Hallo Mercedesfan,
ja, der M 119.985 hat „Klopfsensoren". Jedoch ist der Motor für den Betrieb mit 95 Oktan Treibstoff ausgelegt, so daß er im normalen Fahrbetrieb kaum Nennenswert an Leistung gewinnt. Wie geschrieben fahre ich Optimax in einem Vergleichbaren Motor {M 119.974 6.0} und kann sagen, das der Verbrennungsvorgang „leiser" ist. Dieselbe Feststellung habe ich auch bei meinem M 113.980 EVO und M 116 E 21 getroffen.
Die Geschichte mit den Ablagerungen rührt von Verbrennungsrückständen an den Auslassventilkanälen, in diesem Bereich des Zylinderkopfes und im Brennraum selbst sowie auf den Kolbenoberseiten her.
Hier bilden sich während der Betriebszeit eines Motors feste kohleähnliche Rückstände {Entstehen aus den Kohlenstoffmolekühlen des Kraftstoffes und Motoröles, welche unvollständig verbrennen}. Jedoch diese Rückstandsbildung stark von der individuellen Fahrweise und der Gemischbildung abhängig.
Das Thema Gemischbildung ist bei den heutigen Kat-Motoren jedoch in den Hintergrund getreten, da bei L = 1 Idealerweise die 100%ige Verbrennung stattfindet.
Meine Erfahrung sieht so aus: Bei meinem M 119.974 6.0, welchen ich nach 171.000 Kilometern Fahrstrecke wegen eines Ventilabrisses öffnen mußte befanden sich sehr geringe Spuren an den Auslaßkanälen, die Brennkammer im Kopf waren fast sauber, die Kolbendecken leicht angerußt, jedoch lag der Ölverbrauch zu jenem Zeitpunkt bei ca. 1 ½ Litern auf 100 Kilometern.
Dieser Motor lief/läuft praktisch größtenteils nur Teillast.
Wenn nun ein Motor ab- und zu in betriebwarmem Zustand auf der Autobahn „gejagt" wird, ist das Problem der Rückstandsbildung zu vernachlässigen.
Hier sehe ich die Zusätze im Kraftstoff „gefährlicher" für alte Motoren an, welche aus einer Stammen, als es noch keine verbleiten oder verbleite Treibstoffe gab.
@ Jogi_ZJ96
Original von Otfried: Positiv bemerkbar macht sich das 99 Oktan Benzin, wenn die Möglichkeit der Zündverstellung gegeben ist, und/oder es sich um einen aufgeladenen Motor handelt, welcher im Overboost-Modus nun nicht mehr zu klopfender Verbrennung neigt.
Zitat von Jogi: „Und um allen Problemen (Glühzündungen) aus dem Weg zu gehen, tanke ich halt vorsorglich hochoktaniges Gebräu".
Hier liegt der andere Hintergrund. Sehr positiv hat sich der Treibstoff bei mir in Motoren bemerkbar gemacht, welche für hochoktanige Treibstoffe konstruiert worden waren – d.h. damals verbleites Superbenzin, welches ca. 100 Oktan hatte.
Mit dem 95 Oktan bleifreiem Superbenzin mußte der Zündzeitpunkt mehr in Richtung 0°T gestellt werden, was natürlich Leistung kostete.
Mit dem Optimax konnte ich den Zündzeitpunkt nun weiter vorstellen, was die Leistung auf altes Niveau zurück gebracht hat.
Ähnlich verhält es sich bei Kickdown bei älteren ATL Motoren, wenn der Overboost Modus einsetzt. Mit der von Dir beschriebenen Glühzündung {durch Überhitzung} verschiebt sich auch die Frühzündung durch zu hohe Verdichtung.
Das von Dir beschriebene „Flugbenzin" wurde in der Formel 1 eingesetzt {1958 – 1965} und hatte/hat sogar 130 Oktan.
Ethanol/Methanol ist für
aufgeladene Motoren ideal, hat jedoch leider einen geringen Brennwert, was zu einem im Vergleich zu Erdölderivaten extremen Treibstoffverbrauch führt.