Radbolzen

Diskutiere Radbolzen im Forum Instandhaltung, Reparaturen & Pflege im Bereich Technik - Mal ehrlich, jeder hat 16 oder 20 Stück davon und schert sich bis auf 2-mal im Jahr einen Dreck um sie. Sie verbinden das Fzg. mit den Rädern und...
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Simon Templar

Simon Templar

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Mal ehrlich, jeder hat 16 oder 20 Stück davon und schert sich bis auf 2-mal im Jahr einen Dreck um sie. Sie verbinden das Fzg. mit den Rädern und damit mit dem lebensnotwendigen Boden unterm Hintern.

So, .... :rolleyes:

daß mit dem richtigen Drehmoment angezogen werden sollte ist ja hinlänglich bekannt. Aber wie schauts denn mit der Pflege der Gewinde aus? Hab mal gehört, daß man Radbolzen auf keinen Fall fetten sollte, da sich die dann lösen könnten. Schwachsinn sowas. Die Bolzen haben in der Regel ein Feingewinde und sind daher selbtshemmend. Außerdem sind die Bolzen über einen Kegelsitz in der Felge mit Hilfe des Drehmomentes vorgespannt. Die können sich normalerweise nicht von selbst lösen (oder doch?)
Nun aber die alles erwartete Frage: Kann es denn wirklich schaden, die Radbolzengewinde mit z.B. Graphitspray vor dem Eindrehen leicht einzusprühen? Hab das bis jetzt eigentlich immer so gemacht und nie Probleme gehabt. Bei jedem Radwechsel lassen sich die Radbolzen dank "Schmiere" nach dem "Plopp" (Lösen des Bolzen aus dem Kegelsitz) superleicht rausdrehen (auch nach kilometerweiten Vollgaspassagen auf der Autobahn im Sommer). Außerdem kann so keine Feuchtigkeit eindringen und ggf. Korrossion verursachen.

Was meinen die "Schrauber" hier im Forum zu diesem Thema?
Hat da schon mal jemand Erfahrung damit?
Sollte man es besser lassen und ich hab bis jetzt nur Glück gehabt?

Danke für die freie Meinungsäußerung!:D :D
 
Also ich bin der Meinung das man die Bolzen keinesfalls fetten oder schmieren sollte, da wie gesagt die Möglichkeit des "selbsttätigen Lösens" besteht! Ausserdem verfälscht man damit das Anzugsdrehmoment. Auch nach 1 Jahr sollten sich die Bolzen ohne Fett lösen lassen! Vorausgesetzt sie wurden mit dem richtigen Drehmoment angezogen!

Chris
 
sag mal chris,
sollte man die radbolzen nach dem wechsel auf sommer- bzw. winterräder
nach ca. 50 km noch einmal nachziehen :confused:

wird hier von den niederlassungen nicht angesprochen, obwohl zu jeder saison
massenhaft fzg. in jeder niederlassung umgerüstet werden

gruss christian
 
Hallo ,

also ich hab meine Rad-Schrauben noch nie irgendwie eingefettet oder sonst was ich zieh die immer mit dem Drehmomentschluessel an und fertig das einzig was ich gemacht habe ist vorne die runde Radzentrierung ein bischen mit Kupferpaste eingeschmiert weil das bei mir immer ein bissi geklemmt hat sonst nix.

Gruss JOJO
 
Hallo Simon,

Du sprichst es ja selbst schon an: Die Bolzen lassen sich nach einem kleinen Plopp ganz leicht herausdrehen.....deshalb ist auch die Gefahr, daß einer der Bolzen sich mal von selbst rausdreht. Schließlich wirken da nicht gerade kleine Kräfte drauf, also kann dann der "Plopp" auch mal beim Fahren kommen.

Außerdem lassen sich die Bolzen auch ohne Fett, Graphit o.ä. recht einfach wieder herausdrehen.
Also ich würde Dir ganz dringend raten, die Gewinde von der Fett bzw. Graphitschicht zu befreien (Bremsenreiniger) und die Bolzen unbehandelt wieder einzuschrauben.

Gruß
Jogi
 
Also wenn ich in Maschinenelemente richtig aufgepasst habe, sollte man den Kegel keinesfalls schmieren, da die Unterkopfreibung sinkt und damit die Sicherungswirkung. Ein Schmieren des Gewindes verbessert die Umsetzung des Anzugsmoment in Klemmkraft. Ich denke mal die Radbolzen sind ordentlich überdimensioniert, sollte also eigentlich keine Probleme geben.

Ich "schmiere" trotzdem nicht.

Gruß, thom
 
Also bei PKW ist das mit dem Nachziehen nicht mehr gegeben, bei LKWs macht man es noch. Daher auch keine Hinweise mehr.

