Mittlerer Verbrennungsdruck

Diskutiere Mittlerer Verbrennungsdruck im Forum Technische Erklärungen im Bereich Technik - Was meint Otfried mit 'hohem Mitteldruck' eigentlich? Ich möchte das mal am Beispiel eines drosselklappengesteuerten Otto-Motors erläutern...
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Motoren

cola1785 schrieb:
Hast du denn das BRV aufgebaut??? Oder was meinst du, wo du die Motorencodes noch nicht komplett hast?

Wenn Du den Link von oben anklickst und den ersten Beitrag aufmerksam durchliest, dann dürfte es klar sein ... ;)

Ich schrieb "... Motoren mit technischen Daten komplettieren ...", nicht "... Motorcodes komplettieren ...". ;)

Das Ganze ist eine ziemliche Arbeit und erfordert leider auch sehr viel "Freizeit".


Gut Nacht,
 
Porsche

Hallo!

Habe die Daten für den Porsche 911 GT3 oben noch (leicht) korrigiert ...


Ciao,
 
Hallo Patrick,

der interessantere Wert ist der maximale mittlere Kolbendruck {Mitteldruck bei Nenndrehmoment}, da dieser größer ist, als der Mitteldruck bei Nenndrehzahl.


@ ChromVanadiumM,

wie schon geschrieben, sind Dieselmotoren mit “OM“ gekennzeichnet, „Zündkerzenmotoren“ hingegen mit “M“. Die Zylinderzahl erkennt man über die ersten 3 Ziffern, wenn man weis, was sich dahinter verbirgt. Die 4 Ziffer ist i.d.R. immer eine „9“, wohingegen die „5“ den Hubraum – jedoch nicht bei den verschiedenen Motoren gleich – definiert. Die „6“ Ziffer ist eine Baureihenzuordnung, jedoch auch nicht gleichbleibend.

Bei den Bezeichnungen wie M 103 E 32 erkennt man den Motortyp {= Bauform (103 = OHC Reihensechszylinder}, die Kraftstoffzufuhr {„E“ = Saugrohreinspritzung} und den Hubraum „32“ = 3.2 Liter. Z.B. M 113 E 55 ML = M 113 = 24 Ventil V 8-90°, E = Saugrohreinspritzung, 55 = 5 ½ Liter {wenn es auch nur 5.439 cm³}, “M“ = mechanischer Lader {Kompressor}, “L“ = Ladeluftkühlung. – Hingegen gehört der M 113.992 etwa in den R 230.474 {SL 55}, wohingegen der M 113.995 mit geänderten Drosselklappen im R 230.472 „SL 55“ verbaut ist.

Beide Motoren wurde um/ab 1986 gefertigt. Die „100 Oktan“ für das verbleite Super habe ich aus einer Bedienungsanleitung.

http://mitglied.lycos.de/otfriedschneider/F106ASR-62053-S19.jpg

Ich schaue diese Woche nach, ob ich genauere Angaben zu verbleitem Super finde. Die Fahrleistungen, welche der M 103 E 32 & F 105 C „original“ boten, erreichen sie interessanterweise Heute nur mit dem Shell V Power wieder.

Im zweiten Beispiel steht 5.6 32V. Ich vermute, daß es sich um einen Motor mit 5,6 l Hubraum und 32 Ventilen handelt. Kann sich dabei eigentlich nur um einen Achtzylinder-Vierventiler handeln. Der ist aber mit Sicherheit nicht für den deutschen Markt bestimmt gewesen.[/b]

Doch – der Motor wurde von Erhard Melcher ;) gebaut. Auf Basis des M 113.968 {= V 8-90° 5.6 Liter (= Mercedes „560“)} wurde je Zylinderreihe ein 4 Ventilkopf gesetzt {siehe: http://www.amg-owners-club.de/fileadmin/pdf/cz 02_2005.pdf & http://www.amg-owners-club.de/fileadmin/pdf/cz 01_2006.pdf}.
Bekannt wurde die Maschine als „Hammermotor“, wie Patrick schrieb, hauptsächlich verbaut in den Baureihen 126 und 124.


@ Hendrik,

das BRV wurde von Patrick „zusammengetragen“.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
@ Patrick und Otfried,

vielen Dank für Eure ausführlichen Infos.

Hatte ja geschrieben, daß ich auf den max. Mitteldruck des neuen BMW M3 V8 gespannt bin.
Bin mir aber jetzt schon ziemlich sicher, daß der relativ deutlich unter seinem Vorgänger mit R6 bleiben wird. Dessen 14,1 bar, wie auch die des Porsche 911 GT3, sind schon absolute Top-Werte für Otto-Sauger, welche die gültigen Abgas- und Geräuschvorschriften erfüllen.

