Mein Scheunenfund - Ende auf Eis!

Diskutiere Mein Scheunenfund - Ende auf Eis! im Forum 190er im Bereich C-Klasse, CLC & 190er - Hallo, meine "Freude" über den Garagenfund währe leider nur kurz. Überfrierende Nässe in der Nacht zu Dienstag, verbunden mit den...
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Mercedes CLK 230 Kompressor Cabrio
Hallo,

meine "Freude" über den Garagenfund währe leider nur kurz. Überfrierende Nässe in der Nacht zu Dienstag, verbunden mit den katastrophalen Wintereigenschaften des Mercedes 190E, haben mein Experiment leider schlagartig beendet:

In einer Kurve brach unvermittelt das Heck des Wagens aus und ließ sich auch nicht mehr einfangen; ein Bordstein, zwei Verkehrschilder und ein Blumenkübel stoppten die Schlitterfahrt schließlich.

Ergebnis: Beifahrertür und hinterer Kotflügel eingedrückt, Hinterachse zur Fahrerseite verschoben, Radaufhängung mächtig verbogen und 2 Felgen unbrauchbar.

Folge: Wagen nicht fahrbereit; Totoalschaden

Schweren Herzens muss ich mich wohl von diesem Wagen trennen. Mein ganz persönliches Resümmee zu diesem Auto in Schulnoten:

Alltagstauglichkeit: 2-3 (zu kleiner Kofferraum, Hinten zu wenig Platz)
Motor: 1++ (Schnell und super sparsam!!)
Fahrverhalten: 5-6 (Auf nasser oder verschneiter Strasse absolut kein Grip - lebensgefährliche Heckschleuder/ viel zu viel Spiel in der Lenkung)
Komfort: 2 (Bequeme Sitze, super Lüftung/Heizung, alles gut bedienbar)
Wirtschaftlichkeit: 2 (günstiger Verbrauch; preiswerte Ersatzteile; günstige Versicherung, aber leider hohe Steuern)

Und jetzt:
Ich werde wohl wieder auf meinen (Dienst)Golf umsteigen, mich am Fahrverhalten erfreuen und über die ungemütlich harten Sitze, die grottenschlechte Heizung/Lüftung und den exorbitanten Spritverbrauch ärgern.

Den Stern im Blickfeld werde ich vermissen...


Viele Grüße,

Christian
 
Hallo Christian,

schade, dass Du den Wagen nach der müseligen Wiederinbetriebnahme nun doch so schnell wieder hergeben musstest. :o:

Allerdings solltest Du die Schuld nicht nur beim Fahrzeug suchen. Wenn sich die Straßenverhältnisse schlagartig ändern, ist man einfach schnell mal jenseits der Möglichkeiten, die die Physik so bietet. Und dann hat man mit keinem Auto eine Chance.

Hecktriebler sind unter diesen Bedingungen sicherlich noch schwieriger zu beherrschen, als das bei Fronttrieblern der Fall ist. Hier ist es aber die Aufgabe des Fahrers, sich mit solchen Eigenheiten vertraut zu machen. Dazu bieten sich verschneite, aber leere Parkplätze, nasse Wiesen oder Fahrsicherheitszentren an. Wie man sieht, eine oft lohnende Investition.

Na ja, bei allem Ärger, wichtig ist eigentlich nur eines: Niemand ist ernsthaft zu Schaden gekommen.

Gruß
Hermann

PS: Das Spiel in der Lenkung war damals wohl eine ganz normale Sache in div. Baureihen. Mich hat es aber auch immer sehr genervt, denn es führt ja zu gewissen Verzögerungen bei der Korrektur und ich hatte immer den Eindruck, als Betrunkener unterwegs zu sein. :o:
 
Schleichi schrieb:
...Allerdings solltest Du die Schuld nicht nur beim Fahrzeug suchen. Wenn sich die Straßenverhältnisse schlagartig ändern, ist man einfach schnell mal jenseits der Möglichkeiten, die die Physik so bietet. Und dann hat man mit keinem Auto eine Chance.

