Hallo Rollo,
nachdem ich die Beiträge aufmerksam gelesen habe möchte ich auch meinen Senf dazu abgeben.
Neben dem Auto fahre ich auch Motorrad, wo das Problem der schnell alternden Batterie noch größer ist als beim Auto. In unserem Mopped-Forum wurde viel über dieses Thema diskutiert. Einen meiner Meinung nach sehr guten Beitrag aus dem besagten Forum füge ich hier anschließend ein.
Ich hoffe geholfen zu haben.
Mario
1. Das Problem
Und warum bricht die Spannung beim Starten ein? Ganz einfach. Jeder Akkumulator altert. Er "sulfatiert" und verliert dadurch an Startstrom (der Innenwiderstand steigt). Besonders dann, wenn er in "Ruhe" ist, sprich weder entladen noch geladen wird. Also bei Ruhezeiten, wie sie beim Motorrad in der Winterpause oder während einer Schlechtwetter-Periode immer wieder vorkommen. Dieser verringerte Startstrom bedeutet dann eben einen stärkeren Spannungseinbruch beim Starten. Es gilt also diese Alterung, in Form von Sulfatierung auf den Bleiplatten, zu verlangsamen bzw. zu verhindern oder gar, wenn schon eingetreten, wieder aufzuheben.
Ist das Möglich? Ja.
2. Die Lösung und deren Vorteile
Die Lösung müsste also eine Schaltung sein, die die Sulfatierung stoppt bzw. wieder rückgängig macht, um so der Batterie ihre volle, ursprüngliche Startkapazität erhält oder wiedergibt.
Die Vorteile:
Immer nahezu 100% Batterieleistung verfügbar
Gutes Kaltstart verhalten
Weniger Verschleiß an Motor und Anlasser durch sofortiges Anspringen
Batterie-Lebensdauer verlängert sich (gerade bei Motorradbatterie)
Teure Neuanschaffungen fallen weg
Weniger Batteriealtlasten (Unweltschutz)
2.1. Wie funktioniert das?
Die Schaltung des Batterie-Pulsers (Revitalisierers) löst durch ihre elektronischen Impulse die Sulfatkristalle auf. Um die Auflösung von Sulfatkristallen zu erreichen und die Neubildung zu verhindern, ist Energie nötig, diese wird der Batterie selbst, bzw. dem angeschlossenen Ladegerät entnommen. Die dem einzelnem Molekül zugeführte Energie, die Impulsspitze, bewirkt, dass die Molekülatome sich aus der Bindung lösen und in ein höheres Energieniveau übergehen. Um dies zu erreichen, muss allerdings auch die genau Anstiegsflanke, die Impulsbreite und die Resonanzfrequenz beachtet werden. Die Oberwellen der Puls-Triggerung liegen bei 2 bis 10 MHz mit einer Breite von 0,3 Mikrosekunden. Jedes Element hat ein magnetisches Moment bei einer bestimmten Frequenz. Bei Sulfatkristallen beträgt diese Frequenz 3,26MHz.
Das Ganze kann man sich vorstellen, wie das Zerspringen eines Glases bei entsprechend hohen Tönen. Entwickelt wurde das Prinzip hauptsächlich von der US-Armee.
Der Stromverbrauch der Schaltung ist so gering (kleiner 0,1A), dass die Energie, die aus der Batterie zunächst entnommen wird, anschließend aber wieder durch den Driac-Impuls zurückgeschickt wird, der Batterie nicht schadet. Da die Schaltung aber über einen längeren Zeitraum angeschlossen bleibt (1-2 Wochen), sollte trotzdem darauf geachtet werden, den Akku rechtzeitig über ein kleines Ladegerät nach zu laden. Man kann die Schaltung aber auch in Kombination mit einem kleinen Erhaltungslader verwenden, der den Akku ständig mit einem kleinen Ladestrom (max. 1A) speist. Lader und Revitalisierer werden dann gleichzeitig und parallel an den Akku angeschlossen. Das hat den Vorteil, dass man den Akku nicht überwachen und manuell nachladen muss, da er mehr Strom erhält, als die Schaltung des Revitalisierers verbraucht. Damit der Impulsstrom des Revitalisierers nur in den Akku fließt, muss das Ladegerät über eine Entstördrossel (Wert unkritisch) zur Endkopplung angeschlossen werden.