Der V8 wird sicherlich nur ein um 2 Zylinder verkürzter V10 des M5 sein (also gleiche Bohrung und gleicher Hub von 92 mm x 75,2 mm).
Berücksichtigt man die geringere innermotorische Reibung des V8 gegenüber des V10, könnte man realistisch davon ausgehen, daß er die spezifischen Werte des V10 geringfügig übertrifft, aber nach meiner Schätzung max. 110 Nm/l. Das wäre dann ein max. Mitteldruck von 13,8 bar und damit schon eine Sensation für einen frei saugenden V8 in einem Pkw.

Ich laß mich überraschen, Gruß.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Patrick,

wobei die Lösung von Kelleners „seriös“ aussieht. Mit entsprechend schärferen Nockenwellen und geändertem Ansprechverhalten läst sich einiges erreichen.
 
BMW M3 Tuning

Hallo Patrick,

bei der Kelleners-Variante errechne ich einen max. Mitteldruck von 15,9 bar (0,1257 x 431 Nm x 3,4 dm³). Ich erkenne auf den Meßprotokollen aber nicht sehr viel, halt nur die handschriftliche Angabe von 431 Nm und Deine Angabe von 3,4 l Hubraum, damit hat man aber alle Daten zur Berechnung des max. Mitteldrucks (wenn die denn stimmen).

Aber BMW Kelleners betreibt ja auch einen gehörigen Aufwand an klassisch mechanischem - und auch teuren - Motortuning und paßt auch die Motorsteuerung an.

Ich halte dies aber für eine außerordentliche Steigerung des max. Mitteldrucks des Serien-M3-Motors und eigentlich schon für unglaubwürdig. Oder handelt es sich dabei um eine Motorsport-Variante ohne Straßenzulassung?

BMW M hat sich ja sicherlich außerordentliche Mühe dabei gegeben, die 14,1 bar zu erreichen (und die Serieneinführung war 2001), ebenso wie Porsche jetzt aktuell beim 911 GT3. Und selbst Ferrari hat aktuel keine für D zugelassenen Sportwagen, die die Werte von BMW und Porsche erreichen.
Wohlgemerkt, wir schreiben hier über frei saugende Otto-Motore, die die gesetzlichen Anforderungen bezüglich Abgas- und Geräuschentwicklung erfüllen. Und dabei fällt auf, daß Top-Werte beim max. Mitteldruck ausschließlich von Vier-Ventilern erreicht werden.

Von BMW M gab es auch noch die werksgetunte Variante M3 CSL (ohne Hubraumvergrößerung). Dessen Mitteldruck ist mir aber nicht bekannt, da mir keine Daten vorliegen, dürfte aber allenfalls nur wenige Zehntel über dem Serien-M3 liegen.

Gruß.
 
Mitteldruck

Hallo!

Hier eine Zusammenstellung der Daten:

BMW M3 (E46)
- Bohrung × Hub: 87.0 mm × 91.0 mm
- Hubraum: 3246 cm³
- Nennleistung: 252 kW bei 7900 1/min
- Nenndrehmoment: 365 Nm bei 4900 1/min
- "Liter-Leistung": 77.64 kW/ℓ
- "Liter-Drehmoment": 112.45 Nm/ℓ
- Max. Mitteldruck: 14.13 bar

BMW M3 CSL (E46)
- Bohrung × Hub: 87.0 mm × 91.0 mm
- Hubraum: 3246 cm³
- Nennleistung: 265 kW bei 7900 1/min
- Nenndrehmoment: 370 Nm bei 4900 1/min
- "Liter-Leistung": 81.64 kW/ℓ
- "Liter-Drehmoment": 113.99 Nm/ℓ
- Max. Mitteldruck: 14.32 bar

BMW M3 (E46) "Kelleners 3.4"
- Bohrung × Hub: 87.0 mm × 94.9 mm
- Hubraum: 3385 cm³
- Nennleistung: 296 kW bei 7800 1/min
- Nenndrehmoment: 429 Nm bei 4800 1/min
- "Liter-Leistung": 87.45 kW/ℓ
- "Liter-Drehmoment": 126.74 Nm/ℓ
- Max. Mitteldruck: 15.93 bar

Die Leistungsdiagramme zeigen sogar 301 kW und 431 Nm. Der Test ist hier zu finden:

http://www.kelleners-sport.com/deutsch/tests/ab_8_2005/ab_8_2005_seite97.htm

Die Kelleners-Version ist meines Wissens normal für die Strasse zugelassen.


