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Matthias
Crack
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So, dann kommt nochmals ein Bericht zum W204. Dieses Mal zu einem C 200 CDI mit Automatik.
Verarbeitung:
Über (fast) jeglichen Zweifel erhaben. Alles paßt, alles sitzt, nichts ist schief und krumm ... bis auf das mittig auf dem Armaturenbrett sitzende Lüftungsgitter. Das ist in der linken vorderen Ecke höher als an den anderen. Das ist aber auch alles, was ich entdecken konnte. Ansonsten auch wie beim W221 eine Verarbeitung, wie sie früher bis zum W140 bei Mercedes Standard war. Es geht also wieder aufwärts.
Karosserie:
Auch hier sind die Fugen und Falze alle wieder abgedichtet. Überall ist Dichtmasse drauf. Die Karosserie ist ultrasteif; Verwindungen sind ein Fremdwort.
Materialien:
Na ja, dazu habe ich mich früher ja schon mal ausgelassen. An und für sich wären die Materialien nicht so schlecht, wenn sie ein wenig hinterschäumt wären. So sind sie steinhart und irgendwie sogar unter(!) Golf-V-Niveau. Der großzügige Einsatz von Hartplastik ist nicht so toll, z.B. ist alles, was unterhalb der Höhe des Türzuziehgriffs der Türseitenverkleidung ist, aus Hartplastik. Also Hartplastik unterhalb des Tachos, Türverkleidung unterhalb des Zuziehgriffs, Mittelkonsole. Nicht so toll für diese Preiskategorie.
Und seitlich an der Mittelkonsole sind zwei Plastikteile zusammengesteckt. Dort wurde gar nicht entgratet, so daß man sich die Hand aufschneidet, wenn man mit dem Finger entlang der Fuge von der Armlehne bis zum Wählhebel/ Aschenbecher fährt. Der Grat ist aber nicht nach außen, sondern zwischen den beiden zusammengesteckten und gegeneinander ca. 1,5 mm Abstand habenden Plastikteilen (senkrecht).
Motor:
Was soll ich sagen? Er tuckert und nagelt halt wie ein Diesel. Vor allem an der Ampel im Leerlauf grummelt er wie ein Trecker. Der Motor ist immer präsent. Ich meine, daß der W210 als 220 CDI auch wesentlich leiser war. Vielleicht hat Mercedes zu sehr an der Dämmung eingespart beim W204.
Vibrationen gibt es vom Motor so gut wie nicht. Nur ein sehr dezentes und ziemlich feines Vibrieren, welches man aber vernachlässigen kann.
Was mich am meisten erstaunt: der 200 CDI ist im Alltag vollkommen ausreichend. In der Stadt fährt er so mühelos mit niedrigsten Drehzahlen und zieht davon, daß man sich keinen größeren Motor wünscht (außer beim Anfahren mit der sehr ausgeprägten Anfahrschwäche). Insgesamt ein sehr angenehmer Weggefährte.
Noch was: ich habe meinen Finger in den Auspuff des C 200 CDI gesteckt und gerubbelt wie blöd: kein bißchen Ruß. Dagegen sind die Rohre eines Benziners geradezu eine dreckige Rußfabrik.
Eine Anfahrschwäche konnte ich schon feststellen. Gut, man kommt nicht flott vom Fleck. Im Schaltprogramm „C“ muß man beim Anfahren schon Vollgas bis zum Kickdown-Knopf geben, und dann kommt nach etwa einer halben Sekunde das Auto aus den Puschen. Vorausschauendes Losfahren ist also angesagt. Am besten eine Sekunde zu früh auf’s Gas treten, dann paßt es. Der Motor zieht sehr gleichmäßig ab Leerlaufdrehzahl bis 4500 U/min. Erst ab ca. 4000 U/min nagelt er sehr vernehmlich und „klopft“ akustisch wie ein oller Trekker. Dann macht es „drrrrrrrrrrrrrrrrrrrrr“. Darunter brummt er nur zufrieden.
Auf der Autobahn habe ich das Wägelchen auf einem kleinen Bergabstück bis 220 km/h gebracht. Es wäre noch mehr drin gewesen, wenn mir kein Kleinwagen die Spur versperrt hätte. In der Ebene war es allerdings ein wenig mühsam, bis auf 210 km/h zu beschleunigen.
Aber zusammengefaßt muß ich sagen, daß der Motor im Alltag völlig ausreichend ist. Für Langstrecke oder BAB würde ich aber zum 220 CDI greifen. Ich denke, der wäre ein idealer Kompromiß. Mehr braucht man im Allgemeinen wohl nicht.
