Problem schwergängige Kupplung wird schlimmer

Diskutiere Problem schwergängige Kupplung wird schlimmer im Forum C-Klasse, CLC & 190er im Bereich Mercedes-Benz - Hallo, das Problem mit der schwergängigen Kupplung nach längerer Fahrt wird langsam aber sicher schlimmer. Ich hab gelesen dass das an...
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So ... nachdem ich nun um diese Erfahrung reicher bin, hier mal ein Ausführlicher Bericht:

Im Vorfeld: 1000 Dank an Heidi für die super Unterstützung via PMs und generell im Forum - Solltest Du (@Heidi) mal am schönen Bodensee unterwegs sein, sag Bescheid - ein paar Bier sind auf alle Fälle drin.

Ich fang mal relativ weit vorne an:

1.) Wie erkenne ich das Problem ?
- Am besten folgendermaßen: Du rollst mit ca. 30 km/h auf eine Ampel zu und nimmst den Gang raus - mit getretener Kupplung versuchst Du nun bspw. den 2. Gang einzulegen und stellst fest, daß dazu sehr viel mehr Kraft notwendig ist, als normal. Sobald das Auto zum Stillstand kommt, geht die Schaltung aber wieder wie gewohnt.
Generell erfordert das Schalten, besonders wenn man rollt, einen hohen Kraftaufwand; der 1. Gang will manchmal nicht richtig raus etc.
- Eher selten (aber möglich) ist folgender Effekt: Du willst über eine Kreuzung und zwar schnell, also lässt DU die Kupplung sportlich kommen; entgegen Deiner Erwartung, beschleunigt der Bolide nicht richtig, sondern irgendwann scheint die Kupplung "zuzuschnappen" (obwohl Du das Pedal gleichmäßig aber zügig hast kommen lassen) und Du würgst das Auto beinahe ab (ist mir nur 1x passiert, dann war ich mit solchen Aktionen vorsichtiger)
- Ebenfalls nicht 'deterministisch' ist folgender Versuch: Du fährst ca. 100 km/h und setzt den Tempomat. Dann bremst Du ab, bis in den Stand und beschleunigst bis in den 2. Gang, dann zeihst Du am Tempomathebel ==> Das Auto beschleunigt selbst (auch wenn Du schaltest) auf den eingestellten Wert von 100 km/h. Wenn Du schaltest sollte bei einer sauber funktionierenden Kupplung der Drehzahlmesser sofort sinken, wenn Du die Kupplung betätigst. Bei mir kam es (nicht immer aber manchmal) vor, daß die Drehzahl gut und gerne 500-700 U/min gestiegen ist, bevor erkannt wurde, daß ich grad Schalte.
- Generell: Wenn das Auto kalt ist, hakelt die Schaltung mehr, als wenn es warm ist.

So ... vielleicht gibt es o.g. Symptome auch unabhängig von dem Problem mit der mangelhaft geschmierten Getriebeantriebswelle aber so war es bei mir eben.

Was tun:
Das meiste steht ja schon hier im Thread, ich gebe noch ein paar Infos dazu:

1. Die erwähnte Heißschmierpaste bestellen/kaufen: Kosten aktuell 27 €, Teilenummer: A0009899151. Dafür bekommst Du 100 ml.

Das Zeug ist nicht ölig sondern wenn man es versprüht entsteht sofort nachdem der Alkohol verdunstet ist eine silbrig glänzende, metallische Schicht. (molybdändisulfid/Graphit ? - Auf der Dose steht nicht, was es ist).

2. Auto auf die Bühne, Verkleidung weg und den Gummistopfen über dem Entlüftungsventil entfernen.

Dann sollte man in etwa sowas sehen:

http://www.db-forum.de/galery/data/500/Getriebe_Zugang2b.jpg

Links das Zentralausrücklager, rechts (wo der rote Pfeil hinzeigt) sieht man den verzahnten Bereich der Getriebeantriebswelle auf dem sich die Kupplungsscheibe hin- und herverschiebt.

[Gute Animation wie das ganze funktioniert: http://www.kfz-tech.de/Reibungskupplung.htm ]

So: Jetzt stellt sich die Frage, wie man das Zeugs aus der Sprühdose dort hinbekommt. Ich hab es wiefolgt gemacht: einen Bohrer genommen, in den Sprühkopf der auf der Flasche drauf war, ca. 3 mm tief reingebohrt und dann ein 20 cm langes Röhrchen in das Loch gesteckt. Es ist empfehlenswert ein möglichst dünnes Röhrchen zu verwenden; meins hatte ca. 3 mm Durchmesser was funktioniert aber etwas ungenau ist.