Warnung!
Obwohl teilweise angegeben, sollte die Schaltung nicht angeschlossen werden, solange die Fahrzeugelektronik bzw. die Batterie nicht abgehängt wurde. Die Spannungspitzen könnten die Fahrzeugelektronik zerstören. Also, Batterie raus, oder - so habe ich es gemacht - die Schaltung an die Bordspannungssteckdose anschließen, aber alle Sicherungen für die Fahrzeugelektronik (alle außer der 4A Sicherung für die Steckdose) entfernen.
2.2. Was Kann die Schaltung? Was kann die Schaltung nicht?
Die Schaltung ist in der Lage, Sulfatierung zu verhindern oder rückgängig zu machen. Somit erhält die Batterie ihre Startleistung bei oder gewinnt sie wieder zurück.
Was die Schaltung jedoch nicht kann, ist Batterien mit einem Zellenschluss (eine oder mehrere Zellen der Batterie haben einen Kurzschluss) zu reparieren. Solche Zellen müssen entsorgt werden. Dies ist aber, bei den Batterien, die den Anlasser gut versorgen und bei denen "nur" die ABS-Elektronik aussetzt, nicht der Fall.
2.3. Was kostet das? Wo bekommt man die Schaltung her?
Für alle, die mit dem Lötkolben umgehen können, gibt es z.B. von der Firma Geist Electronic-Versand einen kompletten Bausatz:
alle Bauteile im Bausatz 11,55 € Artikel-Nr: 010901-1BT
die Platine 12,10 € Artikel-Nr: EPS010200-1
Oder unter dem Namen "Megapulser" oder "Batteriepulser" gibt es die Schaltung fest vergossen im Internet zu kaufen. Preis ca. 75 € z.B. bei Claus Broja Batteriepulsertechnik
Da die Schaltung aber nicht dauernd an der Batterie angeklemmt sein muss, können mehrere Fahrzeugbatterien im Wechsel angeschlossen werden. Oder es tun sich mehrere Leute (z.B. ein Club) zusammen und lassen die Schaltung rotieren.
3. Meine Erfahrung
An zwei BMW's (R1100S und R1100R) hatte ich im letzten Herbst jeweils besagtes ABS-Leuchten blinken. Im Winter wurde dann jede Batterie für ca. 1-2 Wochen an die Schaltung angeschlossen. Ergebnis, jetzt im Frühjahr/Sommer, nach 4 Monaten Betriebszeit der Maschinen, kein ABS blinken beim Starten. Die Batterien sind 3 bzw. 4 Jahre alt.
Selbst die 7 Jahre alte Batterie von meiner 250er HONDA konnte noch einmal reaktiviert werden. Diese Batterie hatte die Spannung gar nicht mehr "halten" können. Ist man nach einer längeren Fahrt an die Tankstelle gefahren, so musste man nach dem Tankvorgang die Maschine anschieben. Anlasser bzw. Magnetschalter flatterten nur noch. Nach 2 Wochen an der Schaltung, brachte die Batterie wieder soviel Leistung, dass die Maschine ansprang.
Weitere Erfahrungen und Testergebnisse z.B. von der UNI Wien auf der Broja-Website Rubrik „Referenzen“.
4. Anhang
Nochmals möchte ich darauf hinweisen, die Schaltung nicht anzuschließen, solange die Fahrzeugelektronik bzw. die Batterie nicht abgehängt wurde. Die Spannungsspitzen könnten die Fahrzeugelektronik zerstören. Also, Batterie raus, oder die Schaltung an die Bordspannungssteckdose anschließen, aber alle Sicherungen für die Fahrzeugelektronik (außer der 4A Sicherung für die Steckdose) entfernen.
Ich möchte noch anmerken, dass ich werder mit der Firma Geist, noch einem anderen Anbieter des "Revitalisierers" in irgendeiner geschäftlichen Verbindung stehe, und keinerlei Haftung für eventuelle Schäden übernehmen kann. Also, wenn was unklar ist, lieber nochmals nachfragen.
Gruß