S
Sternuntergang
Guest
Raffinierte Betrüger
Bei Übergabe ist das Dritte Bremslicht defekt. Bei Kilometerstand 50 (in Worten: fünfzig) fällt der Tacho aus. Erinnerungsfoto von der Überführungsfahrt. Die Klimaautomatik muss zwar für eine konstante Temperatur ständig manuell nachreguliert werden, dafür schaltet sie sich automatisch aus. Das Telefon mit Freisprecheinrichtung? Stumm. Der Regen-/Lichtsensor sehr eigenwillig. So wie das Schiebe-Hebe-Dach. Es lässt sich nur durch etwa 20-fache Betätigung öffnen. Schließen ist an sich kein Problem. Nur kurz vor Abschluss des Schließmechanismus öffnet es sich wieder komplett. Automatisch.
Teil einer langen Story
Nach diesem selbständigen Motto funktionieren auch die abrupten und starken Bremseingriffe der DISTRONIC. Sie hält zwar nicht nach vorne Abstand, dafür verkleinert sie durch unkontrollierte Bremseingriffe den Abstand zum Hintermann. Auch, wenn vorne kein Fahrzeug in Sicht ist. Das „Kundenbetreuungsteam des Vorstands“ welches mich als VIP betreut, schickt den Werksinspektor aus Stuttgart nach Berlin. Er kann die Probleme auf einer Probefahrt nachvollziehen. Nicht abstellen lässt sich das automatische Bremsen in Kurven. Aber das Fahrzeug beschleunigt ja danach auch wieder automatisch. Wie praktisch.
Durstig
Kein Wunder, dass bei dieser hochautomatisierten Fahrweise der Spritverbrauch gen Norden steigt: 40 Liter pro 100 Kilometer. Bei voller Betankung werden knapp über 100 km als Restdistanz angezeigt. Dafür schüttet Mercedes in die Original-Ölbefüllung soviel Öl hinein, dass ich wegen eines rot aufflackernden Displays auf der Autobahn mit meiner Panne stehen bleibe. Die kostenlose 00800/177777777 verspricht Abhilfe und verbietet die Weiterfahrt. Der Pannenservice ruft zur Weiterfahrt auf. Schließlich ist es erst 5 Uhr morgens, und er will schlafen. Das Keyless-Go System? Zieht die Aufmerksamkeit auf sich, wenn der Eigentümer am verschlossenen Fahrzeug an der Tür mehrfach zieht. Manchmal öffnet sich die Tür. Also zum zwölften Mal ab in die Werkstatt! Das Wunder geschieht: Auch in der Werkstatt meldet sich das Keyless-Go System nicht zu Wort, sondern schickt eine Fehlermeldung über den Äther.
Rettende Hilfe
Die wirklich kreative Abhilfe von Mercedes: Man wechselt die Schlüsselbatterie. Ja, die Batterie, man staune. Komisch, dass es danach auch nicht klappt. Doch auch, wem das Glück hold ist, und ins Fahrzeuginnere gelangt ist, braucht sich nicht zu früh zu freuen. Ob es an der Wegfahrsperre liegt, dass das Fahrzeug auf Knopfdruck nicht anspringt? Es kostete mich nach der Auflösung von Staus schon die ein oder andere Schweißperle. Nun gut, der Werksinspektor begutachtet das Fahrzeug, das „durch ungeplante Werkstattaufenthalte Ihren Ärger hervorruft“ (Zitat Kundenbetreuungsteam des Vorstands), entdeckt Konstruktionsfehler und technische Mängel, und übergibt dann ein nach seiner Sicht mangelfreies Fahrzeug. Meine Skepsis weicht der ungewohnten Erfahrung, über 100 km ohne Defekt gefahren zu sein. Nun entdeckt mein Beifahrer, promovierter Luftfahrtingenieur, einen Defekt an den Sicherheitssystemen (Airbag, Rückhaltesystem) und ein Mercedes-Techniker rät zur sofortigen Aufsuche einer Werkstatt. Doch es ist Urlaubszeit. Also trainiere ich meine Armmuskulatur, indem ich über 1.000 km permanenten Druck auf das Lenkrad ausübe, damit es nicht so laut klappert. Es klappert übrigens links, ist aber nach rechts hin „stark verstellt“ (Zitat Mercedes-Reparatur). Dazu passend die falsche Ausrichtung der Fahrzeuggeometrie. Zu allem Übel das Bitterste: Die scheinbar freundliche Kommunikation (Kundenbetreuungsteam des Vorstands…) entpuppt sich als betrügerische rechtliche Irreführung.
