Krumm wird der wohl nicht sein, wohl eher liegt es einfach an der Unfähigkeit der Mercedes Werkstatt ein befriedigendes Ergebnis abzuliefern!
Denn hinter der Stoßstange befindet sich beim 203 eine Alu-Crashbox die quer rüber geht, diese ist wiederum mit Stahl-Crashboxen an den Längsträgern und damit dem Chassis verbunden. Bis das Chassis wirklich krumm ist und der auf die Richtbank muss, muss beim 203er viel passieren.
Ein Kollege hat mit seinem 203 ein ausgewachsenes Schwein mit gut 110 km/h getroffen, ich habe mit meinem 203er einen Rehbock mit 130 getroffen, in beiden Fällen wirken ja durchaus Kräfte die einen Wagen Strukturell arg treffen können. In eben beiden Fällen war die Alu-Crashbox die die Energie aufgenommen hat in Mitleidenschaft gezogen worden, der Rest aber einwandfrei und ohne Verzug.
Worauf ich hinaus will ist, dass man beim zusammenbau der Teile nicht auf das Zusammenspiel von Fugen und Designkanten geachtet hat. Ebenso ist der Frontscheinwerfer schlicht falsch in den Rahmen des Frontend eingesetzt worden. Die Scheinwerfer haben drei Schrauben mit denen man den Scheinwerfer im Raum und am Design (Fluchten, Linienführung, Haubenzahn) auszurichten hat. Das wurde hierbei schlicht nicht beachtet, sondern einfach stumpf eingebaut und sich die wahrlich sehr zeitaufwändige Arbeit beim 203er gespart, dies korrekt auszurichten.
Denn was das Ausrichten von Anbauteilen an der Karosse betrifft, ist der 203er durch seine konkaven und konvexen Karosserieteilen, die zudem noch feine Design und Lichtkanten besitzen echt ein Graus. Das habe ich selbst schon durch!
Es gilt hier zu Prüfen ob das Frontend, sprich Schlossträger, korrekt eingebaut und im Raum ausgerichtet sind. Dass das nicht der Fall ist, spricht u.a. dafür das der Haubenzahn (also die Einfassung vom Grill) einfach zu weit vor steht. Ferner muss man schauen ob die Alu-Crashbox welche sich hinter dem Stoßfänger befindet auch entsprechend ausgerichtet wurde. Das ist die Basis für alles andere.
Denn das bestimmt wie weit der Stoßfänger absteht, ob dieser korrekt sitzt kann man auch anhand der Nullfuge sehen wo der Kotflügel in den Stoßfänger übergeht, diese sollte wirklich eine Nullfuge sein und der Stoßfänger darf nirgendwo überstehen. Die Designkante welche welche von Radlauf in den Stofänger läuft muss büdig und nicht versetzt sein. Ist sie versetzt, ist das wiederum ein Indiz dafür, dass man sich einfach die Zeit zum korrekten Ausrichten gespart hat.
Im übrigen ist der 203er auch sehr empfindlich bei schlecht ausgerichteten Anbauteilen, da diese nämlich dann gern Wingeräusche verursachen die man oft erstmal nicht eindeutig zuordnen kann.
Wenn man ehrlich ist, ist das Pfusch den sich die Werkstatt teuer von der Versicherung zahlen lässt. Zur anständigen Korrektur müssten die den Wagen eigentlich noch mal komplett zerlegen und dann von vorn mti dem Aufbau anfagen - was die sicher nicht tun werden, da wird eher gedrückt und gezogen um es optisch zu richten.
Diese Erfahrungen konnte ich selbst nämlich bei meinem 203er machen. Einmal nach dem Wildschaden, wo meine Front auch inkl. LLK erneuert wurde und danach einfach nichts richtig passte. Da mehrer Nachbesserungen nichts halfen und ich auch bei einer dabei sein konnte, es dann immer noch nicht passte, nahm ich mich der Sache selbst an. Hat ein komplettes Wochenende gedauert, aber danach passte es.
Zwei Jahre später fuhr mir eine alte Dame in die rechte Seite, ein von meiner Seite unverschuldeter Unfall. Es wurden zwei neue Türen fällig und die Verkleidung des Schweller. Das Chassis war davon zum Glück nicht betroffen, so dass auch die B-Säule noch in der Position war wie zum Zeitpunkt der Herstellung des Wagens. Denn noch stimmte auch hier nichts überein - selbstverständlich wurde auch dieser Schaden bei Mercedes gerichtet.
Nicht nur das ich mich über eine durch Schleifreste verschmutzte Innenausstattung ärgern durfte, das Lacknasen und Lackspritzer überall zu finden war ( selbst das Scheinwerferdichtgummi, Radhaus und Federbein wurde mit lackiert), nein, auch Windgeräusche machten sich schon ab 80 bemerkbar.
So laut, dass dachte ein Fenster ist auf! Nach 3 Nachbesserungen, verschoben sich die Geräusche auf Tempo 160, richtig Klasse wenn man überwiegen Langstrecke auf der BAB fährt. Da alles nicht brachte, mi der Verkäufer auch schon einen "schönen neuen W204" Schmackhaft machen wollte - ich hänge persönlich sehr an diesem Wagen, das wusste der Betrieb, der Wagen wird auch deshalb nicht verkauft - war irgendwann ein Punkt erreicht wo ich mir dachte, schlimmer kann es nicht mehr werden, also Selbsthilfe.
Mit einem guten Freund, der bei Daimler im Werk tätig ist und seinerzeit auch in der Qualitätskontrolle für das Ein- und Nachstellen der Türen und Hauben zuständig war, machten wir uns mit seiner Einstelllehre und dem entsprechenden Werkzeug dran diese Türen einzustellen. Auch dies hat ein Wochenende gebraucht, bis es wieder Werksniveau hatte. Fazit, die Türen wurden von der Werkstatt a) verspannt eingebaut, b) waren 15 mm zu weit weg von der Karosserie bzw. den Säulen, c) um das zu kaschieren hat man den Kotflügel entsprechend rausgezogen und verzogen verbaut d) dabei mehrere Schraubverbindungen verspannt festgezogen, so dann man danach den Gewindegang neu schneiden musste, e) der Schließkeil der vorderen rechten Tür so verzogen verbaut, dass man ihn eigentlich nicht mehr verwenden kann und man in der B-Säule den Gewindeblodck zur Fixierung des Schließkeil erneuern, sprich neu einschweißen muss.
Bis die Türen in Flucht waren, alle Design und Lichtkanten entsprechend saßen und die Schuppung der Türen passte, war das wirklich jede Menge Arbeit - genau die, die sich die Werkstatt gespart hat! Aber dafür gab es ja nur lächerliche 7000 € von der Versicherung, das ist ja kein Geld für da man ordentliche Arbeit erwarten darf.
Dazu muss man aber auch wissen, das dort die Mechaniker auf Leistungslohn arbeiten und mehr verdienen wenn sie die Arbeiten schneller als in dem dafür vorgesehenen AW schaffen. Ergo beeilt sich jeder um möglich viel für sich zu haben.
...und wenn sich dann der Kunde über eine verpfuschte Reparatur ärgert, gibts dann den Verkauf der ihm mit was neuem tröstet, ein Schelm....
in den Skat drücken. Das ist wirklich ganz schön schlampig. Darf man fragen, was die Versicherung hierfür berappen muss?