Hecktriebler sind unter diesen Bedingungen sicherlich noch schwieriger zu beherrschen, als das bei Fronttrieblern der Fall ist. Hier ist es aber die Aufgabe des Fahrers, sich mit solchen Eigenheiten vertraut zu machen. Dazu bieten sich verschneite, aber leere Parkplätze, nasse Wiesen oder Fahrsicherheitszentren an. Wie man sieht, eine oft lohnende Investition.

Ich war bisher (seit der Fahrschule auf Golf) ausschließlich VW-Frontantrieb gewöhnt. Und im Vergleich dazu war das Fahrverhalten des Heckangetriebenen Mercedes 190 E schlichtweg eine Kathastrophe:
1) Schnee+ Steigung = Keine, wirklich garkeine Traktion
2) Nasse Strasse + Kurven = Ausbrechen des Hecks schon bei geringer Geschwindigkeit
3) regelmäßiges Durchdrehen der Antriebsäder auf losem Untergrund (Splitt)
All dies in Verbindung mit der schwammigen Lenkung, sorgte für ein - vorsichtig ausgrdrückt - kritisches Fahrverhalten (Im Vergleich zum Golf)

Gruß,

Christian
 
Schade um den schönen Wagen.

Wie bereits geschrieben, hatte ich mit meinem W123 ähnliche Erfahrungen in Sachen Fahrverhalten - zum Glück ohne Blechschäden.

Allerdings solltest du keine Wunder vom Golf & Co. erwarten. Bei Eis bringen ESP, ABS & Co. rein gar nichts. Selbst die ausgeklügeltste Technik kann die Gesetze der Physik nicht außer Kraft setzen. Davon können die tausenden Autofahrer, die sich in den letzten Tagen (auch mit modernen Autos) in die Gräben katapultiert und um Bäume gewickelt haben, ein Lied singen (einige leider im Jenseits).
 
Zuletzt bearbeitet:
Doch - ich muss sagen - gerade bei Glätte und Eis find ich ESP wirklich ganz toll!
Ich dneke das Fahren mit dem Hecktriebler muss wahrscheinlich extra gelernt werden. Ebenso sehe ich es aber auch bei Fronttrieblern. Wir hatten da mal einen A6 3.0 (leider ohne Allrad) im Fuhrpark. Immer wenn ich den fahren musste habe ich mich tod geärgert wegen der mangelhaften Traktion und dem unsäglichen Lenkverhalten.
Das ESP in meinem W211 (mit guten Winterreifen und beschwerten Kofferraum) hilft jeden Berg gerade hochzufahren - auch kurz nach dem Anfahren. Wo man früher mit dem Gas spielen musste, kann man heute ohne Sorge draufhalten (solange man den Bremsweg im Blick hält). ich find das toll! Und ich habe hier viele Ansteigungen ...

Olli

P.S.: Ich vergaß! Wirklich sher schade um Dein Schätzchen! Hätte mich gefreut auch weiterhin von Deiner Errungenschaft zu hören :(
 
Zuletzt bearbeitet:
Erst einmal mein Beileid auch von meiner Seite, aber zum Glück war es nur Blech.

Aber wollen wir uns mal nichts vormachen, ohne elektronische Traktionskontrolle sind unsere Hecktriebler alle bei rutschigen Straßenverhältnissen sehr schwierig beherrschbar. Ich möchte nicht wissen wie oft bei mir in den letzten Wochen das nette gelbe Dreieck aufgeleuchtet ist und das Heck am ausbrechen gehindert hat.

Meine Mutter hatte es mal 1992 mit ihrem W124 erwischt, als er gerade mal 1 Jahr alt war. In einer langgezogen Kurve innerhalb einer Ortschaft hatte es Nachts angezogen. Die Automatik meinte sie müsste just in der Kurven-Mitte runterschalten und mehr Drehmoment auf die Antriebsräder geben. Das Ergebnis war eine 270° Drehung bis der Wagen wieder Grip fand und im Frontal winkel durch einen Bahnzaun stoß.

