Detailfragen zum CGI

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Martyn

Frischling
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VW Bora
Ich muss gestehen das ich mich allgemein mit Mercedesmotoren nicht so gut auskenne, aber mich intressiert das Thema Benzindirekteinspritzer und damit auch der CGI Motor.

Auf der Mercedes Benz Homepage bin ich dabei auf zwei intresannte Details gestossen wie:

- Lanchesterausgleichswelle
- variabel verstellbare Einlass- und Auslassnockenwelle

Da würde mich intressieren ob das nur der CGI hat, oder auch die auf den gleichen Block basierenden 180 Kompressor, 200 Kompressor und 230 Kompressor Motoren. Und wie es bei dem guten alten Dreiventilerblöcken 240 und 320 aussieht.
 
Hallo Martyn,

die von Dir angesprochenen Details beim CGI sind mit denen der Kompressor-Typen mit 1,8 L Hubraum gemein. Mercedes nennt das TWIN-PULSE-System mit:

- Kompressor-Aufladung
- Ladeluftkühlung
- Vierventiltechnik
- variable verstellbare Nockenwellen
- Lanchester-Ausgleichswellen
- adaptive Antriebsdynamik

Der 200 CGI basiert also auf dem gleichen Motor (M271) wie z.B. der 200er Kompressor. Der Unterschied besteht in der Saugrohreinspritzung beim 200 K und der Direkteinspritzung beim 200 CGI. Die Direkteinspritzung verhilft dem Motor zu mehr Drehmoment, mehr PS und weniger Schadstoffausstoß (Die Mehr-PS und Drehmoment werden aber durch die längere Übersetzung "aufgefressen" - siehe weiter unten).

Ein Vergleich beider Motoren wurde in AMS 23/2002 beim CLK (W209) untersucht. Dabei gab's für den 200 CGI kaum Pluspunkte (ich zitiere mal aus der Zeitung):

- beide Motoren bemerkenswert leise und kultiviert
- Beschleunigung (6-Gang) CGI 9.4 s; 200K 8,8
- CGI bei niedrigen Drehzahlen etwas Träge
- Elastizitätswerte des 200 K ca. 1 Sekunde besser als die des CGI
- Grund: lange Gesamtübersetzung, um auch hier Benzin zu sparen
- Autobahn: rund 1 Liter Mehrverbrauch für den CGI
- Vorteile des CGI im Teillastbetrieb, bei geringer Drehzahl
- Alltagsbetrieb: 9,5 (CGI); 9,8 (Kompressor)

Resultat: Es spricht nicht's für den CGI. Kostet mehr, keine Vorteile bei den Kraftstoffkosten.

Es sollte nach diesem Test noch eine Überarbeitung des CGI's erfolgen. Ich weiß allerdings nicht, wie diese ausgegangen ist.

Gruß
Andreas
 
CGi = Nachteile pur?

Was hat diese Variante denn für eine Daseinsberechtigung gegenüber dem 200k?

Irgend einen Grund muss es doch gegeben haben?

Gruß
Einstern
 
Naja ich denke man wird zu Beginn der Entwicklung nicht wirklich
gewußt haben, daß am Ende eine solch marginale Einsparung dabei rum kommt! Kommt auch drauf an in welche Richtung entwickelt wurde (für welche Fahrweise das Lastenheft ausgelegt ist). Ich denke als erstmal eine Unsumme in die Entwicklung gesteckt worden ist, hat man (der Vertrieb etc.) entschieden, daß man das Ergenis dieser Forschung nicht einfach versickern lassen sollte udn somit das ganze Entwicklungsgeld verpuffen lassen sollte. Somit hat man sich in der Hoffnung, daß dieser Technik CGI Vorteil den Käufern - auch ohne sichtlichen vertretbaren Mehrnutzen - einen saftigen Aufpreis wert ist... So kans gehen - das man sich dadurch auch einen Teil des Images kaputt macht - merkt man dann leider immer erst hinterher! Nunja - bin noch keinen CGI gefahren - vielleicht ist ja doch was dran :-)
Außerdem gab es bei DC ja so viele entwicklungen die zu beginn belächelt wurden und vielleicht nicht wirklich "der Stein der Weisen" von Beginn an waren. Meist hat sich aber 2-3 Modellreihen später schon eine wirklich tolle weiterentwicklung gezeigt. Von daher - schaun mer mal, ob wir im C211 (nachfolger vom nachfolger vom C209 :confused: ) nicht nur noch CGI´s bestellen? Der W220 mit der im W124 belächelten 4-matic ist ja auch Spitze!

olli
 
Hallo Martyn,

willkommen im Forum.
Der M 271.942 {„200 CGI“} ist bis auf die Art der Kraftstoffeinspritzung identisch mit den anderen Motoren der Baureihe M 271.

Bei den „3 Ventil“ Motoren sind die M 112 {V 6 90°} aufgrund ihrer unglücklichen Bauart mit einer zentralen Ausgleichswelle bestückt. Sie besitzen ein Schaltsaugrohr. Die V 8 {M 113} und V 12 {M 137} Motoren besitzen lediglich ein Schaltsaugrohr, der „M 285“ und „M 275“ keines von beiden, dafür jedoch zwei VTL-ATL.

Der neue M 272 {V 6 90°} ist wie der M 271 mit stufenlos verstellbaren Ein- und Auslaßnockenwellen ausgerüstet und mit einem dreistufigen Schaltsaugrohr ausgerüstet.

@ Einstern und Olli,

DCX, besser DB, hat auf dem Bereich der Direkteinspritzung ja schon sehr positive Erfahrungen gemacht, ich denke hier an die Bauserien M 74 und folgende, sowie die M 196 & M 198 Motoren.
Hätte DCX als Einführungsmodell den M 275.980 gewählt, würde die Differenz deutlicher ausfallen.
 
Danke für die Details. Das dann alle R4 und V6 Motoren eine Ausgleichswelle haben finde ich schon mal intresannt.

Aber die Kolbenform müssten imho beim CGI anders sein als bei den anderen Motoren, CGI ist soweit ich weis ein wandgeführtes Benzindirekteinspritzungsverfahren, und da müssten die Kolben doch so "Zweitakternasen" wie die FSI Motoren bei VW haben, damit sie das Gemisch im Schichtladebetrieb an die Zündkerze bekommen. Oder kann der CGI nur den Homogenbetrieb?
 
Hallo Martyn,

die Antwort mußt Du leider weiter verifizieren. Eine Ausgleichswelle besitzen die V 6-90° Motoren der Baureihen M 112 und M 272. Die Motoren der Baureihe 271 und OM 646 besitzen zwei Ausgleichswellen wie auch der OM 647.

Über die einzelnen Bauteile der M 271 Motoren sagte ich lediglich, das die Motoren Baugleich sind, d.h. Bohrung und Hub sind identisch. Rein vom mL Trieb als auch von den Kolben bestehen unterschiede, ebenso in der Nockenwellenauslegung und dem MSG.
 
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