Was bringt es einem Super Plus zu tanken???

Diskutiere Was bringt es einem Super Plus zu tanken??? im Forum Motor, Antrieb & Tuning im Bereich Technik - Hallo Mercedesfreunde !!! Bin am überlegen, ob ich in Zukunft bei meinem W210er E420 Super Plus 98ROZ anstatt Super Bleifrei 95ROZ tanken soll ...
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Mercedesfan

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W203 ; C450
Hallo Mercedesfreunde !!!
Bin am überlegen, ob ich in Zukunft bei meinem W210er E420
Super Plus 98ROZ anstatt Super Bleifrei 95ROZ tanken soll !
Habe im Internet bei den Kraftstoffanbietern gelesen, daß es
bei modernen Motoren mit automatischen Klopfreglern durchaus
von Vorteil sein soll Super Plus zu tanken.Das Auto soll
langlebiger,verbrauchsarmer und schneller sein - angeblich!
Wollte daß erst mal mit Euch abchecken ! Wer tankt Super Plus
und wie sind die Erfahrungen ???
Ach und wenn Super Plus - welchen denn? Aral,Shell Optimax usw.
Schwefelarm sind die ja alle! Aber habe gehört,daß Shell Optimax
bei regelmäßiger Benutzung den Motor sauber hält!
Was meint Ihr dazu???
Grüße Mercedesfan
 
Hallo Mercedesfan,

dieses Thema wurde schon angesprochen. Ich/wir tanken bei unseren {aktuellen} DCX Fahrzeugen nur 98/99 Oktan, wobei es in der Hauptsache Shell Optimax {in Deutschland} ist. Ich möchte mich auf die aktuellen Motoren beschränken, wo ich auch die Erfahrung mit einem M 119.974 6.0 {Dein Motor ist der M 119.985} habe.
Die Motoren laufen mit Optimax im Stand ruhiger und im Teillastbereich ist der Verbrennungsvorgang „leiser". Nach meinem persönlichen Empfinden ist die Gasannahme und der Durchzug etwas besser als mit 95 Oktan Treibstoff. Der Treibstoffverbrauch ist minimal geringer, was beim M 119.974 6.0 und M 113.980 EVO ca. ½ -1/4 Liter je 100 Kilometer ausmacht. Die Endgeschwindigkeit ist bei diesen Modellen Vmax begrenzt.
Ebenefalls unseren W 203.065 fahren wir mit Optimax {auch den R 230.474}. Die Motoren laufen hier wesentlich ruhiger und bringen im Volllastbereich mehr Leistung, da dieser Treibstoff nicht so sehr zum „dingeln" {„klopfender Verbrennung"} neigt.
Positiv bemerkbar macht sich das 99 Oktan Benzin, wenn die Möglichkeit der Zündverstellung gegeben ist, und/oder es sich um einen aufgeladenen Motor handelt, welcher im Overboost-Modus nun nicht mehr zu klopfender Verbrennung neigt.

Die Probleme des Optimax bei älteren Fahrzeugen wurde hier ja auch schon angesprochen. Zum Thema habe ich noch folgendes gefunden:
http://www.db-forum.de/showthread.php?threadid=1010&highlight=optimax
http://www.db-forum.de/archiv/showthread.php3?threadid=140
 
@ Otfried
Hallo ! Danke für die Antwort und die Links!
Da wurde ja auch kontrovers diskutiert ! Habe heute meine
erste Tankfüllung Shell Optimax eingefüllt ! Merke aber noch nichts
da noch ein Rest von Super Bleifr. enthalten war. Wenn man
bei Shell nachliest behaupten die ja die tollsten Dinge - schau
mer mal ! Der Chef von der Tanke meinte, daß man erst nach
3-4 Tankfüllungen etwas merken würde, da sich der Motor
währeddessen reinigen würde ! Bin skeptisch ! Was können
in meinem 25.000 KM jungen Motor für Ablagerungen drin sein?
Kannst du mir vielleicht sagen, ob mein Motor (E420 - Bj.11/96)
über Klopfsensoren verfügt - weil wenn nicht dann kann man das
ja eh vergessen und das Geld sparen,da der Motor das
Potential des Sprits nicht ausnutzen kann! Frage aber morgen
auch mal bei VT nach!
Werde meine Erfahrungen dann hier veröffentlichen!
Grüße! Mercedesfan
 
Moin,

meint Ihr nicht, daß ihr die Leistungen eines Kraftstoffs, der lediglich 4 oder 5 Oktan mehr hat, etwas überbewertet?