Chris
 
Seit ich mal ein Radbolzen beim rausdrehen abgerissen habe, obwohl ich immer mit Drehmomentschlüssel anziehe, fette ich die Bolzen ein. Das macht auch der Rest unser Family mit den Autos und seit dem hatten wir nie mehr Probleme mit festsitzenden Radbolzen und von selbst gelöst hat sich auch nie einer.

Gruß
Horst
 
Hi,

ich schmiere die Gewinde immer mit Kupferpaste ein. Außerdem noch die Runde "Hülse", wo das Rad aufliegt und noch die gesamte Anliegefläche des Rades an der Bremsscheibe, da die Felge sehr gerne daran "festklebt" und dann nur mit großem Kraftaufwand wieder loszubekommen ist. Bisher ist noch bei keinem Auto etwas passiert :confused: .
 
Also, da ich zweimal im Jahr meine Räder wechsele, sind die Radbolzen sehr gut gängig. Der erste, der mit einer Fettpresse oder Kupferpaste um meine Felgen schleicht, hat schlechte Karten. Habe bereits einmal ein Hinterrad verloren (mit Glück dabei, kam gerade von der Autobahn und wollte von der Ampel weg) und ziehe Grundsätzlich nach spätestens 50 Kilometern das erste mal nach.

Solange man die Anzugsdrehmomente beachtet, gibt es keine Probleme.
 
Tja Patrick, das ist eben der Unterschied zwischen Theorie und Praxis... :)

Gruß
Horst
 
Wie ich sehe, gibt es da anscheinend zwei Lager:

1. Die die alles nach MB-Vorschrift machen und keine Schmiere oder ähnliches für die
Radbolzenmontage verwenden und dies auch strikt ablehnen (und offensichtlich beim Lösen
noch keinerlei Probleme gehabt haben)
2. Die, die aus montagetechnischen Gründen die Radbolzen am Gewinde leicht einfetten, um
sie beim Radwechsel auch wieder ohne sie zu beschädigen oder abzureißen wieder lösen
können.

Mich würde jetzt nun nur noch interessieren, ob schonmal jemand ein Rad verloren hat, weil er die Gewinde der Radbolzen geölt, geschmiert, gefettet oder sonstwas gemacht hat.

@Rollo
Da haben sich aber alle Radbolzen durch Bruch verabschiedet, oder? Glaube nicht, daß sich da alle langsam von selbst rausgedreht haben. War da vielleicht Korossion = Rost dran schuld?

Ich kann mir nämlich nicht vorstellen, daß aufgrund dynamischer Wechselbelastungen (immer vorausgesetzt der Kegelansatz ist nicht gefettet und der Radbolzen mit dem zulässigen und geforderten Drehmoment angezogen), sich der Radbolzen mit, wie von mir praktiziert mittels Schmiermetall (hochtemperaturbeständig) am Gewinde gegen Korossion bzw. Festrosten usw. behandelt, von selbst lösen kann.
Denn wie schon eingangs erwähnt, haben die Radbolzen Feingewinde die selbsthemmend sind und sich dadurch der Bolzen eigentlich nicht von alleine rausdrehen bzw. lockern kann. Wäre dem nicht so, müßte ja eine zusätzliche Schraubensicherung angebracht werden, denn DC kann ja dann nicht davon ausgehen, daß sich eine "trockene" Schraube nicht auch lösen könnte.
Anders wäre dies natürlich bei normalen Regelgewinden (wie bei herkömmlichen Schrauben der Fall), da wäre ein selbstständiges Lösen unter dynamischer Beanspruchung denkbar und möglich.

@ Patrick
Das mit dem Handbuch ist ja eine feine Sache, nur machst Du wirklich alles so wie es im Handbuch steht? Wechselst Du alle 5000km die Räder von Vorne nach Hinten und umgekehrt?
Teilweise wie Horst schon geschrieben hat graue Theorie!:D

@ all
Finde es eigentlich nicht schlecht (mach ich auch so), die Radschrauben nach den ersten 50km nochmals mit dem Drehmomentschlüssel zu kontrollieren. Sollte denke ich, schon gemacht werden.
 
Original geschrieben von Simon Templar
Ich kann mir nämlich nicht vorstellen, daß aufgrund dynamischer Wechselbelastungen (immer vorausgesetzt der Kegelansatz ist nicht gefettet und der Radbolzen mit dem zulässigen und geforderten Drehmoment angezogen), sich der Radbolzen mit, wie von mir praktiziert mittels Schmiermetall (hochtemperaturbeständig) am Gewinde gegen Korossion
bzw. Festrosten usw. behandelt, von selbst lösen kann.
Hallo Simon,

schön formuliert! Es geht auch nicht darum die Schrauben in Fett zu baden, sondern lediglich das Gewinde vor Korrosion zu schützen. Dabei sollte man auch nicht vergessen, dass auch bei einem Feingewinde nur max. 3-4 Gewindegänge die Schraube halten.