Gewieft
Als mir nach dem 16. Defekt der Kragen platzt (insgesamt sind es mittlerweile 21 Defekte) und ich einen Austausch des erst knapp 10.000 km gelaufenen Fahrzeugs beantrage, ignoriert man die Anträge mehrfach, und quittiert sie schließlich mit einem Telefonanruf, indem man mich – falsch – „aufklärt“, es gäbe nur Wandlung oder Minderung, nicht aber einen Austausch. Diese Auskunft soll ich später auch noch schriftlich erhalten. Also reiche ich zähneknirschend die Wandlung ein. Diese wird niedergebügelt, wegen § 440 S. 2 BGB. Der Austausch (§ 439) hätte dagegen nicht niedergebügelt werden können. Wenn das nicht Betrug ist! Zudem wurde der Antrag auf Wandlung seitens von Mercedes mit dem nur zuletzt aufgetretenen Defekt (damals das Schiebe-Hebe-Dach) begründet. Doppel-Betrug. Die Liste der Defekte ist hier nicht vollständig aufgeführt. Doch wer traut sich, mich zu überbieten und hat das Fahrzeug noch? Es gilt, 21 Defekte bei nunmehr 14.000 Kilometer zu schlagen!
Kein Ende in Sicht
Ich bedanke mich für jeden Austausch von Erfahrungen zur Durchsetzung von Sachmängelansprüchen.
Fazit
Die Moral von der Geschicht:
Erstens: Kauf Dir keinen Mercedes nicht.
Zweitens: Wenn bei Dir der Wagen knallt, dann geh gleich zum Rechtsanwalt.
Bei Übergabe ist das Dritte Bremslicht defekt. Bei Kilometerstand 50 (in Worten: fünfzig) fällt der Tacho aus. Erinnerungsfoto von der Überführungsfahrt. Die Klimaautomatik muss zwar für eine konstante Temperatur ständig manuell nachreguliert werden, dafür schaltet sie sich automatisch aus. Das Telefon mit Freisprecheinrichtung? Stumm. Der Regen-/Lichtsensor sehr eigenwillig. So wie das Schiebe-Hebe-Dach. Es lässt sich nur durch etwa 20-fache Betätigung öffnen. Schließen ist an sich kein Problem. Nur kurz vor Abschluss des Schließmechanismus öffnet es sich wieder komplett. Automatisch.
Teil einer langen Story
Nach diesem selbständigen Motto funktionieren auch die abrupten und starken Bremseingriffe der DISTRONIC. Sie hält zwar nicht nach vorne Abstand, dafür verkleinert sie durch unkontrollierte Bremseingriffe den Abstand zum Hintermann. Auch, wenn vorne kein Fahrzeug in Sicht ist. Das „Kundenbetreuungsteam des Vorstands“ welches mich als VIP betreut, schickt den Werksinspektor aus Stuttgart nach Berlin. Er kann die Probleme auf einer Probefahrt nachvollziehen. Nicht abstellen lässt sich das automatische Bremsen in Kurven. Aber das Fahrzeug beschleunigt ja danach auch wieder automatisch. Wie praktisch.