Solange ein Motor nicht auf irgendeine leistungssteigernde Weise modifiziert wurde, sind die Vorteile von Optimax & Co. so gering, daß sie meiner Meinung nach die höheren Kosten nicht rechtfertigen.

Ich will diesen Kraftstoff nicht nur negativ bewerten. Ich selbst fahre nebenbei noch ´ne Ducati. Da deren (leicht Leistungsgesteigerter) Motor noch luftgekühlt ist und hinter ´ner Verkleidung sitzt, tanke ich dort auch Optimax.
Aber dies resultiert eher aus meiner Überlegung, daß ich überwiegend bei schönem Wetter fahre und der Motor dann 30°C Außentemperatur und schneller Autobahn/Landstraßenfahrt doch schon sehr heiß wird. Und um allen Problemen (Glühzündungen) aus dem Weg zu gehen, tanke ich halt vorsorglich hochoktaniges Gebräu.
Das dies den Motor auch reinigt, will ich jetzt auch nicht behaupten. Ich würde eher sagen, es sorgt dafür, daß sich keine neuen Ablagerungen bilden.

Aber in einem so hochentwickelten Motor wie in einem Mercedes steckt so viel Elektronik, daß das Teil wohl auch mit Spiritus oder Waschbenzin laufen würde. Also ich würde mich beim Auto an die Herstellervorgaben halten.... Alles was darüber hinaus geht, sehe ich als reine Geldverschwendung.

Dieses Geld würde ich lieber sparen und in gutes Öl investieren...
 
Ach ja, wenn Ihr die Oktanzahl wirklich für "Die Wunderwaffe" schlechthin haltet, dann versucht´s doch mal mit Flugbenzin (nicht mit Kerosin verwechseln!).
Das Zeug hat so um die 108 Oktan, glaube ich.
Oder Ihr steigt gleich auf Methanol um.....:D
 
Hallo Mercedesfan,

ja, der M 119.985 hat „Klopfsensoren". Jedoch ist der Motor für den Betrieb mit 95 Oktan Treibstoff ausgelegt, so daß er im normalen Fahrbetrieb kaum Nennenswert an Leistung gewinnt. Wie geschrieben fahre ich Optimax in einem Vergleichbaren Motor {M 119.974 6.0} und kann sagen, das der Verbrennungsvorgang „leiser" ist. Dieselbe Feststellung habe ich auch bei meinem M 113.980 EVO und M 116 E 21 getroffen.

Die Geschichte mit den Ablagerungen rührt von Verbrennungsrückständen an den Auslassventilkanälen, in diesem Bereich des Zylinderkopfes und im Brennraum selbst sowie auf den Kolbenoberseiten her.
Hier bilden sich während der Betriebszeit eines Motors feste kohleähnliche Rückstände {Entstehen aus den Kohlenstoffmolekühlen des Kraftstoffes und Motoröles, welche unvollständig verbrennen}. Jedoch diese Rückstandsbildung stark von der individuellen Fahrweise und der Gemischbildung abhängig.
Das Thema Gemischbildung ist bei den heutigen Kat-Motoren jedoch in den Hintergrund getreten, da bei L = 1 Idealerweise die 100%ige Verbrennung stattfindet.

Meine Erfahrung sieht so aus: Bei meinem M 119.974 6.0, welchen ich nach 171.000 Kilometern Fahrstrecke wegen eines Ventilabrisses öffnen mußte befanden sich sehr geringe Spuren an den Auslaßkanälen, die Brennkammer im Kopf waren fast sauber, die Kolbendecken leicht angerußt, jedoch lag der Ölverbrauch zu jenem Zeitpunkt bei ca. 1 ½ Litern auf 100 Kilometern.
Dieser Motor lief/läuft praktisch größtenteils nur Teillast.