Gruß
Horst
 
Zuletzt bearbeitet:
B-Anleitung

Immer cool bleiben, meine Frage war doch gar nicht als Angriff gedacht. Ich halte mich eigentllich schon an die meisten Anleitungen. Ausserdem komme ich nicht auf irgendwelche Ideen bei so sensiblen Teilen wie den Radbolzen. Da lass ich einfach die Finger davon! Mein Reifenhändler hat mit 140 Nm angezogen und trotzdem empfohlen, nach 50 - 100 km noch mal selber zu kontrollieren. Das mit dem Radumsetzen nach 5000 - 10000 km macht ja mein Reifenhändler für mich, denn ich lasse jedes halbe Jahr meine Winterräder gegen die dort schön eingelagerten Sommerräder tauschen und umgekehrt. Meine Jahresfahrleistung liegt bei 15000 - 20000 km, da kommt das genau hin. :D

Ansonsten finde ich die B-Anleitung nicht schlecht, manche hier im Forum haben sie jedoch nicht gelesen und stellen daher oft Fragen, die sie sich eigentlich selbst beantworten können. :D


Frohes Schmökern,
 
Hallo Patrick,
hab das auch nicht als "Angriff" aufgefaßt. Meine Antwort war lediglich als kleiner Spaß gemeint. Natürlich respektiere ich, daß Du bzw. viele andere die Grundlagen der Betriebsanleitung einhalten, das ist vollkommen klar. Ich wollte mit diesem Thema lediglich herausfinden, ob dies auch von anderen praktiziert wird (in ähnlicher Form) und ob ich daraus etwas für mich persönlich ableiten kann. Man kann ja grundsätzlich eine Meinung haben und wenn sich herausstellen sollte, daß diese möglicherweise nicht ganz richtig ist, so kann man die dann ja auch ändern, oder nicht?

Die Betriebsanleitung ist ja an sich eine tolle Sache, nur wenn man etwas genauer hinterfragen möchte, antwortet die leider nicht. Deshalb dieses Thema von mir hier im Forum (nehme an, daß Du Deinen letzten Satz an mich gerichtet hast). Wenn jeder alles aus der Betriebsanleitung rausfinden würde, wär ja dieses Forum unnötig.

@ HorstII
Ja hast recht ein schöner Satz, war auch unglaublich schwierg den so hinzubekommen.:D :D

Nix für ungut,
 
B-Anleitung

@The Saint

Meine Aussage war nicht auf eine bestimmte Person bezogen, eher auf die Tatsache, dass recht viele Fragen im Forum durch einen beherzten Blick in die B-Anleitung gelöst werden können. Ich finde die aktuelle B-Anleitung für "Normal-Anwender" wie mich recht gut gelungen. Alles wichtige steht drin und das reicht mir. Wenn es etwas bringen würde, irgendwelche Spezialmittel für die Radbolzen zu verwenden, dann würde es doch drin stehen in der B-Anleitung. Bei all meinen Autos, habe ich mittels Radschlüssel noch jede Radmutter gelöst, mir ist weder eine festgerostet, noch abgebrochen, noch habe ich je ein Rad verloren. Warum? Weil ich nie mit dem Schlagschrauber oder Hammer nachgeholfen habe, sondern entweder mit dem Drehmoment-Schlüssel angezogen/geprüft habe oder beim Reifenhändler darauf geachtet habe, dass er es macht.


@Horst II

Na, das ist aber nicht so ganz richtig, oder? Du willst doch nicht etwa alle als theorieverliebte Deppen hinstellen, die die B-Anleitung lesen und befolgen?! Ist der "Mann der Praxis" sich etwa zu schade mal in der B-Anleitung nachzulesen? :D :D :D


Für alle Bastler, Tüftler, Selbstschrauber, ... gibt es ja Fachliteratur wie die allseits beliebten Reparaturschmöker "Wie helfe ich mir selbst ...". Oder aber den EPC und das WIS für die ganz Hartgesottenen! :D

Für den Rest reicht meiner Meinung die B-Anleitung. Wenn dort nix steht, ist das Forum die erste Adresse um Beistand von den MB-Profis oder versierten "Auto-Autodidakten" :D zu erhalten.

