Automatisiertes Schaltgetriebe
Hallo Christian!
Ich bin mir sicher, daß die Sequentronic für MB nur ein Zwischenschritt war. Die Zukunft bei den Schaltautomaten heißt eindeutig DIREKTSCHALTGETRIEBE oder DOPPELKUPPLUNGSGETRIEBE.
Habe hierzu einen interessanten Beitrag in
www.autojournal.de gefunden:
Doppelkupplungsgetriebe: Wandler adé?
mid Wolfsburg - Das neue Doppelkupplungsgetriebe (DSG) der Volkswagen AG liefert derzeit vielleicht den besten Kompromiss zwischen schnellen Schaltvorgängen und geringem Verbrauch. Die drei Buchstaben stehen für "Direktschaltgetriebe" und könnten langfristig eine kleine Revolution in der Getriebewelt einleiten. Die gemeinsam von Volkswagen und Audi entwickelte Kupplung schafft es, die Vorteile eines manuellen Sechsgang-Getriebes mit denen einer Automatik zu verbinden.
Während die eine Kupplung die Gänge 1,3,5 und den Rückwärtsgang schaltet, ist die andere für die Gänge 2,4 und 6 zuständig. Ist zum Beispiel der zweite Gang eingekuppelt, wird bei Annäherung an den nächsten Schaltvorgang bereits der nächste, etwa der dritte Gang vorgewählt. Das Öffnen des einen und das Schließen des anderen Gangs geschieht zeitgleich, somit kommt es zu keinerlei Kraftflussunterbrechung.
Spätestens in Kombination mit den TDI-Motoren soll die neue Technik auch ihr wahres Sparpotenzial beweisen. Im Sommer wird VW zwei Diesel (100 kW/136 PS und 74 kW/ 100 PS) mit dem DSG kombinieren und in verschiedenen Modellen des Konzerns und der Töchter auf der Plattform des Golf V - unter anderem im neuen Audi A3 als Option - anbieten. Wird damit die gute alte Automatik mit Wandler überflüssig?
"Nein", sagt Jens Bobsien von VW. "In den bekannten Automatik-Märkten, den USA und Japan, wird die klassische Automatik weiterhin besser verkauft werden, weil die Kunden den weichen Charakter des Wandlers schätzen." Und auch bei Audi sind sich die Ingenieure sicher, dass ein DSG auf Dauer den Wandler nicht ersetzen wird. "Gerade bei großvolumigen Motoren hat die Wandler-Automatik durchaus ihre Vorteile", erläutert Werner Röser von der Audi AG.
Die Konkurrenz hat die derzeitige Alleinherrschaft der Wolfsburger bei der Doppelkupplung durchaus registriert, sieht aber auch Nachteile in der Technik. Weil für die so genannten "nassen Schaltvorgänge" im neu entwickelten VW-Getriebe ein spezielles Öl benötigt wird, drohe dort bei einem Ausfall der Hydraulik ein Zwangsstopp, erklärt Jan Kretschmer, Projektleiter automatisiertes Getriebe bei BMW. In München habe man über die Doppelkupplung nachgedacht, aber sich letztendlich dagegen entschieden. Die 1:1-Verbindung zwischen Motor und Getriebe, wie sie im neuen sequenziell-manuellen Getriebe des neuen 3er-BMW angeboten werde, entspreche eher dem Charakter eines BMW. Das hätten auch Befragungen der Kunden ergeben, die lieber Schalten wollen als im Automatikmodus fahren, so Kretschmer.
Bei Daimler- Chrysler in Stuttgart wurde gerade erst in eine moderne Sechsgang-Automatik investiert, deshalb sei eine Doppelkupplung derzeit kein Thema, bestätigte Andrew May. Trotzdem beschäftige sich der Konzern in der Vorentwicklung natürlich mit unterschiedlichen Getriebekonzepten.
Die Ingenieure von Zulieferer ZF Friedrichshafen, Deutschlands größtem Kupplungshersteller, arbeiten derzeit gleich an zwei neuen DSG-Varianten. Sowohl ein nasses System für hohe Drehmomente als auch ein trockenes System für Getriebe bis zu einem Drehmoment von 250 Newtonmetern seien in der Entwicklung, bestätigt Sprecher Detlef Reinhart. Er bezweifle jedoch, dass die Doppelkupplung andere Systeme komplett vom Markt verdrängen werde. "Jede Variante hat ihre Existenzberechtigung, DSG ist sicherlich eine sinnvolle Ergänzung als Komfortinstrument."
Der VW-Konzern verfügt mit dem DSG, der Multitronic, einem klassischen Wandler und einer Halbautomatik (aus den Lupo) gleich über vier Automatik-Varianten. Markus Arand aus der technischen Redaktion der Wolfsburger sieht für jede technische Lösung ihre Berechtigung, weil nicht jedes Getriebe für jeden Motor geeignet sei. "Erst wenn wir zwei Lösungen zum gleichen Preis in völlig verschiedenen Fahrzeugen anbieten können, sehen wir weiter." Stephan Bähnisch/mid
QUELLE:
www.autojournal.de
P.S.: Soweit mir bekannt ist, entwickelt MB derzeit eine 7-Gang-Automatik.