RX400h wiegt 300kg weniger als VW Touareg
SternImBlut schrieb:
ich finde dass hier die Vorteile des Lexus Hybrid schlecht gemacht werden. Wie schreibt ihr denn dann wenn 2008 DC einen auf den Makrt bringt ?
...Hurra irre Bechleunigung, 5 Liter im Stadtverkehr, ...
Das sehe ich genauso. Es ist erstaunlich, wie sich der Klang einer Textpassage über Hybrid-Autos ändert, wenn es um ein deutsches Auto mit neuer Technologie geht. Das ließt sich dann z.B. folgendermaßen:
Autobild-Artkel zu ML-Hybrid
Erstaunlich dieser Satz: "Der Hybridantrieb soll 2008 in den USA vorgestellt werden, wo Lexus schon Serienfahrzeuge verkauft".
Bitte? Was ist mit den Fahrzeugen die in Deutschland verkauft wurden?
Eigentlich müßte dieser Satz lauten: "...in den USA, wo die ehemals völlig unbekannte Marke Lexus schon in den ersten Monaten über zehntausend verkauft hat, und in Deutschland auch schon mehrere hundert"
Ihr seid euch sicher bewußt, daß es unter Wochenzeitschriften wie dem Focus und dem Spiegel politische Unterschiede gibt.
Nicht anders politisch geprägt sind Auto-Zeitschriften. Wenn eine neue Technologie von einem ungeliebten Hersteller kommt, wird sie mit messerscharfen Augen bewertet und jede noch so kleine Schwäche genutzt, um Gegenargumente zu finden (z.B. das
angeblich zu hohe Gewicht beim Hybrid!) und dem interessierten Leser das Produkt madig gemacht, bis er doch wieder ein "willkommenes", d.h. meißt deutsches Produkt kauft.
In meinen Augen führt das wirtschaftlich gesehen zu einer Marktverzerrung, weil gleich gute oder bessere Produkte anderer Hersteller weiter chancenlos bleiben (wodurch dann auch berechtigte Mundpropaganda im Volk ausbleibt). Vielleicht seht ihr es momentan noch nicht so wie ich, aber bevölkerungsweit kann das aufgrund dieser programmatisch "verordneten Unwissenheit" durchaus zu einem Irrglauben über die tatsächliche Marktposition des eigenen Produkts führen.
Zustände, fast wie in der einstigen DDR, wo es auch nichts besseres gab als den Trabant, und wo der in kleinen Stückzahlen importierte Golf I im Politfernsehen lächerlich gemacht wurde.
Seit ich seit wenigen Jahren mit etwas offenerem Gemüt durch die Automedienwelt schaue, sehe ich ein Maß an Propaganda in Deutschlands Zeitschriftenstapeln, das mich als 24-jährigen nach den Ereignissen der 40er Jahre des letzten Jahrhunderts durchaus überrascht.
Aber heute setzt man ja Marketing mit jeglichem Maß an Wahrheitsverzerrung und Stimmungsmache gleich. Da der Begriff Marketing aber hierzulande sogar positiv belegt ist, wird trotzdem weiter blöd gekauft, obwohl Zigaretten nicht frei, Lotto kaum wirklich reich und Danone Actimel niemals gesund macht.
SternimBlut schrieb:
Dass ein Hybrid im Überlandverkehr keine Vorteile hat ist klar, aber Nachteile hat er da auch kaum (außer Mehrgewicht), die Vorteile bleiben aber.
Erstens: der RX400h wiegt mit 2075kg ganze 300kg weniger als ein VW Touareg oder Porsche Cayenne, und immer noch 100kg weniger als ein ML320CDI, obwohl dieser nur einen Antriebsstrang besitzt.
Es ist erstaunlich, wie extensiv die Märchen des angeblichen Hybrid-Nachteils die Runde gemacht haben. Auf den Gesamt-SUV-Markt bezogen existiert keineswegs ein Gewichtsnachteil!
Zweitens: es gibt viele Leute, dazu gehört meine Familie, die sich letztendlich gegen den früheren Lexus RX300 entschieden haben, weil er kaum unter 15 Litern/100km zu fahren war, vor allem nicht, wenn man ab und zu mit 180km/h auf der Autobahn unterwegs sein wollte. Für viele ein indiskutables Verbrauchsniveau.
Da war ein Mercedes ML270CDI oder E320CDI schon weitaus attraktiver - einen Diesel oder etwas vergleichbares hatte Lexus einfach nicht.
Heute allerdings bietet Lexus ein Auto an, daß die "bemerkenswerten Qualitäten des RX300" (AMS 1/99) inklusive seiner bekanntlich guten Zuverlässigkeit neu in Verbindung bringt mit erheblich sportlicheren Fahrleistungen und - das ist wichtig - heftig abgemilderten Verbrauch.
Auch wenn der Wagen im Realbetrieb nun 11 statt 8 Litern Werksangabe verbrauchen möge, die 1 Liter Mehrverbrauch im Vergleich zum ML320CDI spielen für die wenigsten der jetzigen Lexus-Kunden eine Rolle - sie sind glücklich, daß die Karre nicht 15 Liter oder gar wesentlich mehr verbraucht, obwohl sie das als 270PS-SUV gefühlsmäßig eigentlich tun müßte.
Zumal: sie kaufen mit dem Lexus RX ein konzeptionell hochwertiges und in der Verarbeitung ansprechendes Auto, daß ihnen, im Vergleich zu einem frisch gebackenen Mercedes-ML, Sorgen im Hinblick auf Zuverlässigkeit abnehmen wird.