Hallo Rico,
und willkommen im Forum!
Generell kann man einem Mercedes eine sehr hohe Zuverlässigkeit attestieren. In meiner Familie wurde bzw. wird seit drei Generationen, Großeltern, Eltern und meine Wenigkeit, Mercedes gefahren und ich kann mich nicht daran erinnern das eines der Fahrzeuge einen jemals im Stich gelassen hat. Die Fahrzeuge haben zum Teil sehr hohe Km-Leistungen erreicht ohne, das außerplanmäßig etwas vorgefallen ist.
Die Vierzylinder beim C 208 gehören zur Baureihe M111 und die sind ziemlich Robust. Ich hatte mal einen W202.018 (C180, mit M111 E18) den ich von meinem Dad übernommen und zum Schluß mit knapp 190.000 Km Veräußert habe. Der Wagen lief bis zu diesem Zeit völlig Problemlos, lediglich eine Wasserpumpe war da kurz zuvor nötig.
Wirkliche Mängel bzw. Schwächen die in der Mechanik oder Elektronik begründet liegen gibt es bei der Baureihe C208 (Coupé) / A208 (Cabrio), die auf der Baureihe W202 (C-Klasse von 93 bis 00/01) basiert, nicht. Die einzige wirkliche Schwäche dieser Modelle ist der Rost. Der C208 hat den Vorteil, das er nicht am Fensterrahmen rosten kann wie die BR 202 oder 210, weil es einfach keinen Fensterrahmen in der Tür gibt
Dafür hat sich bei meiner Suche nach einem geeigneten C208 doch einiges gezeigt, was man wo an Rost finden kann.
Man findet an folgenden Stellen gern Rost:
- rund um das Kofferraumschloß
- unter der Griffleiste am Kofferdeckel, gern bei den Kennzeichenleuchten
- bei geöffnetem Kofferdeckel an den Innenkanten
- in der Reserveradmulde, bei der Batterie und dort wo das Werkzeug abgelegt ist
- an allen Radläufen, gern an den Schnittkanten
- an den unterkanten der Türen, ebenso dort wo die Fensterschachtleiste auf den Außenspiegel trifft (in diesem kleinen Spalt)
- Motorhaube innenseite, dort wo der Grill festgeschraubt ist
- im vorderen Radkasten beim Aufnahmepunkt der Feder
- am Schweller, insbesondere da wo die Wagenheberaufnahmen sind
- am Schweller, beim übergang zur Einstiegsleiste
- manchmal aber auch auf den Blechflächen selbst
Wie gesagt, dies sind Punkte wo der Wagen rosten
kann, es ist aber nicht so das man dies Pauschal als so gegeben sehen muss. Dort sollte man aber in jedem Fall hinschauen und dann im Einzelfall sein Urteil bilden!
Weitere Schwachstellen sind bei der Baureihe gern folgende Punkte:
- Traggelenke ausgeschlagen, Ersatz ist aber nicht teuer
- Differential feucht, Öl tritt vorn am Simmerring zur Kardanwelle aus oder es schwitzt an der hinteren Deckplatte
- BAS Warnleuchte geht nicht mehr aus, in der Regel ist es meist ein defekter Bremslichtschalter, der sehr günstig für ein paar Euro getauscht werden kann. - Ist aber ein sehr seltener Fehler, hatte ich bis dato nur ein Mal.
Generell sollte man beim Kauf auf einen unveränderten Originalzustand achten, da man damit schon viele Fehlerquellen auschließen kann. Also nicht unbedingt zur aufgepimpten Karre mit 9.000.000 Watt Soundsystem, 60mm Tieferlegung und 20 Zoll Rädern greifen
. Abgesehen davon das ein Mercedes eh kein Bastlerauto ist...
Was wäre noch interessant zu wissen? Ah, welcher Motor ist der richtige.
Grunsätzlich sollte man erwähnen das oft bei Mercedes von der
Mopf die Rede ist. Mopf bedeutet
Modellpflege und ist im Prinzip das, was anderswo profan "Facelift" genannt wird.
Nun also zu den Motoren
Beim vorMopf (bis mitte 1999) gab es folgende:
CLK 200 = Vierzylinder, 136 PS, 190 NM bei 3700 U/min, 205 V/max, 11,0 bzw. 11,5 sek. bei Autom. von 0-100
CLK 230 K = Vierzylinder mit Kompressor, 193 PS, 280 NM bei 2500 - 4800 U/min, 234 V/max, 8,4 sek. von 0-100 egal ob Schaltung od. Autom.
