Hallo nochmal,
ich habe mir nochmals die Thematik TFL und Nebelscheinwerfer angesehen. Sofern keine Eigenbaulösungen herangezogen werden, sondern das Licht-Paket gewählt wird, ist doch alles kein Thema mehr. Darin enthalten ist ein sog. "erweitertes Nebellicht", welches gem. Spezifikation die Straße besser ausleuchtet und die Eigenblendung vermindert. Genau das ist doch die Aufgabe eines Nebelscheinwerfers.
Dirk
Das ist meines Erachtens leider reiner Marketing-Trick.
I. Selbst besser sehen
Zum einen wird keine "bessere" Ausleuchtung gewährleistet, da es sich um
kein zusätzliches Licht handelt. Zum Vergleich: bei Nebelscheinwerfern handelt es sich ja um zusätzliche Lampen, die das Vorfeld ausleuchten (zusätzlich zum Abblendlicht). Auch wird das Abblendlicht im Rahmen des "erweiterten Nebellichts" nicht heller bzw stärker, das heißt es bleibt bei der - zweifelsfrei an sich sehr guten - Leuchtkraft eines Xenon-Scheinwerfers. Das war es aber auch schon. Einiziger Vorteil ist, dass das Lichtfeld etwas nach außen geschwenkt wird, damit eine breitere Ausleuchtung gewährleistet wird und es nicht so sehr blendet.
An sich ist gerade bei Nebel jegliche Form von Xenon-Licht aber nachteilhaft. An sich schon wegen der Art der Verbauung (Nebellampen sollten immer möglichst weit unten angebracht sein, eben um eine Eigenblendung zu verhindern), hier ist es aber genau da wo die Abblend-Scheinwerfer sind.
Und dann ist, speziell Xenon, von der Lichtfarbe so, dass fast alles Licht die Nebeltropfen "schlucken" weil es viel zu "weiß" ist und die Eigenblendung ist viel höher. Deswegen schwenkt wohl auch der Scheinwerfer das Lichtfeld nach außen, nur damit das vermieden wird. Also reines Marketing leider.
II. Gesehen werden
Hinzu kommt, dass bei Mercedes immer nur zwei Lichtpunkte vorhanden sind - bei Nebelscheinwerfern aber immer 4, also wird man auch besser gesehen bei Nebel weil die entgegenkommenden Autos mehr Lichtquellen an einem entdecken.
III. Eingeschränkter genereller Nutzen
Daneben ist gerade bei Mercedes ein großer Funktionsnachteil vorhanden: Der Schalter für die Nebelscheinwerfer ist ja komplett entfallen, es gibt nur noch den Schalter für die Rückleuchte (und an diese ist dann auch das "erweiterte Nebellicht" vorne gekoppelt!). Nur: wann darf man die Nebelrückleuchte überhaupt einschalten??? Man muss weniger als 50 Meter weit sehen können und darf dabei nicht schneller als 50 km/h fahren. Es gibt aber viel mehr Situationen, in denen man nur mit Nebelscheinwerfern fährt und fahren darf (starker Regen, Schneefall und leichter Nebel). Das geht bei dem Mercedes-Licht nun gar nicht mehr.
Und ich kenne es von der Autobahn bei Regen (das muss gar kein starker sein), dass es überall spritzt und Gischt-Wände vorhanden sind. Viele fahren da mit Nebelscheinwerfern, ist ja auch zulässig, nur mit dem "erweiterten Nebellicht" kann ich da nichts anfangen.
Gleiches gilt für leichteren Nebel, auch da kann ich dieses "erweiterte Nebellicht" nicht gebrauchen und darf es ja auch gar nicht benutzen, da ich mehr als 50 Meter weit gucken kann und ich die Nebelrückleuchte ja nicht einschalten dürfte.
Alles in allem bringt das m.E. daher nicht viel.
Besser wäre es, wenn es - vielleicht kommt das bei LED-Scheinwerfern ja - es einzelne Nebelscheinwerfer-Elemente gäbe...