Gut Nacht,
 
Mitteldruck

Und hier die Werte des Porsche.

Porsche 911 GT3 (997)
- Bohrung × Hub: 100 mm × 76.4 mm
- Hubraum: 3600 cm³
- Nennleistung: 305 kW bei 7600 1/min
- Nenndrehmoment: 405 Nm bei 5500 1/min
- "Liter-Leistung": 84.72 kW/ℓ
- "Liter-Drehmoment": 112.49 Nm/ℓ
- Max. Mitteldruck: 14.14 bar

Für die Baureihe 996 GT3 ab MJ 04 gab es von Manthey das Motorkit K410 für zusätzliche 17 kW / 20 Nm. Etwas ähnliches müsste dann ja bald für Baureihe 997 GT3 kommen ...


Gut Nacht,

P.S. Was sagst Du zum Ferrari F 575 GTC?

http://www.db-forum.de/forum/showpost.php?p=218933&postcount=14

P.P.S. Interessant wären nun einmal die BMW-DI-Motordaten im Vergleich zum CLS 350 CGI ...
 
BMW M3

Patrick, Du bist wirklich schnell, alle Achtung!

Also, der BMW M3 CSL liegt wie von mir vermutet um einige Zehntel über dem 'Serien' M3, konkret knapp 2 Zehntel.

Der Kelleners M3 wuchtet auch wie von mir zuvor berrechnet 15,9 bar, allerdings mit anderen Berechnungsdaten (hier 0,1257 x 429 Nm x 3,385 dm³).

Diese bedeutende Steigerung des max. Mitteldrucks gegenüber eines schon sportlich ambitionierten Herstellers, wie nur z. B. BMW M und hier konkret dem M3 CSL, erscheint schon einigermaßen unglaubwürdig für Straßenzulassungen.

Aber jetzt bekomme ich eine Mail über einen neuen Beitrag von Dir, Du bist halt wahnsinnig schnell, deshalb schließe ich hier erst einmal ab, Gruß.
 
Zuletzt bearbeitet:
Patrick schrieb:
...
P.S. Was sagst Du zum Ferrari F 575 GTC?

...

Handelt sich ja dabei grundsätzlich um einen 12-Zylinder-Otto-Vierventiler. Ich erinnere, daß die zugelassene Straßenvariante für D F 575 M genannt wurde. Spezifische Daten kann ich aus dem Stehgreif nicht ermitteln, aber dafür ist Patrick der Experte.

Das Kürzel GTC weist doch wieder auf eine Rennserie hin, und damit liegt sicherlich ein speziell von Ferrari für diese Serie vorbereitetes Modell vor, möglicherweise ohne Abgasreinigung, ich bin kein Rennexperte.

Also meine Bitte ist, wegen des objektiven Vergleichs, zwischen Straßenmotoren und Wettbewerbsmotoren zu unterscheiden und dies auch deutlich zu machen.

Gruß.
 
@ Patrick,

der 575 GTC ist ja gemein. Selbst auf www.owners.ferrari.com lassen sich kaum Daten für das Fahrzeug finden ;)

1099 kg Leergewicht, 5.997 cm³ V 12-65° 48V, 605 PS/6.300 U/min, 730 Nm/5.200 U/min, Verdichtung 12.9:1 ausgelegt für Rennkraftstoff der GTC Serie.

Max. Mitteldruck: 15.3 bar

Zulassung im Bereich der deutschen StVO halte ich für unwahrscheinlich.

Die aktuellen Motoren weisen folgende Werte auf:

F 131 B CS: {98/100 ROZ/88 MOZ}: 13.14 bar {CS}
F 136 E: {95/85 ROZ/MOZ}: 13.56 bar {F 430}
Fiorano: {95/85 ROZ/MOZ}: 12.99 bar
612 Scaglietti: {95/85 ROZ/MOZ}: 12.99 bar
 
Max. Mitteldruck überhaupt für Otto-Sauger

Welcher saugende Otto-Motor ist denn derjenige mit dem max. Mitteldruck überhaupt?

Möchte hier diesen nach meinem heutigen Kenntnisstand nennen.

Es ist ein Opel Rennmotor der Formel 3 aus dem Jahr 1991. Und dieser wurde aus dem Opel-Basismotor C 20 XE (derjenige aus meinem Eingangsbeispiel) entwickelt.