CLK 320 = V6 Motor, 218 PS, 310 NM bei 3000 - 4600 U/min, 240 V/max, 7,4 sek. 0-100 mit Automatik (gab´s nur mit)
CLK 430 = V8 Motor, 279 PS, 400 NM bei 3000 - 4400 U/min, 250 V/max, 6,4 sek. 0- 100 mit Automatik (gab´s ebenfalls nur mit)
Wenn man die Kosten im Auge hält und dennoch Wert auf genügend Leistung legt, bieten sich zwei alternativen. Zum einen der Famose M112 E32, also der V6 CLK 320 oder der etwas rauh laufende, aber sehr kräftige M111 E23 ML, also der CLK 230 Kompressor. Der CLK 200 mit dem M111 E20 Sauger, ist eigentlich nur zu Empfehlen wenn man generell eine sehr gmütliche Fahrweise Pflegt. Der Motor entfaltet seine Leistung zwar sehr kontinuierlich, fühlt sich aber trotzdem sehr zahm an und ist von Sportlichkeit weit entfernt. Dafür sind die Unterhaltskosten sehr gering.
Beim Mopf zum Modelljahr 2000 gab es folgende geänderte Motoren:
CLK 200 ersetzt durch CLK 200 Kompressor, mit 163 PS
CLK 230 K, bekommt 4 PS mehr und hat nun 197 PS
Wenn man sich für einen Mopf interessiert, erkennbar an den Blinkern in den Außenspiegeln, dem Multifunktionslenkrad und den komplette lackierten Stoßfängern und Schwellerverkleidungen, ist auch der CLK 200 Kompressor eine Empfehlung wert.
Zum CLK 200 K muss man aber sagen, das es den ab und an auch schon als vorMopf zu kaufen gibt. Dabei handelt sich sich aber ausschließlich um Import-Fahrzeuge, meistens aus Italien. Dieses CLK 200 K haben dann 186 PS oder 192 PS. Allerdings weis ich nicht wie diese Fahrzeug hier in der Versicherung als auch bei der Besteuerung gehandhabt werden, da könnte es mitunter nachteile geben!
Darüber hinaus gab es beim C208 diverse Design- und Ausstatungslines, diese lauten:
- Sport, gab es nur beim vorMopf, Innen Carbon-Optik-Blenden & Bunte Stoffe
- Elegance, gab es bei vorMopf & Mopf, Innen Wurzelholz & gediegene Polsterfarben, glangedreht Aluräder, Chrom am Fensterrahmen
- Avantgarde, gab es nur beim Mopf, Innen schwarzes Vogelaugenahorn-Holz, zwei-farbige Polster
Generell war bei jedem CLK der BR208 Aluräder, Durchlade, E-Fensterheber, Nebelscheinwerfer, Armauflage vorn & hinten, Außenspiegel beheizt und el. Einstellbar und Lederlenkrad Serie. Wenn man eine Automatik dabei hat, gehört der Tempomat ebenfalls dazu.
Dann hast Du noch das Thema Pixelfehler angesprochen. Die sog. Pixelfehler ekennt man daran, dass z.B. die Digitaluhr im Kombiinstrument (KI) unlesbar geworden ist, weil die Bildpunkte völlig wirr angezeigt werden. Besonders oft findet man dies vorallem beim Mopf KI, da dies in der Mitte unter dem Tacho ein großes Display, analog zum W210 Mopf (E-Klasse 95 -02), hat.
Achte also beim Kauf neben Rost, auf solche Kleinigkeiten, aber auch darauf das die Automatik im Stand sauber, ohne Rucken die Fahrstufen einlegt und auch beim Fahren unter normalen Bedingungen sauber und ruckfrei, fast unmerkbar Schaltet. Unter Last, beim vollen Beschleunigen ist ein etws härterer Schaltvorgang normal, sofern er trotzdem geschmeidig abläuft. Werden die Gänge regelrecht "reingeknallt" stimmt etwas nicht.
Wenn man einen 230 K Probefährt sollte man wissen, das der gleich von unten heraus richtig Druck macht und wirklich in jeder Lebenslage ordentlich Dampf hat. Das Beschleunigen sollte von heulen des Kompressors untermalt sein. Wenn dem so ist, passt eigentlich alles.
Ich hoffe mal mich nicht zu knapp ausgedrückt zu haben