Die B-Anleitung hat auch eine ganz einfache rechtliche Seite. MB ist verpflichtet auf bestimmte Dinge hinzuweisen, um Fehlbedienungen mit schlimmen Folgen für Mensch und Material vorzubeugen. Man weiss ja, wie erfinderisch der Mensch in der Not wird, hehe! :D

Schaut euch doch mal die U.S. B-Anleitungen eines Chevrolet-Schlittens o.ä. an, dagegen ist die MB-B-Anleitung eine wissenschaftliche Abhandlung mit vergleichsweise sehr hohem Nährwert! :D


In diesem Sinne, schönen Abend,
 
Original geschrieben von Simon Templar
@ HorstII
Ja hast recht ein schöner Satz, war auch unglaublich schwierg den so hinzubekommen.:D :D
:D :D :D

Jo, hat sich so ergeben um Deinen Ansatz noch mal zu betonen, wobei es mir mehr um den letzten Satz ging.
Sowieso!

Gruß
Horst
 
Original geschrieben von Simon Templar
@Rollo
Da haben sich aber alle Radbolzen durch Bruch verabschiedet, oder? Glaube nicht, daß sich da alle langsam von selbst rausgedreht haben. War da vielleicht Korossion = Rost dran schuld?

Sorry, kann erst heute antworten.

Nein. Habe damals (wie in einem anderen Thread erwähnt) bei meinem Manta B-CC die Hinterachse gewechselt, um den Umstieg auf 17" Felgen mit einer kurzen (Übersetzungstechnisch) Achse zu kompensieren. Da eine 17" Felge mit Bremstrommel dahinter absolut assi aussieht, entschloß ich mich zu Umbau auf Scheibenbremsen hinten. Nach dem Wechsel der Antriebswellen mußten noch die Stehbolzen eingepreßt werden. Diese wurden mit etwa 900 Kg eingepreßt (Kommt mir jetzt bitte nicht nicht mit NM oder so ...) und dann die Räder montiert. Natürlich wollte ich wissen, was nun Sache ist und bin sofort auf die Autobahn Kiel <-> Neumünster (hin mit etwa 100 Km/h und jeden Rastplatz mitgenommen) um zu sehen was geht. Zurück dann mit "Kartoffel" und "Tachoanschlag" durch die geänderte Übersetzung. Das entsprach ca. 196 km/h (nach Umrechnung der Übersetzung). Nun hatte ich also etwa 60 Kilometer hinter mir und wollte von einer Ampel weg, als ich bei etwa 40 Km/h eine leichte Unwucht und ein "Gewackel" des Hecks bemerkte. Bevor ich "Speck" sagen konnte, wurde mein linkes Hinterrad vom Radlauf beschleunigt und schickte sich an, in den Gegenverkehr zu rollen. Ein 5-er BMW wich gekonnt aus und ein Opel Astra war dazu nicht mehr in der Lage.

Der Spaß im Einzelnen : Eine neue Bremsscheibe, etwa 70 Euro. 200 Euro für den netten älteren Herrn mit dem Astra und der klitzekleinen neuen Beule im Kotflügel:D . Etwa 40 Euro für Taxi und vier neue Radmuttern.

Wäre das ein paar Kilometer vorher auf der Autobahn passiert, würde ich jetzt hier posten, denke ich.

Seitdem nehme ich die 50 Kilometer jedesmal wahr und kontrolliere dann noch einmal nach 50 Kilometern.

Vielleicht bin ich da zu penibel, aber wenn man da mal eine Nacht ´drüber geschlafen hat, sieht man alles etwas anders.
 
Also meine Vorgehensweise beim Radwechsel schickt sich wie folgt:

- Drehmoment 120 Nm mit Drehmomentschlüssel
- kein Fett, Kupferpaste, etc... Dennoch hab ich immer die Schrauben rausgekriegt
- nach der Montage zur Tanke, Luftdruck kontrollieren, danach 10 min Fahrt!
- Schrauben auf Sitz kontrollieren
- nach 100 km nochmals Schrauben auf Sitz kontrollieren

Ich hatte bei der A-Klasse noch NIE Probleme mit festgefressenen Schrauben oder Felgen! Nur beim Golf damals waren mal die Felgen an der Hinterachse (Trommeln) festgefressen, was aber daran lag, daß ich über 1,5 Jahre mit Sommerreifen gefahren bin und die nie abmontiert hatte :rolleyes:

Wenn man all halb Jahr wechselt, braucht man weder Fett noch Kupferpaste noch sonst etwas!
In der Hinsicht bin ich - vielleicht auch wegen den 13 Monaten Rettungsdienst - einfach vorsichtiger geworden!

In diesem Sinne, frohes Schräubeln

Micha
 
Status
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Thema: Radbolzen

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