Wenn nun ein Motor ab- und zu in betriebwarmem Zustand auf der Autobahn „gejagt" wird, ist das Problem der Rückstandsbildung zu vernachlässigen.
Hier sehe ich die Zusätze im Kraftstoff „gefährlicher" für alte Motoren an, welche aus einer Stammen, als es noch keine verbleiten oder verbleite Treibstoffe gab.

@ Jogi_ZJ96
Original von Otfried: Positiv bemerkbar macht sich das 99 Oktan Benzin, wenn die Möglichkeit der Zündverstellung gegeben ist, und/oder es sich um einen aufgeladenen Motor handelt, welcher im Overboost-Modus nun nicht mehr zu klopfender Verbrennung neigt.

Zitat von Jogi: „Und um allen Problemen (Glühzündungen) aus dem Weg zu gehen, tanke ich halt vorsorglich hochoktaniges Gebräu".
Hier liegt der andere Hintergrund. Sehr positiv hat sich der Treibstoff bei mir in Motoren bemerkbar gemacht, welche für hochoktanige Treibstoffe konstruiert worden waren – d.h. damals verbleites Superbenzin, welches ca. 100 Oktan hatte.
Mit dem 95 Oktan bleifreiem Superbenzin mußte der Zündzeitpunkt mehr in Richtung 0°T gestellt werden, was natürlich Leistung kostete.
Mit dem Optimax konnte ich den Zündzeitpunkt nun weiter vorstellen, was die Leistung auf altes Niveau zurück gebracht hat.

Ähnlich verhält es sich bei Kickdown bei älteren ATL Motoren, wenn der Overboost Modus einsetzt. Mit der von Dir beschriebenen Glühzündung {durch Überhitzung} verschiebt sich auch die Frühzündung durch zu hohe Verdichtung.

Das von Dir beschriebene „Flugbenzin" wurde in der Formel 1 eingesetzt {1958 – 1965} und hatte/hat sogar 130 Oktan.
Ethanol/Methanol ist für aufgeladene Motoren ideal, hat jedoch leider einen geringen Brennwert, was zu einem im Vergleich zu Erdölderivaten extremen Treibstoffverbrauch führt.
 
Hallo Ottfried,

interessant. Ich wußte gar nicht, daß Flugbenzin sogar 130 Oktan hat. War ja auch nich so ganz ernst gemeint.... :D
 
Hallo Jogi_ZJ96,

mit der 3 Liter Saugmotorformel wurde auf 100 Oktan Treibstoff umgestellt und 1993 durch den Zusatz ergänzt, das es nur handelsüblichen Tankstellentreibstoff sein dürfte, als in den Jahren 1992 - 1993 die Chemiker im mehr Verbrennungsbeschleuniger zusetzten und die Kosten für den Treibstoff exorbitant anstiegen, was kleine Teams benachteiligte.

Bis 1958 war „Gemisch" erlaubt, welches aus den Anfängen des Grand-Prix-Racings schon in den 30iger Jahren zu aggressiven, ätzenden und explosiven Gemischen weiterentwickelt wurde, welche zur Kühlung als Träger hohe Anteile Methanol und Ethanol besaßen. .
 
re.

Hi all,

den alten Flugzeugsprit mit 130 Oktan gibt es schon sehr lange nicht mehr. Standard ist heutzutage sogenanntes "100 LL". Dies bedeutet 100 Oktan "low lead". Wobei das low eigentlich ein Witz ist. Es handelt sich um extrem verbleites Benzin. Low nur in dem Sinne das dort weniger Blei drin ist als in dem altem 130 er Zeug!

Aber 100LL wird auch bald aussterben. Es gibt weltweit nur noch 2 Firmen die die Bleizusätze produzieren. Dementsprechend teuer ist das ganze. 100LL kostet zur Zeit ca. 1,62 €/L! In einigen Regionen dieser Erde bekommt man das Zeugs schon fast gar nicht mehr.