Ich konnte, wegen des dicken Röhrchens, nur dann sprühen, wenn die Kupplung nicht getreten war, vielleicht geht es mit einem dünnen Röhrchen besser. Also: Röhrchen ansetzen und zwar so, daß man (im Bild) möglichst weit nach rechts kommt, kurz sprühen, Kupplung mehrfach treten lassen (das Zeug verteilt sich dann besser). Anschließend Kupplung treten lassen und sicherstellen, daß ein Gang eingelegt ist. Mit der linken Hand kann man dann an der Kardanwelle problemlos drehen und man sieht, wie sich der verzahnte Bereich ebenfalls dreht. Dann wieder sprühen und das ganze wiederholen bis die ganze Welle rundrum eingeschmiert ist und schön silbern glänzt.

Generell ist etwas Vorsicht geboten, denn das Zeug schmiert gut und hält hohe Temperaturen aus ==> Auf dem Kupplungsbelag macht sich das sicher nicht ganz so gut.

Fazit: Schaltung geht nun wieder so wie früher. Es dauert aber scheinbar ein paar Kupplungsvorgänge bis die "Gleitschicht" maximal geglättet ist. Ich hab zwar gleich eine Verbesserung gespürt war aber beim 1. Kuppeln enttäuscht, daß es nicht viel besser war als vor dem Versuch. Bin dann ca. 30 km gefahren und hab gemerkt, daß es andauernd besser wird. Die Gänge gehen nun wieder super präzise rein, und die oben beschriebenen Symptome sind komplett verschwunden.

Ich hatte, ganz am Rande bemerkt, noch das Problem, daß die Kupplung sich nach langer AB Fahrt, ohne zu schalten, beim ersten Benutzen recht schwer treten ließ. Das konnte ich aber durch Entlüften der Hydraulikleitung vom Ausgleichsbehälter zur Kupplung lösen - ob das direkt mit der fehlenden "Schmierung" zu tun hatte, kann ich nicht wirklich sagen; vielleicht bilden sich leichter Luftblasen wenn die Kupplung schwergängig ist.

Übrigens: Ich habe das Getriebeöl und das Hinterachsdifferntialöl gegen Castrol-Öle ausgetauscht was bei mir und bei den beschriebenen Problemen wenn überhaupt nur 'minimale' Verbesserungen brachte. Schaden kann es aber nie, da gerade im Getriebe um den Magneten herum schon einige 'Späne' zu sehen waren.

Also: Nochmals - vielen Dank an Heidi und viel Erfolg all denen, die jetzt ihre Antriebswelle nachschmieren wollen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo lyris,

schön daß es wieder funktioniert. Auf Deine letzte PN konnte ich leider nicht mehr antworten-aber es hat ja geklappt. ;)


p.s. schönes Bild :verwarn:;)
 
Also zum Röhrchen kann ich nicht viel sagen. Der Standardsprühkopf hat leider keinen Aufsatz, der vorsteht und der vorhandene "Diffusor" hat einen solch schmalen Rand, daß man auch nichts "drüberschieben" kann. Nach längerer Überlegung war ich mir also sicher, daß man selbst ein "Loch" bohren muss - und dann kann man prinzipiell reinstecken, was man möchte ! :-)

Ich hab nach einer Woche Rumfahren (im Stadtverkehr) den Boliden nochmal auf die Bühne gestellt und die ganze Prozedur nochmal begutachtet und hier- und da nochmal etwa nachgesprüht. Ich hab mir inzwischen nen Adapter gebastelt, so daß ich ein ca. 20 cm langes Röhrchen mit nur ~ 0.5mm Durchmesser einstecken und verwenden konnte.

Wenn es morgends kalt war, ist immer noch für ca. 2-3 Minuten und ein paar Schaltvorgänge ein Widerstand zu spüren, aber kein Vergleich mehr mit dem Zustand davor. Sobald man ein paar mal Geschalt-et/en(?) hat ist die Schaltung sowas von präzise ... es hakelt gar nichts mehr und dieses "knöcherne" Gefühl ist auch weg. Ich weiß nicht ob sich die Schaltung jemals so präzise angefühlt hat.

