Hallo,
dazu gibt es einen Gesetzestext. Habe ich aber nicht parat. 1999 war ich auf einer SAE-Toptec in Brüssel (zum Thema OBD), da war einer vom deutschen TÜV, sah seinen Umsatz schwinden und verkündete AU muss trotzdem sein. Er hat nach seinem Vortrag ganz schön was einstecken müssen.
Ich habe eben mal danach gesucht, es nennt sich offiziell immer noch AU und es scheint so, dass sich die TÜV-Lobby mal wieder ihre Pfründe gesichert hat und sich einen Mindestumsatz sichergestellt(wie mit der Rückdatierung von Plaketten auch):
Abgasuntersuchung wird genauer und preiswerter
Neuer Test für Autos mit Eigendiagnose
Stuttgart, November 2000. - Das Kürzel OBD sorgt im kommenden Jahr für eine neue Abgasuntersuchung an Pkw mit geregeltem Katalysator. Eingeführt wird sie spätestens zum 1. Juli 2001.
Ab 2001 müssen alle neu zugelassenen Benziner mit einem System zur Motor-Eigendiagnose, englisch "On-Board-Diagnose" (OBD), ausgerüstet sein. Es kontrolliert ständig, ob das Fahrzeug die vorgeschriebenen Abgasgrenzwerte einhält. Eine gelbe Kontrollleuchte am Armaturenbrett signalisiert dem Fahrer Fehler im Motormanagement.
Die wichtigste Neuerung an OBD-Autos ist eine einheitliche genormte Diagnose-Schnittstelle. Über die Markenwerkstätten hinaus haben damit auch freie Werkstätten und die Sachverständigen-Organisationen Zugang zu den Abgasdaten eines Wagens.
Die neue Schnittstelle eröffnet den Prüfingenieuren von DEKRA und anderen Organisationen bei der Abgasuntersuchung neue Möglichkeiten und lässt die an herkömmlichen Fahrzeugen praktizierte Regelkreisprüfung antiquiert erscheinen.
"Wir können die Intelligenz des Eigendiagnose-Systems nun für die periodische Fahrzeugüberwachung nutzen", erklärt Hans-Jürgen Mäurer, Leiter der Prüftechnikentwicklung bei DEKRA. Seinen Kollegen in der Prüfhalle liefert die neue Technik per Auslesegerät exakte Informationen über abgasrelevante Daten wie Spannung der Lambda-Sonde, Öltemperatur und Drosselklappenwinkel. Motortemperatur und -drehzahl werden einfach ausgelesen, das aufwendige Anschließen von Aufnehmern und Sonden entfällt.
Weiterer Vorteil: Die Sachverständigen können nun im Handumdrehen prüfen, ob in letzter Zeit Fehler an der Abgasanlage aufgetreten sind, ob die Lambda-Sonde richtig arbeitet, und ob der Katalysator noch eine ausreichende Umwandlungsrate für Schadstoffe aufweist. Ein erfahrener Prüfer kann aus solchen Daten Rückschlüsse auf den Zustand der Abgasanlage ziehen.
Für den Autofahrer ändert sich bei der Abgasuntersuchung nur wenig. Sie wird durch den Wegfall der Regelkreisprüfung einfacher und liefert trotzdem ein genaueres, aussagekräftigeres Ergebnis. Das einfachere Handling dürfte auch zu einer moderaten Gebührensenkung führen. Die aktuelle Abgasuntersuchung an Autos mit geregeltem Katalysator kostet derzeit 70 bis 80 Mark. Wie hoch der Nachlass ausfällt, bleibt abzuwarten, denn die Werkstätten und Prüforganisationen müssen zunächst einmal in neue Auslesegeräte investieren.
Die Einführung der Eigendiagnose für Autos mit Ottomotor ist für die Experten nur der erste Schritt. Zur Zeit bereiten sie sich auf die OBD an Diesel-Pkw vor, die im Jahr 2003 kommen wird. Spätestens im Jahr 2007 sollen auch Nutzfahrzeuge damit ausgerüstet sein.
Abgassystem im Selbsttest
Bei der neuen Abgasuntersuchung an Fahrzeugen mit Eigendiagnose-System nimmt der Prüfingenieur zunächst die Angaben von Fahrzeug und Halter auf und liest dann die fahrzeugspezifischen Daten wie Lehrlauf-Drehzahl, CO-Grenze und Lambda-Wert in das AU-Gerät ein. Anschließend begutachtet er die Abgasanlage sowie Rohre, Schläuche und Stecker im Motorraum.
Danach prüft er die Kontroll-Lampe am Armaturenbrett. Leuchtet sie beim Einschalten der Zündung auf und erlischt beim Starten des Motors wieder, arbeitet das System korrekt. Strahlt sie dagegen weiter, signalisiert sie einen Fehler im Motormanagement.
Der Prüfingenieur verbindet das Auslesegerät mit der Diagnoseschnittstelle am Fahrzeug. Die Kommunikation mit dem Fahrzeugsystem baut sich automatisch auf. Zum Schutz vor Manipulationen liest der Scanner die sogenannten "readiness codes" (RC) aus, die die Prüfbereitschaft des System anzeigen. Er liest auch die im Fehlerspeicher abgelegten Fehlermeldungen aus, die das System in Selbsttests vor der AU registriert hat.
Anschließend werden die abgasrelevanten Systemdaten ausgelesen, wie zum Beispiel Motordrehzahl, Motor-Temperatur, Spannung der Lambdasonde. Aus der Abgaszusammensetzung berechnet das AU-Gerät den Lambda-Wert.