Erst die Tranktionskontrolle und ESP haben die Hecktriebler narrensicher gemacht. Natürlich können die, die Grenzen der Physik nicht außer Kraft setzten

Gruß Dirk
 
Hallo Christian,

schade - jetzt hattest Du Dich doch so mit dem 'guten Stern' so angefreundet.
Hak' das Thema ab und vielleicht zieht es Dich ja schon bald wieder zu Mercedes-Benz :)
 
Diesel*Olli schrieb:
schade - jetzt hattest Du Dich doch so mit dem 'guten Stern' so angefreundet.
Hak' das Thema ab und vielleicht zieht es Dich ja schon bald wieder zu Mercedes-Benz :)

Das kann sehr gut sein, nur leider habe ich auf den mir im kommenden Frühjahr zugeteilten Dienstwagen leider keinen großen Einfluss: Ich habe die Wahl zwischen Skoda Oktavia (silber), Golf-Kombi (blau) und so nem halben Jeep von Ford (schwarz). Ein Mercedes ist leider nicht dabei. So werde ich wohl auch weiterhin keinen Stern im Blickfeld haben - eigentlich schade, aber wenn ich mir die neue C-Klasse so anschaue, dieser Plastik-Bomber mit dem viel zu dicken "Prollo-Stern" im Kühlregrill...die brauche ich nun wirklich nicht!

Gruß,

Christian
 
Schade drum...
Aber jammern hilft jetzt auch nichts mehr.

Zum Fahrverhalten:
Mich stört das überhaupt nich. Find Heckantrieb sogar schöner zu fahren als Frontantrieb. Einfach weils nich nur dahinfahren is, sondern vor allem im Winter eben noch der Fahrer das Auto steuert und nicht umgekehrt. Da brauch ich dann auch kein ESP, ABS, Traktionskontrolle oder sonstige technische Spielereien :D
 
Fahrverhalten: 5-6 (Auf nasser oder verschneiter Strasse absolut kein Grip - lebensgefährliche Heckschleuder/ viel zu viel Spiel in der Lenkung)

Sorry - aber so ist das schlicht und ergreifend Bloedsinn. Das Auto kann nix dafuer - das macht, was man ihm sagt.

Ein 190er hat kein Lenkungsspiel (ausser sie ist verschlissen), und fahren sollte man schon koennen. Wie halten sonst alle anderen ihre 201er im Winter auf der Strasse? Mit Glueck?

C.
 
X-R230-X schrieb:
Doch - ich muss sagen - gerade bei Glätte und Eis find ich ESP wirklich ganz toll!

Dann bist Du aber noch nie in eine vereiste Kurve gefahren. Denn wenn du in der Kurve unter allen vier Rädern Eis hast, kann ESP noch so blinken und versuchen, einzugreifen - der Wagen schiebt geradeaus. Wenn mindestens ein Rad noch (eislosen) Grip hat, sind ESP & Co. natürlich Lebens- und Blech-Retter.
 
mirkom schrieb:
Dann bist Du aber noch nie in eine vereiste Kurve gefahren.
Ja und wenn ich mit 200 vor ne Wand fahre hilft mir ESP natürlich auch nicht. Es ist ja wohl klar, dass sowas auch mit ESP nichts bringt bzw. birngen kann. Wenn ich auf geschlossener Eisdecke unterwegs bin, bringt mir auch der Frontantrieb nichts wirklich.
Gerade aber diese Schnee Geschichte, wenn in einer Fahrspur schon alles vereist ist und die anderen Räder noch im Schnee drehen - ich find dann ist das ESP in der Regelstufe wie im 211 schon klasse!
 
Hallo Christain,

Schade das sich der “Scheunenfund” so schnell erledigt hat.
Welche Reifen hattest Du montiert? Das spiel der Lenkung würde ich auf einen defekten Lenkungsdämpfer zurückführen.

Wie Benz-O-Mane auch, empfinde ich Fahrzeuge mit Heckantrieb kontrollierbarer zu fahren als „Frontriebler“.
Im übrigen fuhrst Du ein sehr harmloses Fahrzeug. Heckgetriebene Fahrzeug mit deutlich mehr Power auf der HA ohne ABS/ESP/ASR verlangen einen geübten Fahrer...........
 
Benz-Anfänger schrieb:
... eigentlich schade, aber wenn ich mir die neue C-Klasse so anschaue, dieser Plastik-Bomber mit dem viel zu dicken "Prollo-Stern" im Kühlregrill...die brauche ich nun wirklich nicht!