Wenn ich mehr Zeit hätte würde ich, inspiriert von dem Erfolg am liebsten das Kupplungsgehäuse öffnen. putzen und die Antriebswelle reinigen/neu schmieren :-)

Leider kommt man mit der Sprüherei natürlich nur an den Rand des Ansatzes zwischen Kupplungsscheibe und Antriebswelle da MB hier sehr "passgenau" gearbeitet hat und es kaum Spiel gibt.

Und einen "Minuspunkt" hatte die Prozedur noch. Ca. jedes 10. mal wenn ich in das Auto steige und der Motor/das Getriebe seit dem letzten Abstellen total ausgekühlt sind, lässt sich die Kupplung bei der 1. Betätigung relativ schwergänig treten.
 
Hallo und Servus in die Runde,

ich habe die Schmierung der Getriebewelle noch nicht durchgeführt, mangels Gelegeneheit, :-( , aber bei bzw. nach meiner gestrigen Autobahnfahrt von ca. 40 km festgestellt, dass sich das Kupplungspedal wieder beim Ersten Mal nach längerer Fahrt schwer betätigen liess .............................
 
Hallo R1007MB,

ich denke, daß das Thema wirklich mit einer Luftblase zwischen Hydraulikzylinder am Kupplungspedal und dem Ausrücklager liegt. So war es auf alle Fälle bei mir. Einfach richtig Entlüften (d.h. mit Treten des Kupplungspedals von Oben, oder gleich von unten .. :-) ) dann sollte das Thema gegessen sein. Ich hab aber morgen wieder 250 km Autobahn vor mir und kann dann nochmal von den Auswirkungen der "Schmiererei" auf das AB-Verhalten berichten.
 
Hey, danke Lyric, dass Du das Thema so schnell wieder aufgenommen hast. Eine Frage, die mich bewegt lautet: Wenn denn Luft im System ist, warum ist dann die Kupplung bzw. das Pedal schwergängig und nicht gummiweich, so wie bei Luft in der Bremsanlage ??

Gut, ich habe mir die Beiträge ausdrucken lassen, werde Sie in der nächsten Zeit mal mit einem ehemaligen MB-Meister besprechen und dann auf die Schmieraktion zurückgreifen und selbstverständlich berichten ! Ich habe nämlich im August meinen TÜV-Termin und da wirds was haben, außerdem muss ich vorher noch nach DB, weil jetzt beim linken Kotflügel vorne der Lack abblättert, aber so, dass mir Angst wird;
 
Hallo,

ich hatte leider nen Kapitalen Rechnerschaden ==> war nicht online.

Warum das Pedal nicht butterweich wird. Gute Frage ... aber mal das Gegenstück: Warum geht es dann besonders schwer, wenn man lange nicht gekuppelt hat und das Getriebe heiß ist ?
Ich denke daß das "Tretgefühl" damit zusammenhängt, wo die Luftblase genau ist (im Zylinder, im Schlauch ...) und ggf. wie groß die Blase ist (und das dürfte temperaturabhängig) sein.

Fakt ist: Meine Probleme sind nach wie vor weg - Ich habe den Boliden nochmal auf dem Bock gehabt und diesmal mit Druckluft die Antriebswelle vorher gezielt abgeblasen. Dabei wird einem klar, was die "vernickelte" Antriebswelle sein soll. Selbst das MoS-Zeugs wird mit Druckluft weggeblasen, da so gut wie nichts an der Welle haftet. Ich denke daher, daß es vielleicht aus einfach ausreichen würde, die Welle mit viel Druckluft sauber zu pusten - Dennoch hab ich mit dem neuen, dünnen Röhrchen nochmal und noch sorgfältiger nachgeschmiert - Seitdem ist auch der komische Effekt verschwunden, daß jedes 10. Mal das Pedal schwerer ging.
Wenn man aber den Finger in die Öffnung steckt und das Gehäuse von innen abstreift wird einem klar, daß auf dem Gehäuse im mm-Bereich Kupplungsabrieb klebt und ich befürchte, daß da eben immer mal wieder "Brösel" auf die Antriebswelle fallen. Ich verstehe nur nicht, warum MB nicht eine Feder zwischen Schwungmasse Kupplungsscheibe um die Antriebswelle verbaut, die beim Auskuppeln zusätzlich dazu führen, daß die Kupplungsscheibe sauber trennt, dann wäre das Thema gegessen.
 