Ich habe beim Überholen der nach rechts ausweichenden Fahrzeuge allerdings die Souveränität des E 55 stark vermißt. Da tippst Du das Gaspedal nur einen Millimeter an und schießt am Vordermann vorbei. Mit dem 200 CDI dauert es halt seine Zeit.
Aber das ist auch ein Vergleich von 476 PS zu 136 PS und 270 Nm versus 700 Nm .
Der 200 CDI macht seine Sache aber nicht schlecht!
Aber der Verbrauch, der Verbrauch, au weio. Ich bin mal 200 km Strecke so gefahren, wie ich es mit dem 350er auch gefahren bin. Ergebnis: der 200 CDI brauchte 6,8 Liter/ 100 km. Der 350er (Benziner) brauchte unter den gleichen Bedingungen und der identischen Fahrweise 6,9 Liter/ 100 km, also knapp 0,1 Liter mehr!!!!!!!!!!!!!!!
Übrigens, die letzten 5000 km hat der 200 CDI laut Bordcomputer 7,0 Liter auf 100 km verbraucht. Ich weiß ja nicht, wie die Vormieter den gefahren sind und wo, aber für ein Mietfahrzeug, welches ohnehin getreten wird, ist das ein guter Wert, finde ich.
Ach so, das Abbrennen des DPF merkt man ganz deutlich. Einmal durch einen viel unruhigeren Leerlauf, dann durch eine komplett andere Akustik mit tiefer Brummfrequenz und beinahe schon Dröhnen und teilweise auch geruchsmäßig. Aber der DPF scheint so perfekt zu funktionieren, daß wirklich kein Partikelchen Ruß mehr aus dem Auspuff herauskommt - siehe oben; die Endrohre sind blitzeblank!
Automatik:
Tja, meine Meinung hierzu ist ein wenig gespalten. Ich finde immer noch, daß Mercedes früher bessere Automatiken gebaut hat!!!
Die hier schaltet zwar weich und relativ unauffällig, dennoch immer mit etwas Nachdruck und nicht so perfekt wie die früher mit viel Wandlerschlupf und WÜK ab dem dritten Gang. Aber insgesamt gibt es vom Schaltverhalten nicht viel an der W204-Version auszusetzen.
Was mich aber stört ist das sehr harte Einknallen der WÜK. Das gibt immer einen kurzen und harten Ruck. Dazu hat das Auto auch das berühmte Brummproblem bei ca. 1400 U/min. Das artet in ein perverses Dröhnen und Rumoren aus inkl. heftiger Vibrationen, so daß man entweder vom Gas geht oder mehr auf das Pedal tritt.
Ach so, die WÜK schließt ohnehin ein wenig zu starr und fest, so daß im dritten Gang ein unangenehmes Rucken und Schaukeln stattfindet, wenn man „falsch“ fährt, d.h. mit wenig Gas und direkt nach dem Schalten in den dritten Gang die Geschwindigkeit halten möchte. Das kannte ich bisher noch von keiner Mercedes-Automatik! Die des E 55 ruckelt gelegentlich mal im dritten Gang beim Ausrollen, wenn vom 4ten in den 3ten geschaltet wurde und die WÜK gnadenlos bis 1000 U/min geschlossen bleibt. Das ist aber auch nur selten.
Eine Eigenheit des C 200 CDI: er dreht im ersten Gang immer bis über 2500 U/min, bis in den zweiten geschaltet wird, auch wenn man wie ein Opa anfährt. Wieso ist das denn nur so?
Die Motor-Getriebe-Einheit ist allerdings eine einzige Frechheit! So was hätte Mercedes gar nicht auf den Markt bringen dürfen. Die Gesamtübersetzung ist zu lang, die einzelnen Gangsprünge viel zu groß. Und vor allem dieses verdammte Brummproblem ist die Höhe der Frechheit!
Lenkung:
Die gefällt mir einfach nicht, egal ob mit oder ohne Parameterlenkung. Sie ist mir um die Mittellage viel zu nervös und insgesamt zu direkt ausgelegt. Die Parameterfunktion an sich ist nahezu perfekt, aber die Direktheit . Ich bin doch kein Rennfahrer.
Fahrwerk:
Jo, wie schon beim C 200 Kompressor geschrieben: toll. Wenn auch doch nicht mit soooo großem Vorsprung zum W203 wie damals erfahren. Damals war ich ja mit 2,0 bar in den Reifen unterwegs mit dem C 200 K. Ich denke, ein Großteil des Komforts war auch dem niedrigen Luftdruck zuzuschreiben.
