Hallo
Autotronic, das rätselhafte Wesen. Immer wieder Annäherungsversuche:
Zitat:>> Wenn ich auf manuelle Schaltung stelle, klappt das alles wunderbar, so dass ich eher an ein Problem in der Steuerung denke.<<
Im M-Modus wird der Variator wohl in eine bestimmte Stellung gesteuert und dort festgehalten. Die Last- und Geschwindigkeitsanpassung geschieht nur übers Gas-Pedal (innerhalb der Grenzen des jeweiligen virtuellen Ganges). Der Tempomat (-Regler) übernimmt lediglich den Ist-Wert als Soll-Wert. Somit gibt es auch keinen Konflikt innerhalb oben genannter Grenzen, wenn der Tempomat-Regler funkioniert.
Zitat:>> Ich bemerke bei mir immer wieder, dass die Drehzahlen für zwei-vier Sekunden um 200-500U/min ansteigen, wenn ich den Tempomaten (wieder) einstelle. Die Autotronic meint dann wohl, dass da noch mal ordentlich Gas gegeben werden muss, bis das nächst niedrigere Gang festgelegt wird.<<
Anders das Leben in C- oder S-Modus, also Automatik-Modus: Hier soll das System „Auto“ ja ständig bestimmten Bedingungen genügen. Bei gesteuerter Geschwindigkeit (Gas-Fuß) soll es im jeweils optimalen Betrieb arbeiten. Dazu muß es den Motor an die jeweilige Last (Motormoment als Funktion der Drehzahl) anpassen und in der Konsequenz das Getriebe (Variator). D. h. Motor+Getriebe werden iterativ verändert so lange, bis die richtige Einstellung gefunden ist. Und diese gilt nur für einen Moment, weil der Fahrer, der Wind oder die Fahbahn alles über den Haufen werfen.
[Bei meinem Wagen, B 170, kann ich den kritisierten Effekt nicht feststellen. Nun hat der Benziner eine Motor-Kennlinie mit einem gutmütigen stetigen Verlauf, wie früher mein Diesel +Automat+ Tempomat. Dies läßt ihn andererseits als etwas müde erscheinen.]
Neue Diesel [CDI] Haben eine unstetige Motorkennlinie mit relativ geraden Teilstücken und Ecken. Diese mag daher regelungstechnisch schwieriger zu handhaben sein, abhängig von der Drehzahl. Zudem bringt ein neuer Diesel bei System-Schwankungen stärkere Momenten-Änderungen ins System. [Andererseits ist der Antrieb überzeugend frisch.] Wegen der ohnehin immer laufenden Optimierung im C- uns S-Modus könnte es also sein, daß der Hersteller bei neuen Diesel-Motoren sagt: Ich lasse die Optimierungs-Strategie aus Sicherheit von oben nach unten ablaufen und hebe dafür die Drehzahl etwas an, verkehrstechnisch unbedenklich. Das System sucht sich dann ja ohnehin den richtigen Wert, „weil es immer auf der Suche ist.“ Denn ständig ändert sich ja irgend etwas in der Last wegen Wind, Neigung der Fahrbahn, ihre Oberfläche u.s.w. Wenn ich also bei mir jenes Phänomen hätte, ich würde ihm seinen Spaß lassen. Aber vielleicht ist es nur der nervöse Fuß.
Zitat:>> Auch bei BAB-Fahrten stelle ich fest, dass die Autotronic viel unruhiger im Vergleich zur Situation vor dem Assyst sich verhält, was sich schlicht im Verbrauch niederschlägt. Bei manueller Schaltung schaffe ich ohne Probleme den alten (Automatik-)Schnitt geringfügig zu unterbieten (4,9-5,5l/100km) - die automatische Schaltung liegt dann bei um die 0,5-1l/100km höher.<<
Zu BAB/Assyst/Verbrauch fällt mir nichts ein. Assyst = keine Erfahrung bei mir. Zweifellos ist es im M-Betrieb, möglich bei entsprechender Fahrweise, den Verbrauch des Automatik-Betriebs zu unterbieten. In jedem virtuellen Gang gibt es im M-Betrieb eine (und nur eine) Fahrweise unter konstanten Last-Bedingungen, die weniger Treibstoff verbraucht als die Automatik. Die eingebaute Automatik = Autotronic sucht ja bei jeder(!) Fahrweise den optimalen Betriebspunkt. Dieses Rumsuchen kostet allerdings auch Geld. Über die Woche wohl weniger als menschliche Bemühungen.
„Autotronic“ ist nur scheinbar einfach, das Bild täuscht.
Gruß Pilger