Turboladerschaden mit Folgen

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Oliver C.

Oliver C.

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Hallo,
als interessierter Gastleser verfolge ich bereits seit einiger Zeit die fachlich anspruchsvollen Beiträge im M&C-Forum, in der Hoffnung, dass mich der Defekt-Teufel verschont, aber irgendwann trifft es eben jeden.

Ich fahre seit fast drei Jahren einen C220 CDI, W202, BJ 99 mit inzwischen 176 Tkm Laufleistung (stauerprobter, geduldiger Pendler mit täglich 90 km einfache Wegstrecke).

Die folgenschwere Kettenreaktion begann vorletzte Woche, als sich der Turbolader mit einer deutlich hörbaren Druckentladung und anschließendem Lagerrauschen freundlich verabschiedete.
Über meine Versicherung (Schutzbrief) ließ ich mich am nächsten Morgen in die DC-Werkstatt einschleppen.

Die Diagnose war aufgrund der Geräusch- und mittlerweile auch Qualmentwicklung für den Teammeister offensichtlich relativ eindeutig und so unterschrieb ich einen Auftrag zum Austausch des defekten Turboladers.
Nach einer Reparaturverzögerung wegen ET-Falschlieferung bekam ich am dritten Tag einen Anruf mit dem Hinweis, dass der Wagen fertig ist, jedoch wurde jetzt (?) festgestellt, dass der Auspuff/KAT voll Öl ist und daher stark qualmt sobald er heiß wird.
Nachdem ich mir vor Ort ein Bild von dem tatsächlichen Ausmaß machen konnte, stimmte ich einem Austausch der kompletten Auspuffanlage zu.

Zwei Werktage später konnte ich den Wagen abends in der Werkstatt abholen (Kosten insg. 2861,- €) und stellte auf der Heimfahrt über Landstrasse einen beunruhigenden Leistungsverlust fest.
Erste Befürchtungen bestätigten sich am nächsten Morgen auf der Autobahn, als sich zeigte, dass der Motor regelmäßig unter Last das Notlaufprogramm aktiviert.

Am gleichen Tag wurde ich wieder bei DC vorstellig und konnte dem kostenpflichtigen (!)Kurztest (Auslesen des Fehlerspeichers) in der Werkstatt beiwohnen.
Ergebnis: Luftmassenmesser defekt und Ladedruck zu gering (70%).
Kosten: weitere 280,- € für den Test und Austausch des LMM.

Zur Eingrenzung des Ladedruckproblems auf dem Prüfstand wurde ein kostenpflichtiger Termin für kommenden Donnerstag ausgemacht.

Mit schwindendem Vertrauen in die Arbeitsweise und Qualitätskontrolle der DC-NL verließ ich mit laut pfeifendem ATL den Werkstatthof, nachdem mir der Motorspezialist bestätigte, dass keine Folgeschäden durch den festgestellten Fehler im Fahrbetrieb zu erwarten sind.

Nach zwei weiteren Tagen verschlechterte sich die Leistungscharaktristik nochmals erheblich (der ATL ist inzwischen kaum noch zu hören und zu spüren).
Inzwischen mußte ich den Wagen aus dem Verkehr ziehen, da die Abgase leicht schwarz gefärbt sind, der Motor keine Kraft mehr hat und schon bei Teillast in den Notlauf schaltet.

Meine letzte Hoffnung auf eine halbwegs finanzierbare Abschlußreparatur wurde mir aber heute genommen, als ich zur Vorbereitung des nächsten Prüftermins den Motorölstand kontrollierte.

Der Motor ist bis zur Mitte des Ölpeilstabs mit einem Gemisch aus Motoröl und Diesel-Kraftstoff gefüllt.
Gibt es aufgrund der Vorgeschichte für diese ungewöhnliche Schadensentwicklung eine plausible Erklärung ?

Kann der Kraftstoff nur in Folge eines mech. Motorschadens (Kolben, Zylinderkopf, Injektoren) in das Kurbelgehäuse gelangen, oder gibt es auch andere mögliche Ursachen.

Vielleicht hat jemand bereits ähnliche Probleme gehabt oder Reparaturen durchgeführt.

Grüße
Oliver
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi !

Zuerst einmal möchte ich betonen, daß ich mit Dir fühle und Deinen Unmut völlig verstehen kann.

Hoffentlich verstehst Du mich nicht falsch, wenn ich diese Dir nun entstehenden Kosten auf mich bezogen als "Bankrott-Fall" werten müßte.

Ich wage einfach mal die These, daß mein W-210.035 [E-200] gebaut und betrieben auf 300.000 Kilometer ohne so einen Schaden in etwa gleichauf liegen würde.

Sollte sich nun also auch noch, wir wollen es ja nicht hoffen, ein kapitaler Motorschaden einstellen dann "Gute Nacht" Marie ...:(
 
Hallo,

erst mal vielen Dank für deine Antwort und dein Verständnis.

Habe mich heute mal profilaktisch bei einer anderen DC-NL über die Kosten für einen ATM erkundigt. Die meinten ca. 8T€ inkl. Einbau, wobei ich vermute, dass eine ggf. auszutauschende Einspritzanlage hier noch nicht dabei wäre.