Das was viele Leute als Flugzeigbenzin bezeichnen, nämlich Kerosin, ist eigentlich nur sowas wie Diesel! Damit werden nur Turoprops und Turbofans betrieben. Die guten alten Kolbenschüttler im Luftfahrtbereich bekommen 100LL serviert..... :-)

Es gibt allerdings viele Kosten- und Umweltbewusste Flieger die Ihre Kisten auf Mogas Betrieb umrüsten lassen. Mogas nennen die Flieger Super Plus ;-)

cu
Psychonaut
 
Hallo,

laut eines Porsche Motorenentwicklers ist die Verwendung von höheroktanigem Kraftstoff als nötig Geldverschwendung. Jedenfalls sind die "Erfahrungen" wie mehr Leistung usw. nicht physikalisch begründbar. Die Oktanzahl sagt ja nur, dass der Treibstoff Zünunwilliger ist, d.h. er entzündet sich erst bei höher Kompression von selbst. Der Motor zündet aber so wie er eingestellt ist. Ein Klopfsensor reagiert nur, wenn Selbstentzündung (Klopfen) festgestellt wird. Er regelt aber nicht nach Oben.

Natürlich darf jeder Tanken und Glauben, was er will, aber was zur Zeit in Shell Prospekten geschrieben wird in Bezug auf V-Power ist schon ein bischen Volksverdummung.

Viel Spaß beim Gasgeben,


Carsten
 
hallo carsten
du fährst doch auch einen 240
mein spritverbrauch ist von 10,2 L auf 9,9 L gesunken
durch super plus,
probier doch auch einmal

gruss christian
 
Hallo Carsten,

nach meinen bisherigen Erfahrungen mit dem Shell V gehe ich davon aus, das neben der erhöhten Oktanzahl dem Kraftstoff Verbrennungsbeschleuniger zugesetzt sind, welche den Unterschied zu den bisherigen Kraftstoffen bildet.
Wie in diesem Thread geschrieben, beziehen sich meine Erfahrungen bisher auf Fremdfabrikate und dem M 103.980 3.2 {"E 32"} auf längeren Strecken. Bei dem neusten Fremdfabrikat ist zumindest gefühlsmäßig ab 6.500 U/min ein besseres ausdrehen zu verspüren. Bei guten Wetterverhältnissen werde ich einmal "volle Drehzahl" im 6 Gang ausprobieren.
Wie schon erwähnt, werden ich {wir} auch den Treibstoff bei "modernen" DCX Motoren "testen".
 
Hallo psychonaut,

stimmt – deswegen gibt es für den bisherigen 98 Oktan Kraftstoffe Zusätze, um die Klopffestigkeit heraufzusetzen. Der alte M 74 lief ja noch mit 88 Oktan.
 
Original geschrieben von Striezel
hallo carsten
du fährst doch auch einen 240
mein spritverbrauch ist von 10,2 L auf 9,9 L gesunken
durch super plus,
probier doch auch einmal

gruss christian

Hallo Christian,
ich fahre auch einen 240er ( C240 W202)
und möchte das auch mal mit dem SuperPlus ausprobieren.
Gibt es denn wirklich keine Nachteile wenn ich jetzt nur noch SuperPlus tanke.
Vielleicht verschmutzt das Öl schneller oder die Motorhaltbarkeit leidet?-Nur Vermutungen,ich kenn mich nicht aus.
Danke für Antwort.
Grüße Isi
 
Hallo,

Nachteile sind ausgeschlossen (vom erhöten Preis mal abgesehen:)).

Grüße,


Carsten
 
nö, gibt keine probleme
ist nur halt der höherwertige sprit,
hatte auch mal einen meister bei DC gefragt, der auch nur meinte
einfach ausprobieren, nachteile gibt es nicht.....vom preis abgesehen
aber wenn man weniger verbraucht, geht die rechnung gegen 0

also 2-3x testen, aber bitte vorher den tank richtig leer fahren

gruss christian
 
Hallo Isi,

unabhängig von der gesamten für und wieder Diskussion gibt es keinerlei Nachteile oder zu erwartende Schäden, wenn Benzin mit einer höheren Oktanzahl getankt wird.
Wie von Christian geschrieben, jedoch erst den Tank fast Leerfahren.
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Thema: Was bringt es einem Super Plus zu tanken???
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