Luftfederung AIRMATIC in Onroad- und Offroad-Abstimmung
Die von Mercedes-Benz entwickelte Luftfederung AIRMATIC (Wunschausstattung) beweist in der neuen M-Klasse ihre Vielseitigkeit. Denn sie bietet nicht nur ein deutliches Plus an Fahrkomfort, sondern auch zusätzliche Funktionen für den Gelände-Einsatz.
Mercedes-Kunden haben die Wahl: Mit dem AIRMATIC-Paket erhalten sie eine für den Onroad-Betrieb abgestimmte Luftfederung, die das Fahrzeug bei höherem Tempo automatisch um 15 Millimeter absenkt. Für Offroad-Touren kann die Bodenfreiheit mittels Tastendruck bei diesem System um 80 Millimeter vergrößert werden. Die zweite AIRMATIC-Variante, die Bestandteil des Offroad Pro Technikpakets ist, bietet die Möglichkeit, das Fahrzeugniveau auf Knopfdruck in drei Stufen anzuheben: um 30, 80 und 110 Millimeter. So erreicht die neue M-Klasse eine maximale Bodenfreiheit von 291 Millimetern.
Das Anheben oder Absenken der Karosserie ist sowohl im Leerlauf als auch während der Fahrt möglich. Während der Fahrt arbeitet das System geschwindig-keitsabhängig und senkt die Karosserie ab Tempo 140 an beiden Achsen automatisch um 15 Millimeter ab, um auf diese Weise den Luftwiderstand zu verringern und die Fahrstabilität zu verbessern. Unterhalb von 40 km/h wird der Aufbau wieder auf das Normalniveau angehoben. Zu den weiteren Leistungsmerkmalen der Luftfederung gehört eine automatische Rundum-Niveauregulierung. Sie sorgt dafür, dass auch bei hoher Beladung stets die gleichen Federwege zur Verfügung stehen.
In beiden Varianten arbeitet die AIRMATIC serienmäßig mit dem Adaptiven Dämpfungs-System (ADS) zusammen, das die Stoßdämpferkraft stets bedarfsge-recht regelt und dabei Fahrbahnzustand, Fahrweise und Beladung berücksichtigt. Schaltbare Magnetventile in den Stoßdämpfern ermöglichen die situationsgerechte Veränderung der Zug- und Druckdämpfung, sodass sich die Bewegungen der Karosserie deutlich verringern. Der so genannte Skyhook-Algorithmus regelt die Dämpfkräfte an jedem Rad so, dass die aus der Radbewegung resultierenden Krafteinwirkungen auf die Karosserie verringert werden. Dank der präzisen Regelung für jedes einzelne Rad lassen sich zum Beispiel beim Bremsen die beiden Vorderräder härter dämpfen als die Hinterräder, um das Einnicken der Karosserie zu reduzieren. Je nach Steuerbefehl können die Ventile in der extrem kurzen Zeit von weniger als 0,05 Sekunden eine von vier Kennlinien einstellen:
* Stufe 1: Komfortables Abrollen bei geringen Aufbaubewegungen und niedrigen Beschleunigungswerten durch weiche Druck- und Zugstufe.
* Stufe 2: Skyhook-Modus - weiche Zugeinstellung und gleichzeitig harte Druckstufe.
* Stufe 3: Skyhook-Modus - weiche Druckeinstellung und gleichzeitig harte Zugdämpfung.
* Stufe 4: Harte Zug- und Druckeinstellung zur Verringerung der Radlastschwankungen bei dynamischer Kurvenfahrt.
Bei geringen Karosseriebewegungen fährt die neue M-Klasse in der ADS-Stufe 1. Überschreitet die Aufbaugeschwindigkeit ein bestimmtes Maß, wechselt das System in den so genannten Skyhook-Algorithmus und schaltet mithilfe seiner schnellen Magnetventile permanent zwischen der zweiten und dritten Dämpfungsstufe hin und her, um die Wank- und Nickbewegungen der Karosserie zu kompensieren. Die jeweilige Fahrsituation wird mittels eines Lenkwinkelsensors, drei Beschleunigungssensoren an der Karosserie, dem Tachosignal über die Fahrgeschwindigkeit, den Daten des Elektronischen Stabilitäts-Programms (ESP®) und dem Signal des Bremspedalschalters erkannt. Das elektronische Steuergerät ermittelt auf Basis dieser Informationen die jeweils beste Dämpferkraft und schaltet die dazugehörigen Dämpferkennlinien.
Überdies kann der Autofahrer die Schaltschwellen zwischen den vier ADS-Stufen und die Federrate per Tastendruck in der Mittelkonsole beeinflussen. Drei Kennfelder stehen zur Auswahl: „Auto“, „Sport“ und „Komfort“.
An der Vorderachse der neuen M-Klasse sind die verstellbaren ADS-Gasdruckdämpfer und die Luftfeder in einem Federbein integriert. An der Hinterachse ist der ADS-Stoßdämpfer hinter der Luftfeder angeordnet. Vorn und hinten sind außerdem Drehstab-Stabilisatoren im Einsatz.