Durstig
Kein Wunder, dass bei dieser hochautomatisierten Fahrweise der Spritverbrauch gen Norden steigt: 40 Liter pro 100 Kilometer. Bei voller Betankung werden knapp über 100 km als Restdistanz angezeigt. Dafür schüttet Mercedes in die Original-Ölbefüllung soviel Öl hinein, dass ich wegen eines rot aufflackernden Displays auf der Autobahn mit meiner Panne stehen bleibe. Die kostenlose 00800/177777777 verspricht Abhilfe und verbietet die Weiterfahrt. Der Pannenservice ruft zur Weiterfahrt auf. Schließlich ist es erst 5 Uhr morgens, und er will schlafen. Das Keyless-Go System? Zieht die Aufmerksamkeit auf sich, wenn der Eigentümer am verschlossenen Fahrzeug an der Tür mehrfach zieht. Manchmal öffnet sich die Tür. Also zum zwölften Mal ab in die Werkstatt! Das Wunder geschieht: Auch in der Werkstatt meldet sich das Keyless-Go System nicht zu Wort, sondern schickt eine Fehlermeldung über den Äther.
Rettende Hilfe
Die wirklich kreative Abhilfe von Mercedes: Man wechselt die Schlüsselbatterie. Ja, die Batterie, man staune. Komisch, dass es danach auch nicht klappt. Doch auch, wem das Glück hold ist, und ins Fahrzeuginnere gelangt ist, braucht sich nicht zu früh zu freuen. Ob es an der Wegfahrsperre liegt, dass das Fahrzeug auf Knopfdruck nicht anspringt? Es kostete mich nach der Auflösung von Staus schon die ein oder andere Schweißperle. Nun gut, der Werksinspektor begutachtet das Fahrzeug, das „durch ungeplante Werkstattaufenthalte Ihren Ärger hervorruft“ (Zitat Kundenbetreuungsteam des Vorstands), entdeckt Konstruktionsfehler und technische Mängel, und übergibt dann ein nach seiner Sicht mangelfreies Fahrzeug. Meine Skepsis weicht der ungewohnten Erfahrung, über 100 km ohne Defekt gefahren zu sein. Nun entdeckt mein Beifahrer, promovierter Luftfahrtingenieur, einen Defekt an den Sicherheitssystemen (Airbag, Rückhaltesystem) und ein Mercedes-Techniker rät zur sofortigen Aufsuche einer Werkstatt. Doch es ist Urlaubszeit. Also trainiere ich meine Armmuskulatur, indem ich über 1.000 km permanenten Druck auf das Lenkrad ausübe, damit es nicht so laut klappert. Es klappert übrigens links, ist aber nach rechts hin „stark verstellt“ (Zitat Mercedes-Reparatur). Dazu passend die falsche Ausrichtung der Fahrzeuggeometrie. Zu allem Übel das Bitterste: Die scheinbar freundliche Kommunikation (Kundenbetreuungsteam des Vorstands…) entpuppt sich als betrügerische rechtliche Irreführung.
Gewieft
Als mir nach dem 16. Defekt der Kragen platzt (insgesamt sind es mittlerweile 21 Defekte) und ich einen Austausch des erst knapp 10.000 km gelaufenen Fahrzeugs beantrage, ignoriert man die Anträge mehrfach, und quittiert sie schließlich mit einem Telefonanruf, indem man mich – falsch – „aufklärt“, es gäbe nur Wandlung oder Minderung, nicht aber einen Austausch. Diese Auskunft soll ich später auch noch schriftlich erhalten. Also reiche ich zähneknirschend die Wandlung ein. Diese wird niedergebügelt, wegen § 440 S. 2 BGB. Der Austausch (§ 439) hätte dagegen nicht niedergebügelt werden können. Wenn das nicht Betrug ist! Zudem wurde der Antrag auf Wandlung seitens von Mercedes mit dem nur zuletzt aufgetretenen Defekt (damals das Schiebe-Hebe-Dach) begründet. Doppel-Betrug. Die Liste der Defekte ist hier nicht vollständig aufgeführt. Doch wer traut sich, mich zu überbieten und hat das Fahrzeug noch? Es gilt, 21 Defekte bei nunmehr 14.000 Kilometer zu schlagen!
Kein Ende in Sicht
Ich bedanke mich für jeden Austausch von Erfahrungen zur Durchsetzung von Sachmängelansprüchen.
Fazit
Die Moral von der Geschicht:
Erstens: Kauf Dir keinen Mercedes nicht.
Zweitens: Wenn bei Dir der Wagen knallt, dann geh gleich zum Rechtsanwalt.