Qualität bei Audi??
Pan schrieb:
Nach 3 Jahren AUDI A3 war bzw. ist die A-Klasse für mich der totale Qualitäts-Abstieg , das Leasing läuft noch ein Jahr, danach wirds wohl nicht so schnell wierder ein Mercedes werden und schon gar keine A Klasse auf jetzigem Niveau ...
Erst einmal ein freundliches Hallo an alle Forumsteilnehmer und sorry, dass mein erster Beitrag nun gleich eine Art Frustbeitrag wird, aber Audi ist für mich der schlimmste und gleichzeitig teuerste automobile Alptraum, den ich je erleben durfte.
Erfahrungsbericht zu einem Audi A3, 1,9 TDI, 81KW, in Ambiente-Ausstattung mit einigen zusätzlichen Extras, Neupreis ca. 25.000 Euro, Auslieferung 11/1998
Vorspiel: ab 12/1998: Kondensator der Klimaanlage defekt.
Dann, ab 01/1999:
- Hackelige Gangschaltung (der 1. und 2. Gang ließen sich kalten Zustand nur schwer und kratzig einlegen). Ein angeblich verbessertes Getriebeöl brachte nicht wirklich eine Besserung.
- Zudem erklang ein sonores Getriebedröhnen bei ca. 100 km/h (...man konnte jedoch durch leichtem Druck gegen den Schaltknüppel in die Schaltkulisse hinein eine abwechselungsreiche Melodie erzeugen).
- Die Beifahrer-Seitenscheibe knackte beim Hochfahren, als stände sie unter starker Spannung und einer irgendwie freudigen Erwartungshaltung für das baldige Zerspringen.
- Kurz danach wollte die Seitenscheibe an der Fahrerseite dem nicht nachstehen und meldete sich gleichartig zu Wort.
- Auch das Armaturenbrett und die Mittelkonsole knisterten nun im Duett fröhlich vor sich hin.
Zudem stimmten die Spaltmaße nicht mehr – Bravo VAG-Werkstatt, sehr gute Leistung beim Kondensatorwechsel!
- Die Mittelarmlehne knarrte bei der leichtesten Berührung wie Opas alter Lehnstuhl und die Innenverkleidungen der vorderen Türen wie der dazugehörige Lehnstuhl von Oma. Dies aber immer im Einklang mit metallischen Knackgeräuschen im oberen Bereich der vorderen Türholme. Nach einem finalen Knacken und einem dabei entstehendem, schmückenden Riss in der Windschutzscheibe entspannte sich die Situation etwas.
- Etwas Abwechselung entstand nun daraufhin durch Klappergeräusche von der Heckklappe.
Die VAG-Werkstatt meinte es zu gut und unterlegte die Innenverkleidung mit dekorativ hervorstehendem doppelseitigem Klebeband und baute die Klappe zudem wieder schief ein – sie klapperte nun nicht mehr, ließ sich aber nur noch mit einem Vorschlaghammer schließen.
- Der Aschenbecher öffnet sich des öfteren selbständig, (echt Klasse diese Funktion..., nur ich wollte gerade nicht rauchen.) Dafür erinnerte mich die Qualität des Radioempfangs an das gute alte Röhrenradio.
Dann, ab 08/2001 (...und nun außerhalb der Garantie):
- Das Schaltgestänge nun endgültig im A..., da sich die Rückfahrsperre auch außer Funktion gesetzt hat, (...wie gut, dass man nicht ständig rückwärts fahren muss.)
Antwort auf Kulanzantrag an Audi: „bla, bla... ...bedauern wir... ...bla, bla, ....aufgrund der bedeutenden Laufleistung und des Alters des Fahrzeugs... ...bla, bla... – abgelehnt!
Ich hab´s ungläubig dreimal duchgelesen. Der Wagen hatte gerade ca. 28.000 km gelaufen und war noch nicht einmal 3 Jahre alt. Der Begriff „Jahreswagen“, zumindest für die von Audi, bekam für mich eine ganz neue Bedeutung – die halten nur 1 Jahr.
- Der linke, hintere Bremssattel hatte plötzlich kein Interesse mehr sich vollständig zurückzustellen. Dadurch bin ich, ohne es zu bemerken, mit einer glühenden Bremsscheibe über die Autobahn gefahren. Jeder Porschefahrer wäre dabei vor Neid erblasst.
(Bremsscheiben und Klötze mussten ersetzt werden – Kulanzanfrage wieder negativ!).
- Die Seitenscheibe der Beifahrerseite begann wieder zu knacken (...toll, jetzt kann man endlich dran verdienen - Kulanzanfrage natürlich wieder negativ!).
- Der Schminkspiegel/Fahrerseite brach nach der dritten Nutzung aus der Fassung. Ursache war ein kleiner Plastik-Splint als überlastetes Konstruktionselement, ...aber warum machte ich das Ding überhaupt auf, bin eh schön genug
.
Zwischendurch nach diversen VAG-Werkstattbesuchen bemerkt:
- In der Sitzfläche des Lederpolsters befand sich plötzlich ein tiefer Ratscher (...shit, hat ein Mechaniker doch glatt ein Werkzeug in der hinteren Hosentasche vergessen - macht aber nix, ist eh schon dunkel wenn der Kunde den Wagen abholt, soll er´s uns erst mal beweisen).
- Schutzlackabsplitterung an der Türkante Fahrerseite (...auch shit, diese verdammten Holme der Hebebühne wechseln immer so unkontrolliert ihren Standort, aber Hauptsache der Kunde hat nix bemerkt).
- Lackbeschädigung in einem Schraubloch an einer Alufelge (...ups, da ist der Mechaniker beim Wechsel auf Winterreifen mit dem Elektroschrauber wohl ´n bisschen abgerutscht - macht aber nix, schmier´n wir halt ´n bisschen Ölschmiere drauf , sieht der Kunde doch nicht sofort).
Dann 12/2005, das Finale:
Inspektion/TÜV/ASU stand an, vorher noch eine Art Unwucht, bzw. schlagendes Geräusch bemängelt.
Nachmittags Anruf der Werkstatt: „Ähm... sieht schlecht aus. Der Wagen ist aus dem Rollenprüfstand herausgesprungen. Hat einseitig rechts und selbständig gebremst, ist wirklich unerklärlich“.
Ursache war dann ein fehlgeleiteter ABS-Sensor für 15 Euro!
Phantasievoll konnte ich mir daraufhin ausmalen welchen Erfahrungswert dies für mich gehabt hätte, wenn mir das bei knapp 200 km/h auf der Autobahn passiert wäre.
Ich sehe nun auch gewisse Parallelen zu den verunglückten Audi-TT-Fahrern, denen Audi in unglaublicher und überheblicher Arroganz erst einmal einen Fahrfehler unterstellte.
Ich habe diese lebensgefährliche Kiste am darauf folgenden Wochenende sofort verkauft – wenigstens wertstabil isser, warum auch immer – und bin nun zufriedener Besitzer der neuen A-Klasse. Dieser Diesel ist auch wesentlich leiser und laufruhiger. Im Nachhinein empfinde ich den Audi A3 TDI als eine schlecht gedämmte Krawallbüchse, von einem selbstgefällig Abgehobenem und kundenunfreunlichem Hersteller.
Gruß Thomas