Julian-JES schrieb:
Es wurde ja so begründet, dass eine stärkere Elegance / Avantgarde Differenzierung nötig ist, weil die Kundschaft der C-Klasse extrem heterogen ist. E/S-Klasse sind da von den Kunden angeblich deutlich homogener...
Das habe ich auch gehört bzw. im www gelesen.
Ich stehe dem auch nicht sehr positiv gegenüber, kann aber verstehen, wieso MB dies macht. Allerdings geht das nur bei der C-Klasse:
Wenn man sich die Käuferschichten anguckt fällt auf, dass die C-Klasse im Gegensatz zu E- oder S-Klasse eine ganz andere Gruppe bedient bzw. viel mehr Gruppen.
E- und S-Klasse kaufen sich nur eingeschränkte Gruppen, wobei die bei der E-Klasse nicht ganz so eingeschränkt sind.
Die C-Klasse muss meines Erachtens aber den Spagat zwischen a) immer noch Baby-Benz (die A-Klasse lasse ich als Kompakt-Bau mal außen vor, C-Klasse ist 1. "richtige" Limousine), b) sportliches Fortbewegungsmittel und c) kleiner Bruder der S-Klasse schaffen. Gleichzeitig müssen jüngere und ältere Kunden bedient werden. Dies ist bei der E-Klasse ganz anders.
Bei der C-Klasse kaufen sich Käufer der Gruppe a) in der Regel die Classic-Version. Vielleicht ist es deren erster Mercedes oder seit langem ein Traum einen zu fahren, etc. Hier wird mehr darauf Wert gelegt werden, DASS man einen Mercedes fährt, der aber nicht ganz so viel Kosten darf. Technik-Schnickschnack ist dieser Gruppe egal, es soll etwas solides sein. Gleichzeitig wie der gut betuchte Rentner, dem eine E-Klasse zu groß ist, muss aber auch der junge und peppige aber auch schon wohlhabende Ende 20-jährige bedient werden, der sich ansonsten einen A4 mit S-Line kaufen würde.
Dies ging bei dem W203 nicht so gut zu trennen. Nun aber können gerade durch die deutliche Differenzierung zum Avantgarde-Modell sehr verschiedene Gruppen bedient werden - eben weil die C-Klasse bei so vielen oben beschriebenen Gruppen ankommen soll und muss.
Wie oben von jemand anderem schon festgestellt: Ich denke auch, dass das unter dem Strich zu einer deutlichen Stärkung des Classic-Modells führen wird. Nicht nur, weil auf Käuferseite mehr auf den Geldbeutel geachtet wird. Der Classic hat fast alles was man braucht (und den Rest bekäme man in der Tat dazu) und bietet dabei einen relativ günstigen Einstieg. Wer etwas mehr haben will, der greift zum Elegance - vor allem die oben beschriebenen gut betuchten Rentner werden zu diesem Modell greifen.
Und der hippe aber vermögende "junge" wird sich einen Avantgarde gönnen, eben WEGEN dem sportlicheren Design.
Dieser Weg würde nicht aufgehen, wenn man die drei Linien inhaltlich stärker abgrenzt. Zum Beispiel wie oben beschrieben wurde, dass einer Xenon serienmäßig hat. Dann mischen sich die Gruppen wieder weil sich der Einzelne dann doch nicht mehr in seiner Gruppe wiederfindet.
Ich denke, dass dies auch die Gedanken bei Mercedes selbst waren.
ABER: Das geht m.E. nur bei der C-Klasse weil nur diese eine so breite Schicht anspricht - bei einer E-Klasse wird dies viel weniger funktionieren.
Was meint ihr zu meinen Überlegungen?
Ob ich diesen Weg gut finde, weiß ich nicht. Ich persönlich finde das mit dem Stern in der Haube nicht so gut. Habe ja schon gesagt, dass es so die schöne Abgrenzung zu Roadster, Coupe, Cabrio nicht mehr gibt.
Wäre es ein AMG-Modell könnte ich es ja noch verstehen, aber die Trennung so finde ich persönlich nicht gut.