Die Daten (Unterschiede des Basismotors in Klammern):

- R4
- 1.998 cm³
- Bohrung x Hub --> 86 mm x 86 mm
- Verdichtung 12,8 (10,5)
- Super Plus ROZ 98 (Super ROZ 95)
- Leistung 175 PS bei 5.000 U/min (150 PS bei 6.000 U/min)
- max. Drehmoment 260 Nm bei 4.600 U/min (196 Nm bei 4.600 U/min)
- max. Mitteldruck 16,4 bar (12,3 bar)

Und jetzt kommt die beachtenswerte Besonderheit. Um die Maximalleistung und die Maximaldrehzahl so zu begrenzen, daß die Motoren eine längere Lebensdauer haben und somit die Kosten für die Rennserie niedrig gehalten werden können, muß der Motor seine gesamte Ansaugluft über einen so genannten Air-Restrictor mit einer Drosselflanschöffnung von 24 mm im Durchmesser ansaugen. Er ist somit nicht 'frei' saugend!!!

Es war primäres Entwicklungsziel der Ingenieure, ein möglichst hohes Drehmoment über ein weites Drehzahlband zu erzielen, da die mögliche Maximalleistung ja durch das Reglement begrenzt war. Dabei wurde aber enormer mechanischer Aufwand betrieben.

Dieser max. Mitteldruck von 16,4 bar wird noch nicht einmal annähernd von F1-Saug-Motoren erreicht, soweit mir bekannt.

Gruß.
 
Hallo ChromeVanadiumM,

ein beeindruckender Mitteldruck für einen „Saug“motor. Ich versuche einmal den Vergleichswert des M 271 E 20 zu finden. Dieser bei HWA gebaut Motor besitzt auf jeden Fall eine höhere Nennleistung.

Liegen Dir Daten der aktuellen DTM V 8 Motoren vor – obwohl diese m.E. schon wieder zu hoch drehen.
 
Formel 3 - M 271 E 20

Otfried schrieb:
Hallo ChromeVanadiumM,

ein beeindruckender Mitteldruck für einen „Saug“motor. Ich versuche einmal den Vergleichswert des M 271 E 20 zu finden. Dieser bei HWA gebaut Motor besitzt auf jeden Fall eine höhere Nennleistung. ...

:D

Mercedes-Benz M 271 F3 {M 271 E 20}
- Motor: Reihenvierzylinder, 4 Ventile pro Zylinder, 3-Wege-Katalysator
- Bohrung × Hub: 82.5 mm × 93.4 mm
- Hubraum: 1997 cm³
- Nennleistung: 154 kW bei 6000 1/min
- Nenndrehmoment: 265 Nm bei 5000 1/min
- "Liter-Leistung": 77.4 kW/ℓ
- "Liter-Drehmoment": 132.7 Nm/ℓ
- Max. Mitteldruck: 16.7 bar


Ciao,
 
Hallo Otfried,

dazu liegen mir keine Daten vor. Habe nur die Daten eines DTM-Motors aus 1995, allerdings wieder ein Opel-Motor.

- V6
- 2.497 cm³
- Bohrung x Hub --> 86 mm x 66,9 mm
- Verdichtung 12,5
- Super Plus ROZ 98
- Leistung 330 PS bei 11.500 U/min
- max. Drehmoment 300 Nm bei 8.500 U/min
- max. Mitteldruck 15,1 bar

Die Daten der V8 aus der aktuellen DTM wären natürlich interessant.

Ich denke, in der F1 und auch der DTM geht es primär darum, eine hohe Literleistung zu erzielen. Ein hohes Drehmoment sollen die Motoren zwar auch haben, aber höchste Literleistungen sind da wichtiger.

Gruß.
 
Patrick schrieb:
:D

Mercedes-Benz M 271 F3 {M 271 E 20}
- Motor: Reihenvierzylinder, 4 Ventile pro Zylinder, 3-Wege-Katalysator
- Bohrung × Hub: 82.5 mm × 93.4 mm
- Hubraum: 1997 cm³
- Nennleistung: 154 kW bei 6000 1/min
- Nenndrehmoment: 265 Nm bei 5000 1/min
- "Liter-Leistung": 77.4 kW/ℓ
- "Liter-Drehmoment": 132.7 Nm/ℓ
- Max. Mitteldruck: 16.7 bar


Ciao,

Hallo Patrick,

ist der frei saugend, oder muß der auch durch einen Air-Restrictor ansaugen? Und wenn ja, welcher Flanschdurchmesser? Ach ja, und aus welchem Jahr ist der? Bin bei der F3 nicht mehr auf dem laufenden.

Gruß.
 
M 271 E 20

Hallo!

Mehr Angaben habe ich momentan nicht gefunden. Otfried weiss bestimmt noch mehr! :D

Der Motor ist ca. 4 Jahre alt.


Ciao,
 
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