Beim C 200 CDI habe ich nun vorne 2,4 und hinten 2,5 bar eingefüllt. Damit ist das Auto schon deutlich härter gefedert. Ich denke, wenn ich wie beim C 350 17-Zöller montieren würde, wäre das Fahrwerk nochmals etwas härter. Nichtsdestotrotz ist es dennoch ein Fortschritt. Kurven machen damit viel Spaß, auch das Überfahren von Querfugen und Straßenaufwerfungen meistert es deutlich besser als der W203, der immer etwas steifbeinig und unwillig darüber hinwegbockelt und eher vergleichsweise kurvenunwilliger ist.
Das ESP ist mir aber zu freizügig abgestimmt. Das Auto habe ich damit bei Trockenheit beim Fahren einer Autobahnausfahrt (Dreiviertelkreis) massiv ins Untersteuern gebracht und bin mit den Vorderrädern zum Kurvenaußenrand gerutscht. Es war aber sehr gut beherrschbar. Da ich testen wollte, wann das ESP eingreift, habe ich die Lenkung absichtlich deutlich zugezogen. Was soll ich sagen? Dadurch driftete das Auto noch etwas weiter zum Kurvenaußenrand; das ESP griff aber nicht ein! Hab dann die Lenkung wieder aufgemacht und abgebremst. Alles in allem ist das Auto sehr gut beherrschbar.
Bei Regen habe ich versucht, es in der gleichen Kurve zum Übersteuern zu bringen, um das auch zu testen. Ging nicht. Gas gegeben und puff, ging es wieder stark untersteuernd Richtung Kurvenaußenseite. Und wieder kein ESP-Eingriff. Also habe ich den Test noch weiter forciert und noch mehr Gas gegeben und die Lenkung wieder deutlich zugezogen. Das Auto fuhr schon fast geradeaus Richtung Leitplanke. Und wieder kein ESP-Eingriff. Da mir der Platz ausging, habe ich den Test erneut abgebrochen.
Ganz ehrlich, mir greift das ESP in diesem Fall viel zu spät ein. Das heißt, bei mir hat es gar nicht geregelt und ich mußte den Test abbrechen, da die Leitplanke zu nah kam. Wäre ich so weitergefahren, wäre ich stark untersteuernd in die Leitplanken geknallt.
Verarbeitung:
Über (fast) jeglichen Zweifel erhaben. Alles paßt, alles sitzt, nichts ist schief und krumm ... bis auf das mittig auf dem Armaturenbrett sitzende Lüftungsgitter. Das ist in der linken vorderen Ecke höher als an den anderen. Das ist aber auch alles, was ich entdecken konnte. Ansonsten auch wie beim W221 eine Verarbeitung, wie sie früher bis zum W140 bei Mercedes Standard war. Es geht also wieder aufwärts.
Karosserie:
Auch hier sind die Fugen und Falze alle wieder abgedichtet. Überall ist Dichtmasse drauf. Die Karosserie ist ultrasteif; Verwindungen sind ein Fremdwort.
Materialien:
Na ja, dazu habe ich mich früher ja schon mal ausgelassen. An und für sich wären die Materialien nicht so schlecht, wenn sie ein wenig hinterschäumt wären. So sind sie steinhart und irgendwie sogar unter(!) Golf-V-Niveau. Der großzügige Einsatz von Hartplastik ist nicht so toll, z.B. ist alles, was unterhalb der Höhe des Türzuziehgriffs der Türseitenverkleidung ist, aus Hartplastik. Also Hartplastik unterhalb des Tachos, Türverkleidung unterhalb des Zuziehgriffs, Mittelkonsole. Nicht so toll für diese Preiskategorie.
Und seitlich an der Mittelkonsole sind zwei Plastikteile zusammengesteckt. Dort wurde gar nicht entgratet, so daß man sich die Hand aufschneidet, wenn man mit dem Finger entlang der Fuge von der Armlehne bis zum Wählhebel/ Aschenbecher fährt. Der Grat ist aber nicht nach außen, sondern zwischen den beiden zusammengesteckten und gegeneinander ca. 1,5 mm Abstand habenden Plastikteilen (senkrecht).
Motor:
Was soll ich sagen? Er tuckert und nagelt halt wie ein Diesel. Vor allem an der Ampel im Leerlauf grummelt er wie ein Trecker. Der Motor ist immer präsent. Ich meine, daß der W210 als 220 CDI auch wesentlich leiser war. Vielleicht hat Mercedes zu sehr an der Dämmung eingespart beim W204.