Da stellt sich natürlich zum einen die Bankrott-Frage und zum anderen die Frage nach der Wirtschaftlichkeit bei Inst-Kosten von dann insgesamt ca. 12T€.

Auch trotz gutem Pflege-Zustand und gehobener Ausstattung scheint mir bei EZ 5/99 als Laie eine solche Investition fast nicht mehr gerechtfertigt.

Andererseits ist der Restwert bei Verkauf in dem Zustand natürlich auch keine wirkliche Alternative.

Aber warten wir mal ab, vielleicht bringt der Prüftermin am Donnerstag ja alle Fakten für eine abschließende Entscheidung auf den Tisch.

Viele Grüße
Oliver
 
In solchen Preisregionen würde ich aber anderweitige Möglichkeiten in Betracht ziehen.
Vielleicht hat ja ein Schrott- oder Teilehändler in Deiner Nähe einen gebrauchten, aber fahrbaren Motor im Regal liegen.

Ganz ehrlich : Eine solche Reparatursumme sehe ich als nicht rentabel an.

Gut. Austauschmotoren von DCX sind nicht nur reine Rumpfmotoren (wie bei z.B. Opel), sondern bestückt mit allen weiteren Teilen wie Lichtmaschine, Anlasser etc..

Aber mal eben so eine Summe abdrücken ? Bin ich Rockefeller ?
 
wurde schon eine Kullanzanfrage mit entsprechender Rückfrage in Berlin gemacht?

Chris
 
Hallo Oliver,

trotz Deines Missgeschickes, willkommen im Forum.

Bei deiner Fehlerbeschreibung stelle ich mir nach dem genauen zeitlichen Ablauf die Frage.
Nach Deiner Beschreibung müßte der Motor einen erheblichen unrunden Motorlauf aufweisen.

Den Schaden am ATL Deines OM 611 würde ich eher auf das durchgeblasene Abgasgemisch des Motors zurückführen, als den ATL Schaden als Ursache für den Motorschaden. Vom ATL können durch den LLK eigentlich keine Teile in die Zylinder gelangen, auf der anderen Seite hätte das ”Gemisch” im Motor auffallen müssen, nachdem bei dem ATL Tausch der Ölstand hätte nachgefüllt werden müssen.

Das Öl im Oxidationskatalysator und dem Auspuff deutet auf einen längeren Schaden hin.

Ist in der Ölwanne ein Gemisch aus Diesel/Öl oder eine Emulsion aus Kühlmittel und Öl? Bei letztgenanntem dürfte ein ”kleiner” Schaden vorliegen, bei erstgenanntem ist der Schaden komplizierter.

Wurde die Kompression geprüft?

Unter diesen Gesichtspunkten bieten sich letztendlich 3 Möglichkeiten: Wenn sich der Motor in seinem Originalzustand befindet, auf Teilkulanz seitens DCX hoffen, bzw. wegen der Arbeit der Werkstatt den AT ATL nicht zahlen und “nur” einen AT Motor bezahlen.

Als Alternative bieten sich Motorinstandsetzungsbetriebe an, welche eventuell nur den betroffenen Zylinder {sollte ein Kolben “durch” sein} reparieren und den sonst durch den Fahrbetrieb mit dem verunreinigten Öl in Mitleidenschaft gezogenen Motor unverändert lassen.
 
bei meinen alten w202 220cdi bj 12/98 hat bei km 85t im juni 2002 auch der turbo den geist aufgegeben.
ergebniss neuer turbo incl einbau ca 1500€brutto , davon gab es ca1000€ netto von dc für den Turbo zurück.
alles andere war und ist ( hoffe ich doch ) wohl noch OK ( im juni 02 wegen w211 verkauft )
 
Wie lange hält eigentlich - bei entsprechender Fahrweise- ein Kompressor? Sind die Kompressorteile genauso anfällig wie beim Turbo oder stabiler?
Mein aktueller Stand: A208 230 K Bj, 8-99, 83T km. Bisher ohne probs
 
ach so, noch enzufügen wäre, das ich der Meinung bi, ndas man die Abgasanlage nicht tauschen muss, sondern das sich das Ganze "freibrennt"...

Chris
 
sondern das sich das Ganze "freibrennt"...
Führt das nicht dazu, daß jedenfalls der Kat hinüber ist? Jedenfalls bei Benzinmotoren heißt es doch immer, daß der Kat zerstört wird, wenn unverbranntes Benzin in den Kat kommt und sich dort entzündet. Oder liege ich da falsch?
 
Hallo Markus,

die “trockenen” Kompressoren sind leider auch recht anfällig. Besonders die Geräusche der Magnetkupplung sind ja ein Problempunkt.
Auf der anderen Seite erreichen auch ATL sehr hohe Laufleistungen, wenn sie richtig behandelt werden.

@ Chris,

sehe ich ebenso, wollte jedoch nicht ganz so eindeutig dies schreiben ;)

@ Stony,

dies hier ist ein OM.
 
Falls jemand Angst vor dem "freibrennen" hat, kann er ja noch ne AU danach machen lassen ;)...

Chris
 
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