Gruß,

Christian

Hallo,

ach, sind die VW-Logos an der Front in der Größe dezenter? :confused:
Und weniger 'prollo'mäßig? :confused:
Edit:
Damit das nicht falsch interpretiert wird, finde weder das MB-Logo noch das VW-Logo an irgendwelchen Fahrzeugen der Hersteller 'prollo'mäßig.

Und welche Reifen auf dem Scheunenfund montiert waren bei dem Unfall, würde mich auch interessieren. Vermute aufgrund Deiner Schilderungen ja schon fast Sommerreifen.

Edit:
So weit mir bekannt ist, wurde beim 201er die so genannte Raumlenker-Hinterachse bei MB eingeführt. Kann mir nicht vorstellen, daß ein 201er, dessen Fahrwerk in Ordnung ist, solch ein dermaßen schlechtes Fahrverhalten an der Hinterachse hat, wie von Dir hier geschildert.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich denke, daß hier einfach zu viele "ungünstige" Faktoren (neben der Witterung) zusammen gekommen sind:
1. Schlechte Reifen
2. zu wenig Erfahrung mit Heckantrieb.
3. Spiel in der Lenkung durch mangelnde Wartung (nicht eingestellt)

Schade um das schöne Auto und die Arbeit, Zeit und das investierte Geld. Mein Beileid Christian!
 
...er wollt`doch nur die Verschrottungsprämie einsacken... und nen neuen Benz bestellen... :D


Selbst Afrika will den "Scheunenfund" jetzt nicht mehr... (Schadenfreudemodus : aus)


In der aktuellen AMS ist ein schöner aber unsinniger Vergleichstest zw. BMW335 Hecktriebler und A4S Allrad. Eigentlich ging es dabei um`s driften auf Schnee... aber nur wenn mans auch kann - :D .
Also nichts für reine Frontrieblerfahrer.
 
ChromeVanadiumM schrieb:
(...)Und welche Reifen auf dem Scheunenfund montiert waren bei dem Unfall, würde mich auch interessieren. Vermute aufgrund Deiner Schilderungen ja schon fast Sommerreifen.(...)

Die Winterreifen sind von der Marke "Ceat Artic" ich hatte sie Ende November montiert und sie haben jetzt noch ca. 7,5 mm Profil. Aber auch im Sommer auf Sommerreifen habe ich mich auf nassen kurvigen Strassen nicht ganz wohl gefühlt. Da ich jeden Morgen die selbe 26 km- lange Strecke seit viele Jahren mit meinen anderen Wagen bei Wind und Wetter gefahren bin, habe ich ganz gute Vergleichsmöglichkeiten. Und da war der Mercedes 190 E gegenüber meinen "Referenz-Golf oder -Audi" auf nasser Strasse in Kurven einfach mit wesentlich geringerer Geschindigkeit zu fahren, um nicht auszubrechen.

PS: Fahrwerk und Lenkung haben die TÜV-Vollabnahme überstanden und sollten somit weitgehend in Ordnung sein.

Gruß,

Christian
 
... ich will den 201er bestimmt nicht zur Spitze des automobilen Olymps stilisieren, schliesslich ist das Stand der Technik von vor 30 Jahren, aber unsicheres Fahrverhalten oder gar Lebensgefaehrlichkeit kann man ihm nicht nachsagen.

Aber soviel zu Billigreifen ...

C.
 
Na ja, bliebe auch noch zu erwähnen, dass die Standardbereifung lediglich 175/65 R15 Asphalttrennscheiben waren. Viele gute Fahrdynamikwerte werden heute offensichtlich mit breiteren Reifen erreicht. Auf meinem W124.020 waren es 1987 noch 185/65 R15, nun sind auf meinem S204.208 205/55 R16 Standard. Bei Golf und Co. ist es ähnlich. Ein Golf II aus den 80ern hatte je nach Version auch nur 155 /70 R14 drauf.
Wobei, eigentlich ist es doch egal, ob der Fronttriebler nun gnadenlos untersteuernd, geradeaus in den Graben geht, oder der Hecktriebler in eleganter Drehung.

Tschüß,
Taxidriver
 
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Thema: Mein Scheunenfund - Ende auf Eis!
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