Vibrationen gibt es vom Motor so gut wie nicht. Nur ein sehr dezentes und ziemlich feines Vibrieren, welches man aber vernachlässigen kann.
Was mich am meisten erstaunt: der 200 CDI ist im Alltag vollkommen ausreichend. In der Stadt fährt er so mühelos mit niedrigsten Drehzahlen und zieht davon, daß man sich keinen größeren Motor wünscht (außer beim Anfahren mit der sehr ausgeprägten Anfahrschwäche). Insgesamt ein sehr angenehmer Weggefährte.
Noch was: ich habe meinen Finger in den Auspuff des C 200 CDI gesteckt und gerubbelt wie blöd: kein bißchen Ruß. Dagegen sind die Rohre eines Benziners geradezu eine dreckige Rußfabrik.
Eine Anfahrschwäche konnte ich schon feststellen. Gut, man kommt nicht flott vom Fleck. Im Schaltprogramm „C“ muß man beim Anfahren schon Vollgas bis zum Kickdown-Knopf geben, und dann kommt nach etwa einer halben Sekunde das Auto aus den Puschen. Vorausschauendes Losfahren ist also angesagt. Am besten eine Sekunde zu früh auf’s Gas treten, dann paßt es. Der Motor zieht sehr gleichmäßig ab Leerlaufdrehzahl bis 4500 U/min. Erst ab ca. 4000 U/min nagelt er sehr vernehmlich und „klopft“ akustisch wie ein oller Trekker. Dann macht es „drrrrrrrrrrrrrrrrrrrrr“. Darunter brummt er nur zufrieden.
Auf der Autobahn habe ich das Wägelchen auf einem kleinen Bergabstück bis 220 km/h gebracht. Es wäre noch mehr drin gewesen, wenn mir kein Kleinwagen die Spur versperrt hätte. In der Ebene war es allerdings ein wenig mühsam, bis auf 210 km/h zu beschleunigen.
Aber zusammengefaßt muß ich sagen, daß der Motor im Alltag völlig ausreichend ist. Für Langstrecke oder BAB würde ich aber zum 220 CDI greifen. Ich denke, der wäre ein idealer Kompromiß. Mehr braucht man im Allgemeinen wohl nicht.
Ich habe beim Überholen der nach rechts ausweichenden Fahrzeuge allerdings die Souveränität des E 55 stark vermißt. Da tippst Du das Gaspedal nur einen Millimeter an und schießt am Vordermann vorbei. Mit dem 200 CDI dauert es halt seine Zeit.
Aber das ist auch ein Vergleich von 476 PS zu 136 PS und 270 Nm versus 700 Nm .
Der 200 CDI macht seine Sache aber nicht schlecht!
Aber der Verbrauch, der Verbrauch, au weio. Ich bin mal 200 km Strecke so gefahren, wie ich es mit dem 350er auch gefahren bin. Ergebnis: der 200 CDI brauchte 6,8 Liter/ 100 km. Der 350er (Benziner) brauchte unter den gleichen Bedingungen und der identischen Fahrweise 6,9 Liter/ 100 km, also knapp 0,1 Liter mehr!!!!!!!!!!!!!!!
Übrigens, die letzten 5000 km hat der 200 CDI laut Bordcomputer 7,0 Liter auf 100 km verbraucht. Ich weiß ja nicht, wie die Vormieter den gefahren sind und wo, aber für ein Mietfahrzeug, welches ohnehin getreten wird, ist das ein guter Wert, finde ich.
Ach so, das Abbrennen des DPF merkt man ganz deutlich. Einmal durch einen viel unruhigeren Leerlauf, dann durch eine komplett andere Akustik mit tiefer Brummfrequenz und beinahe schon Dröhnen und teilweise auch geruchsmäßig. Aber der DPF scheint so perfekt zu funktionieren, daß wirklich kein Partikelchen Ruß mehr aus dem Auspuff herauskommt - siehe oben; die Endrohre sind blitzeblank!
Automatik:
Tja, meine Meinung hierzu ist ein wenig gespalten. Ich finde immer noch, daß Mercedes früher bessere Automatiken gebaut hat!!!
Die hier schaltet zwar weich und relativ unauffällig, dennoch immer mit etwas Nachdruck und nicht so perfekt wie die früher mit viel Wandlerschlupf und WÜK ab dem dritten Gang. Aber insgesamt gibt es vom Schaltverhalten nicht viel an der W204-Version auszusetzen.
