Hier die Erklärung von DC (Geschichte von Mercedes Benz) :
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Wilhelm Maybach
König der Konstrukteure
Wilhelm Maybach wurde am 9. Februar 1846 in Heilbronn geboren und wuchs dort zusammen mit fünf Geschwistern auf. Die Familie zog später nach Stuttgart. Mit zehn Jahren war er Vollwaise. Im Reutlinger Bruderhaus ging er zur Schule. Der Gründer und Leiter des Bruderhauses erkannte sehr früh die technische Begabung des Knaben und förderte ihn. In Reutlingen lernte er 1865 auch Gottlieb Daimler kennen. Wilhelm Maybach wurde der kongeniale Weggefährte Gottlieb Daimlers und blieb mit ihm bis zu dessen Tod eng verbunden.
Mit Daimler war er im September 1869 nach Karlsruhe gegangen und dann zu den Deutzer Motorenwerken. Dort inspiriert, wollte er einen leichten, schnelllaufenden Verbrennungsmotor konstruieren, geeignet für Fahrzeuge zu Wasser, zu Lande und in der Luft.
Nachdem Daimler die Gasmotorenfabrik Deutz nach Differenz mit der Geschäftleitung Mitte 1882 verlassen hatte, folgte ihm Wilhelm Maybach im Oktober 1882 nach Cannstatt, um dort den leichten, schnelllaufenden Verbrennungsmotor zu entwickeln. Bei seinen umfangreichen Recherchen entdeckte Maybach ein Patent des Engländers Watson, das eine ungesteuerte Glührohrzündung beschreibt - eine wichtige Vorraussetzung für höhere Drehzahlen. Dem liegendem Versuchsmotor von 1883 folgte die sogenannte "Standuhr", ein Motor mit stehendem Zylinder, der sich für den Einbau in Fahrzeuge eignete. 1885 wurde zunächst ein hölzernes Reitrad, im Folgejahr dann auch eine Kutsche mit dem neuen Motor ausgerüstet. Aber Maybach reichte es nicht aus, lediglich Motoren für Kutschen zu bauen. Die Erfindung, die daraus resultierte, war der Stahlradwagen. Bei diesem Fahrzeug fällt Maybach auch der Verdienst zu, das Zahnradgetriebe in den Automobilbau eingeführt zu haben. Auf der Pariser Weltausstellung von 1889 präsentiert, gab der Stahlradwagen außerdem den Anstoß zur Entstehung der Französischen Automobilindustrie. Als Daimler im November 1890 mit Duttenhofer und Lorenz die Daimler-Motoren-Gesellschaft gründete, sollte Maybach Chefkonstrukteur werden, aufgrund der für ihn unannehmbaren Vertragsbedingungen schied er aber bereits im Februar 1891 wieder aus.
Es folgte zunächst eine eineinhalbjährige Konstruktionstätigkeit, der Maybach in seiner Privatwohnung nachging; im Herbst 1892 begannen die ebenfalls von Daimler finanzierten Entwicklungsarbeiten im Hotel Hermann, die so bedeutende Konstruktionen wie den Spritzdüsenvergaser und den Phönix-Motor sowie Detailverbesserungen des Riemen-Antriebs hervorbrachten. Auf Betrieben des englischen Industriellen Frederick Simms trat Maybach schließlich im November 1895 als Technischer Direktor wieder in die Dienste der DMG. Dort entwickelte er zunächst den Röhrenkühler mit Ventilator, später dann den Bienenwabenkühler. Als weitere technische Leistung entwarf der "König der Konstrukteure", wie ihn die Franzosen nannten, den ersten Vierzylinder-Automobilmotor, und in den Jahren 1898/99 entstand eine Motorgeneration von fünf Typen zwischen 6 und 23 PS.
Eine seiner herausragendsten Konstruktionen schuf Maybach nach Daimlers Tod im Jahre 1900: Den ersten Mercedes, der auf der "Woche von Nizza" im März 1901 Furore machte, ein Fahrzeug, das sich von allen bisher in der Daimler-Motoren-Gesellschaft gedachten und gebauten Wagen deutlich abhob und dass das Kutschenzeitalter im Automobilbau beendete. Trotz der großen Erfolge der Mercedes-Wagen in den folgenden Jahren wurde Maybach Opfer von Intrigen. Er wurde als Chefkonstrukteur abgelöst und seine Aktivitäten auf ein "Erfinderbüro" beschränkt. 1907 verließ er verbittert die DMG. Als am 5. August 1908 der Zeppelin LZ 4 durch Sturmböen zerstört wurde, bot Maybach dem Grafen Zeppelin an, einen neuen, besseren Luftschiffmotor zu bauen. Die Verhandlungen, die sich daraufhin ergaben, führten am 23. März 1909 zur Gründung der "Luftfahrzeug-Motorenbau-GmbH Bissingen". Technischer Leiter war Wilhelm Maybachs Sohn Karl, der auch den neuen Motor konstruiert hatte.
1912 übersiedelte die in "Luftfahrzeug-Motoren-GmbH-Bissingen" umbenannte Firma nach Friedrichshafen. Vater und Sohn waren an dem Unternehmen mit je 20% beteiligt, Wilhelm Maybach überließ die Geschicke der Firma jedoch völlig seinem Sohn.
Ab 1922 wurden in Friedrichshafen auch Luxus-Automobile hergestellt. Ein Höhepunkt der Produktpalette war der Maybach 12 Typ DS von 1929, das erste Automobil mit V12-Motor, das wie sein Nachfolger, der Typ "Zeppelin", als deutsches Pendant zum Rolls-Royce gesehen wurde. Wilhelm Maybach starb am 29. Dezember 1929.
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Maybach Fahrzeuge waren die exclusivsten (teuersten) deutschen Personenfahrzeuge.
Maybach Motoren wurden bis zum Produktionsende 1940 gefertigt und wurden auch in Flugzeugen und LKW's eingetzt. Nach dem 2. Weltkrieg verkaufte die Familie Maybach ihre Firmenanteile, bis auf wenige Prozent, an Daimler Benz. Aus Maybach wurde MTU.
Wie Ihr seht hat sich Wilhelm Maybach damals im Grab umgedreht als Daimler seine Firma übernahm
Siehe aber auch
www.maybach.de
Gruß Dirk