Hey, danke Lyric, dass Du das Thema so schnell wieder aufgenommen hast. Eine Frage, die mich bewegt lautet: Wenn denn Luft im System ist, warum ist dann die Kupplung bzw. das Pedal schwergängig und nicht gummiweich, so wie bei Luft in der Bremsanlage ??

Gut, ich habe mir die Beiträge ausdrucken lassen, werde Sie in der nächsten Zeit mal mit einem ehemaligen MB-Meister besprechen und dann auf die Schmieraktion zurückgreifen und selbstverständlich berichten ! Ich habe nämlich im August meinen TÜV-Termin und da wirds was haben, außerdem muss ich vorher noch nach DB, weil jetzt beim linken Kotflügel vorne der Lack abblättert, aber so, dass mir Angst wird;


hast du es mittlerweile mal getestet?

mfg
 
Hallo liebe Gemeinde,

um den Getriebeöl Fred nicht weiter zu beuteln, knüpfe ich mal hier an:

Tritt das Problem mit der fehlenden Schmierung der Eingangwelle über die komplette Bauzeit des W203 auf? Auch bei den Mopf?
Ist es sinnvoll vorbeugend zu schmieren? Meiner Ansicht nach leiden ja die Synchron-Ringe im Getriebe gleichermaßen mit der Druckplatte mit...

Danke für die Info!

Grüße,
hela
 
Getriebeeingangswelle schmieren

Habe hier diverse Berichte über das Schmieren der Getriebehauptwelle durch die Öffnung des Kupplungszylinders gelesen,es ist ja wohl sehr "fummelige" Arbeit,könnte man nicht an geeigneter Stelle ein 20-30mm
Loch in die Getriebeglocke bohren und diese dann wieder mit einem geeigneten Stopfen verschließen oder spricht irgendetwas gegen diese
Vorgehensweise?

Mit freundlichen Grüßen
 
Könnte man rein theoretisch machen!
NUR, die Späne beim Bohren fallen in die Kupplungsglocke, wie willst die da wieder raus bekommen?
Es kommt nicht gut, wenn sich da so ein Span zwischen Druckplatte und Belag klemmt, auch wenns nur Alu ist!
 
Ja ... das mit dem Loch ist keine brillante Idee ... immerhin wird der gesamte Bereich zu allem Übel äußerst warm.
Ich würde einfach im Zweifel mal empfehlen mit einer Lanze auf einem Kompressor vorsichtig die Getriebeeingangswelle "abzublasen". Ich glaube nämlich immer mehr, daß sich da Kupplungsabrieb sammelt, der zu den Problemen führt (zumindest bei den vernickelten Antriebswellen des MOPFs). Fakt ist, daß ich inzwischen mit dem Bremsflüssigkeitswechsel einfach ohne Schmierung die Getriebeantriebswelle einmal rundrum mit Druckluft abblase und seitdem nie mehr Probleme hatte - auch ohne nachzuschmieren.
 
Servus in die Runde,

ich lese selbstverständlich noch sehr aufmerksam diesen Thread und muss aber leider mitteilen, dass ich noch nichts gemacht habe, aber evtl. wird es ja diesen Sommer was ?? Ich habe in 1300 km einen Ölwechsel und da werde ich mal schauen. Momentan, es ist ja wieder wärmer, gehts eigentlich einwandfrei, obwohl ich mich letztes WoEnd einmal fürchterlich verschalten habe, weil der Gang nicht reingerutscht ist, oder die Kupplung nicht getrennt hat, oder ich nicht richtig geschalten habe, oder oder oder, es war etwas peinlich (das Geräusch!) aber vermutl. hat mich auch keiner gesehen oder gehört.
 
Zuerst mal Hallo an das Forum.
Hab mich gerade angemeldet. Ich hatte nämlich das gleiche Problem bei meinem W204 und alle Foren durchkämmt, aber keine zufriedenstellende Lösung gefunden. Nun bin ich zum Händler. Und siehe da, er kannte es. Ursache: defektes zentrales Ausrücklager. Wurde auf Garantie getauscht, und alles ist wieder perfekt. Egal wie lange gefahren ohne Schalten, heute zb 250km, und alles ist wie es sein soll. Keine Spur von unterschiedlichem Kupplungsdruck. Wie bei jedem anderen Auto auch das ich bisher gefahren habe. Ach ja, km-Stand war 66.000.

Ich hoffe das konnte etwas Licht in die Sache bringen.

Viele Grüsse
Martin
 
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Thema: Problem schwergängige Kupplung wird schlimmer
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