Problem mit dem Motor

[Jonny]

Guten Morgen an alle,

hab mal wieder folgendes Anliegen.
An unserem E240, Bj 00 (68000km) ist gestern die Motor-Kontroll-Leuchte angesprungen.
Also war der einzige Rückschluss, ab in die Werkstatt in der Hoffnung, dass es nichts größeres ist.
Bei der Werkstatt angekommen, Auto abgestellt - rein und den Meister geholt und siehe da, die Leuchte war mal wieder aus.
Nachdem ich mich damit aber nicht zufrieden gab, hängten sie das Auto mal zu einem Kurztest ans Diagnosegerät.
Ergebnis: der Zylinder 3 verursacht Werte, die nicht mehr im Toleranzbreich liegen.
Die haben dann noch den LLM auch ausgelesen (in soweit OK!) und andere Werte abgefragt, so dass sie jetzt auf die Zündspule tippen.
Nun hab ich einen Termin für nächste Woche, bei dem sie die Zündspule einmal quertauschen wollen, um zu sehen ob ein anderer Zylinder Werte ausserhalb des Toleranzbereiches aufweist.

Haltet ihr das für einen sinnvollen Lösungsansatz oder könnte es auch was ganz anderes sein??
Ich muss dazusagen, ich hatte vor einem Jahr schonmal die brennende Diagnoseleuchte und damals war anscheinend Feuchtigkeit im System, die sie dann abgelassen haben..zumindest erklärte man mir das damals so.

Hoffe evtl. noch auf ein paar Tipps von euch

Grüßle
Jonny

 

[scanbus]

Hallo Jonny,

als Du vor einem Jahr schon mal das Problem hattest, wo war denn da die Feuchtigkeit?

Führte das Aufleuchten der Motor-Kontrolleuchte zu geringerer Motorleistung? Falls nein, und wenn seit Deinem letzten Werkstatt-Termin die Lampe nicht mehr leuchtete, "Weiterfahren und beobachten"!

Prinzipiell ist das "Quertauschen" ein geeignetes Mittel, Fehlerquellen auszuschließen, da man beobachten kann, ob der Fehler "mitwandert". Es ist aber auch ein gewisses Mass an Hilflosigkeit, weil es eher in den Bereich Probieren geht.

Was genau soll denn am 3. Zylinder nicht gestimmt haben? Zündkerze, Zündspule, Ventile, Verdichtung,...?

Es war vermutlich keine MB-Werkstatt?


MfG,

Eric.

 

[Jonny]

Also vor einem Jahr war es anscheinend Feuchtigkeit im Zylinder die sich angesammelt hatte, darüber hab ich aber das Protokoll da. Muss ich mir mal zu gemüte führen.
Vom Werkstattaufenthalt am Samstag haben sie selber des Protokoll behalten, damit sie es nun nächste Woche zum Termin haben und auch noch wissen um was es geht.
Egal ob heute oder damals hatte der Wagen genauso Leistung, wie wenn die Leuchte nicht brennen würde..das ist ja ein wenig das merkwürdige.
Zu der Frage was am Zylinder 3 nicht stimmen sollte, war die Aussage dass mit der Zündspule, da ich danach noch explizit fragte und sie über die Diagnosesoftware, wohl nicht feststellen könnten, ob die Zündkerzen richtig funktionieren.

Und nein..es handelt sich da um einen reinen Mercedes Betrieb, der seit über 25 Jahren besteht und über den ich seither auch nie was schlechtes sagen kann, die haben bisher eigentlich alles wieder zum laufen gebracht, wobei die Notbesetzung der Werkstatt mir am Samstag auch ein bisschen Hilflos vorkam.
ABer ich setz da mal nächste Woche wieder auf meinen gewohnten Meister

Grüßle
Jonny

 

[scanbus]

Hallo Jonny,

ich glaube auch, dass Du auf Deinen "alten Meister" warten solltest. Und sag`bitte nochmal wegen der Feuchtigkeit im Zylinder Bescheid. Wasser wird`s wohl nicht gewesen sein, eher unverbrannter Kraftstoff.

MfG,

Eric.