Was mich aber stört ist das sehr harte Einknallen der WÜK. Das gibt immer einen kurzen und harten Ruck. Dazu hat das Auto auch das berühmte Brummproblem bei ca. 1400 U/min. Das artet in ein perverses Dröhnen und Rumoren aus inkl. heftiger Vibrationen, so daß man entweder vom Gas geht oder mehr auf das Pedal tritt.
Ach so, die WÜK schließt ohnehin ein wenig zu starr und fest, so daß im dritten Gang ein unangenehmes Rucken und Schaukeln stattfindet, wenn man „falsch“ fährt, d.h. mit wenig Gas und direkt nach dem Schalten in den dritten Gang die Geschwindigkeit halten möchte. Das kannte ich bisher noch von keiner Mercedes-Automatik! Die des E 55 ruckelt gelegentlich mal im dritten Gang beim Ausrollen, wenn vom 4ten in den 3ten geschaltet wurde und die WÜK gnadenlos bis 1000 U/min geschlossen bleibt. Das ist aber auch nur selten.
Eine Eigenheit des C 200 CDI: er dreht im ersten Gang immer bis über 2500 U/min, bis in den zweiten geschaltet wird, auch wenn man wie ein Opa anfährt. Wieso ist das denn nur so?
Die Motor-Getriebe-Einheit ist allerdings eine einzige Frechheit! So was hätte Mercedes gar nicht auf den Markt bringen dürfen. Die Gesamtübersetzung ist zu lang, die einzelnen Gangsprünge viel zu groß. Und vor allem dieses verdammte Brummproblem ist die Höhe der Frechheit!
Lenkung:
Die gefällt mir einfach nicht, egal ob mit oder ohne Parameterlenkung. Sie ist mir um die Mittellage viel zu nervös und insgesamt zu direkt ausgelegt. Die Parameterfunktion an sich ist nahezu perfekt, aber die Direktheit . Ich bin doch kein Rennfahrer.
Fahrwerk:
Jo, wie schon beim C 200 Kompressor geschrieben: toll. Wenn auch doch nicht mit soooo großem Vorsprung zum W203 wie damals erfahren. Damals war ich ja mit 2,0 bar in den Reifen unterwegs mit dem C 200 K. Ich denke, ein Großteil des Komforts war auch dem niedrigen Luftdruck zuzuschreiben.
Beim C 200 CDI habe ich nun vorne 2,4 und hinten 2,5 bar eingefüllt. Damit ist das Auto schon deutlich härter gefedert. Ich denke, wenn ich wie beim C 350 17-Zöller montieren würde, wäre das Fahrwerk nochmals etwas härter. Nichtsdestotrotz ist es dennoch ein Fortschritt. Kurven machen damit viel Spaß, auch das Überfahren von Querfugen und Straßenaufwerfungen meistert es deutlich besser als der W203, der immer etwas steifbeinig und unwillig darüber hinwegbockelt und eher vergleichsweise kurvenunwilliger ist.
Das ESP ist mir aber zu freizügig abgestimmt. Das Auto habe ich damit bei Trockenheit beim Fahren einer Autobahnausfahrt (Dreiviertelkreis) massiv ins Untersteuern gebracht und bin mit den Vorderrädern zum Kurvenaußenrand gerutscht. Es war aber sehr gut beherrschbar. Da ich testen wollte, wann das ESP eingreift, habe ich die Lenkung absichtlich deutlich zugezogen. Was soll ich sagen? Dadurch driftete das Auto noch etwas weiter zum Kurvenaußenrand; das ESP griff aber nicht ein! Hab dann die Lenkung wieder aufgemacht und abgebremst. Alles in allem ist das Auto sehr gut beherrschbar.
Bei Regen habe ich versucht, es in der gleichen Kurve zum Übersteuern zu bringen, um das auch zu testen. Ging nicht. Gas gegeben und puff, ging es wieder stark untersteuernd Richtung Kurvenaußenseite. Und wieder kein ESP-Eingriff. Also habe ich den Test noch weiter forciert und noch mehr Gas gegeben und die Lenkung wieder deutlich zugezogen. Das Auto fuhr schon fast geradeaus Richtung Leitplanke. Und wieder kein ESP-Eingriff. Da mir der Platz ausging, habe ich den Test erneut abgebrochen.
Ganz ehrlich, mir greift das ESP in diesem Fall viel zu spät ein. Das heißt, bei mir hat es gar nicht geregelt und ich mußte den Test abbrechen, da die Leitplanke zu nah kam. Wäre ich so weitergefahren, wäre ich stark untersteuernd in die Leitplanken geknallt.