 

[Jonny]

Sodele..nun mal zum Stand der Dinge meines Fahrzeuges..es scheint wohl was größeres zu sein

Die Werkstatt hat heute wohl zunächst die Zündspule, die Zündkerzen von Zylinder 3 getauscht und dabei auch andere Zündkabel verwendet.
Ergebnis: Fehler bzw. Unrundlauf besteht weiter.
Nun sind sie wohl damit beschäftigt und wollen überprüfen, ob die Ein-und Auslassventile des Zylinders richtig arbeiten..ich hoff mal, dass dies zum Erfolg führen wird, so dass die ganze Sache im überschaubaren Rahmen bleibt.
Weil was anderes kann es wohl ja garnicht mehr sein

Gruß
Jonny

 

[Otfried]

Hallo Jonny,

wurde den schon eine Druckverlustprüfung i.e Kompressionstest vorgenommen?

 

[Jonny]

Hallo Otfried,

der Kompressionstest wurde gestern nach meinem Anraten durchgeführt.
Zylinder 3: 10%, 16% sind ja erlaubt.
Daraufhin haben sie nun aber endlich den eigentlichen Fehler gefunden.
Die Einspritzdüse vom Zylinder 3 war schuld.
Ich frag mich da nur, ob des wirklich 2 Tage dauert, um das in Erfahrung zu bringen.
Habe eigentlich bisher immer meine Werkstatt für kompetent gehalten, aber hier bei der Geschichte nun
Naja was solls, nun hab ich das Kind erstmal wieder zurück und bevor ich nun was verschrei, werde ich ihn in den nächsten Tage mal intensiver verwenden und die A Klasse stehen lassen.

Gruß
Jonny

 

[Rolf]

Hallo Jonny,

Dumme Frage - was hat die Einspritzdüse mit der Kompression zu tun? Es ist doch ein M 112 und keine M 272 DE?

 

[Jonny]

@Rolf

da geb ich dir in soweit vollkommen recht.

Aber wie schon erwähnt ging der Verdacht der Werkstatt von Anfang an nur an die Zündspule. Diese haben sie einmal quergetauscht und es brachte keinerlei Erfolg.
Im nächsten Schritt haben sie dann sich ganz banal noch die Zündkerzen des Zylinders unter die Lupe genommen, da sie dann dachten, diese seihen es gewesen - Fehlanzeige.
Dann hab ich irgendwann mal gemeint, dass man ja auch wirklich mal vom schlimmsten ausgehen könnte und der Motorblock bzw. der dritte Zylinder ja auch was haben könnte und somit verfielen wir dann mal auf die Kompressionsprüfung.
Nachdem diese dann auch durchgeführt war und soweit alles im grünen Bereich lag - dann haben sie sich mal aufgemacht zu checken, wie es mit den Ventilen bzw. Düsen aussieht, da dies ja auch noch Teile sind, die Probleme verursachen könnten
Und so sind sie dann, oder vielmehr auch ich nach langen 2 Tagen endlich drauf gekommen.
Wobei ich ehrlich gesagt nie glaube, dass die ganzen Dinge 2 Tage am Stück gedauert haben..da waren wohl sehr sehr viele Pausen dazwischen.

Grüßle
Jonny

 

[Otfried]

Hallo Jonny,

wurde bei Deinem M 112 die Kompression auf allen 6 Zylinder gemessen?
10 bar ist die absolute Untergrenze.

 

[Jonny]

Anscheinend ja ?!?

Gibt das die Werkstatt generell in bar an oder als Prozentwert?? ich kann mich nämlich irgendwie dran erinnern, dass der von 10% sprach

 

[Schleichi]

Dann wird es kein Kompressions-, sondern ein Druckverlusttest gewesen sein.

Gruß
Hermann

 

[Blackynf]

Hallo,

die bar-, bzw. %-Aussage ist wohl dem entsprechenden Messverfahren zuzuordnen. Bei einer Kompressionsmessung ist der wichtigste Wert der Unterschied von Zylinder zu Zylinder. Ist ein Motor aber systembedingt (hier ein defektes Einspritzventil) eine zeitlang gelaufen ist nicht umbedingt mit einem gleichmäßigen Kompressionsbild zu rechnen, da schlechte Verbrennung in einem Zylinder zu leichten Ablagerungen an Ventilen und Sitzen führt und den Wert verändert.

Habe eigentlich bisher immer meine Werkstatt für kompetent gehalten...

Der Kunde hilft bei der Fehlersuche (dafür gibts ja keinen Finderlohn) und die kostenpflichtige Reparatur übernimmt sie dann wieder selbst. Ist doch gut gelaufen! Wer die Kompetenz voll ausnutzt muß so nach und nach alles Austauschen, das ergibt bei einer defekten Einspritzdüse auch schon mal einen neuen Motor.

Gruß Blacky